Essen. Hohe Auszeichnung für den Bundesligisten. Die SGS wird über Eintracht Frankfurt oder dem VfL Wolfsburg eingestuft. Was das Ziel des Klubs ist.
13 Jahre war Sophia Winkler, als sie sich der SGS Essen anschloss. Und mittlerweile hat die Torfrau genau den Weg genommen, den so viele Talente anstreben: Sie ist zur Bundesliga-Fußballerin gereift und hat zuletzt auch ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben. Winkler ist damit aber nur das jüngste Beispiel dafür, dass die SGS als Ausbildungsverein zu den deutschen Top-Adressen gehört.
Lena Oberdorf, Lea Schüller, Linda Dallmann, Nicole Anyomi und Jana Feldkamp sind ihre Vorgängerinnen, die der vereinseigenen Talentschmiede entsprangen. Und da überrascht es nicht, dass diese Arbeit Anerkennung findet: Ab Januar darf sich die SGS DFB-Leistungszentrum nennen.
SGS Essen will eine der Top-Ausbildungsstationen im deutschen Mädchen- und Frauenfußball sein
Damit erreicht der Klub die höchste Stufe in der nationalen Nachwuchsförderung. „Die Ausbildung junger Talente ist seit jeher einer der wichtigsten Bausteine in der DNA der SGS“, betont Geschäftsführer Florian Zeutschler. „Wir sind sehr stolz, diese Auszeichnung erhalten zu haben, fühlen uns in unserer Arbeit bestätigt und werden diesen Weg auch in Zukunft beschreiten und ausbauen.“ Nachdem die Essenerinnen bereits an der diesjährigen Pilotphase teilgenommen hatten, erfolgte die Bewerbung, die in ihrer Konzeption die Handlungsfelder Sport/Fußballausbildung, Umfeldmanagement, Infrastruktur und Person beinhaltete.
Neben Schönebeck wurden zwei weitere Erstligisten als DFB-Leistungszentrum ausgezeichnet: der FC Bayern und die TSG Hoffenheim. Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg und der VfL Wolfsburg wurden als Talentförderzentrum anerkannt, das bei den strukturellen Voraussetzungen und den Mindestanforderungen an das Personal deutlich unter den Vorgaben an das Leistungszentrum liegt. „Wir haben uns klar für eine Bewerbung als Leistungszentrum entschieden, weil wir den Anspruch haben, zu den Top-Ausbildungsstationen im deutschen Mädchen- und Frauenfußball zu gehören“, erklärt Zeutschler.
Die Anerkennung gilt nur bis zum Saisonende, danach wird erneut geprüft
Gemeinsam mit den Vereinen möchte der DFB mit dieser Lizensierung nachhaltig eine bessere Talentförderung etablieren, um leistungssportadäquate Rahmenbedingungen für Perspektivspielerinnen zu gewährleisten. „80 Prozent der Vorgaben haben wir ohnehin schon erfüllt“, sagt Essens Manager. „Im Prozess haben wir dann Wege und Lösungen für die übrigen Forderungen gefunden.“ Dazu gehört der Umzug an die Raumerstraße, da die Sportanlage dort eine bessere Infrastruktur aufweist: Es gibt Büros, einen Kraftraum und Besprechungsräume, wie es der DFB für die Lizensierung einforderte. Gleichzeit verstärkte die SGS ihr Trainerteam durch einen Sportpsychologen.
Dass diese Veränderungen letztlich mehr kosteten, als die Lizensierung einbrachte, war für Zeutschler nicht entscheidend: „Wir wollen die Talentförderung weiter professionalisieren. Diese Auszeichnung ist dafür ein klares Statement.“ Deshalb will die SGS auch weiter am Ball bleiben. Denn die ab Januar gültige Auszeichnung gilt lediglich bis zum Saisonende.
Bis Ende März muss der Verein Unterlagen für eine erneute Anerkennung einreichen, um den Titel DFB-Leistungszentrum auch in der kommenden Saison tragen zu dürfen. Ohnehin ist es für die SGS eine Investition in die Zukunft, damit möglichst bald das nächste Talent in die Fußstapfen von Sophia Winkler tritt.
Vielleicht ja Kassandra Potsi, die mit gerade einmal 16 Jahren in der zurückliegenden Hinrunde schon in sieben der zwölf Partien auf dem Rasen stand.
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