Essen. Sophia Winkler ist die zehnte deutsche Nationalspielerin aus der Talentschmiede der SGS Essen. Welcher Moment im Länderspiel besonders „krass“ war.
Es ist noch gar nicht lange her, da sprach Sophia Winkler von Gänsehautmomenten im Wembley-Stadion. Denn dort stand die Torfrau des Frauenfußball-Bundesligisten SGS Essen im Länderspiel gegen England erstmals im Kader der deutschen A-Nationalmannschaft.
Einen Monat später funkeln die Augen der 21-Jährigen sogar noch ein wenig mehr: Nachdem sie beim 6:0-Erfolg über die Schweiz ihr Debüt feierte, darf sie sich auch ganz offiziell Nationalspielerin nennen. Damit ist sie bereits die zehnte Spielerin, die aus der Talentschmiede der SGS den Sprung ins Nationalteam schafft.
SGS Essens Sophia Winkler: „Ich werde diese Erfahrung nie vergessen“
„Das ist jetzt schon so schnell passiert, habe ich nicht gedacht“, sagt die Essenerin, die noch sichtbar unter den Eindrücken der vergangenen Woche steht. „Es ist eine tolle Auszeichnung und fühlt sich sehr schön an. Aber ich brauche noch ein paar Tage, um alles zu realisieren und zu verarbeiten.“
Eine Auszeichnung ist es auch für die SGS, denn die Torfrau entstammt der eigenen Jugend. Zuletzt waren es vor fast vier Jahren Jana Feldkamp und Nicole Anyomi, die noch während ihrer (Ausbildungs-)Zeit in Essen in der DFB-Auswahl debütierten.
Den Anfang machte übrigens auch eine Torfrau: nämlich Lisa Weiß im Jahr 2010. Und die war damals beim 3:0 gegen Nordkorea wenig gefordert. Ähnlich ruhig verlief aus sportlicher Sicht auch die Feuertaufe von Winkler. Denn das Spiel lief fast ausschließlich in die Richtung des schweizerischen Tors. Emotional war es dennoch: „Ich werde diese Erfahrung nie vergessen. Mit der Mannschaft einzulaufen und die Hymne auf dem Platz zu singen, ist einfach was ganz Besonderes. Unbeschreiblich. Und nochmal viel krasser als von der Bank aus.“
SGS Essen trifft am Wochenende in der Bundesliga auf den FC Bayern München
Textsicher war die 21-Jährige ohnehin schon. Für die U19 spielte sie bereits mehrfach und hofft nun, sich über den mit dem Länderspiel verbundenen Lehrgang nachhaltig empfohlen zu haben. „Im Spiel gab es torwartspezifisch nicht viel. Eine Flanke habe ich abgefangen. Ich konnte nicht viel falsch machen. Deshalb war die Analyse kurz. Aber ich hoffe, dass ich mich trotzdem zeigen konnte.“
Adventszauber zum Heimspiel gegen den FC Bayern
Der FC Bayern kommt an die Hafenstraße. Und noch dazu ist es für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen an diesem Samstag (14 Uhr) das letzte Heimspiel des Jahres. Nach dem enttäuschenden Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Borussia Mönchengladbach möchte die Högner-Elf nun ausgerechnet gegen den Champions-League-Teilnehmer Wiedergutmachung betreiben. „Wir brauchen aktuell Punkte und deshalb ist es auch gegen Bayern unser Ziel, etwas Zählbares hier in Essen zu behalten“, frohlockt SGS-Trainer Markus Högner. Helfen soll dabei ein vom Verein initiierter Adventszauber.
So starten die Essenerinnen den letzten Spieltag schon zwei Stunden vor dem Anpfiff mit einem Fan- und Familienfest rund um das Stadion. Unterhalten werden die Zuschauer dort mit Pantomime, einer Fotobox sowie Bastel- und Spielaktionen. Auch ein Gewinnspiel wird organisiert. Die gute Stimmung soll dann auch ins Stadion überschwappen. Denn die SGS hofft durch einen neuen Besucherrekord gegen den Deutschen Meister auf lautstarke Unterstützung. Die bisherige Bestmarke mit 4642 Zuschauern setzte Schönebeck im Oktober des Vorjahres. Und da ging es ebenfalls gegen den FCB, der aber letztlich doch mit 2:0 gewann.
Eine Frage an das Trainerteam, wo in der Hierarchie der Torfrauen sie sich einordnen kann, stellte Winkler ganz bewusst nicht. Mit einer Antwort hätte sie ohnehin nicht gerechnet.
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Es geht nach dem Leistungsprinzip. Daher möchte sie sich mit Leistungen im Verein aufdrängen. Und sicher ist: Im Jahresendspurt der Liga kommt auf Winkler noch viel Arbeit zu. An diesem Samstag (14 Uhr, Hafenstr.) ist zunächst der FC Bayern zu Gast, der zuletzt auf den dritten Platz abgerutscht ist und sich im Kampf um die Meisterschaft keinen Punkverlust mehr erlauben kann. Zum Auftakt der Rückrunde reist die SGS dann noch vor Weihnachten zur TSG Hoffenheim. „Das sind natürlich zwei schwere Spiele, aber vielleicht können wir ja noch das eine oder andere Pünktchen klauen.“
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