Essen. Der Vertrag von Danny Albrecht bei den Moskitos Essen endet nach der Saison. Der Eishockey-Oberligist will verlängern. Und der Trainer?
Richtungsweisend ist das Oberliga-Heimspiel am Freitag (20 Uhr/WAZ-Liveticker) gegen die Icefighters Leipzig für die Moskitos Essen. Nach der Deutschland Cup-Pause, in der die „Mücken“ immerhin fünf freie Tage genießen durften, stellt sich die Frage: Können die Essener sich wieder an die Spitzengruppe heranrobben? Oder bleiben sie nach drei Niederlagen in Folge vorerst im Tabellenmittelfeld kleben?
Aber nicht nur für den weiteren Saisonverlauf könnte das Heimspiel einen richtungsweisenden Charakter haben – auch für eine weitere Frage. Die nach der Zukunft von Danny Albrecht: Verlängert der Trainer seinen Vertrag in Essen? Oder verlässt er den Westbahnhof nach der laufenden Saison?
Moskitos Essen: Noch keine Vertragsgespräche mit Albrecht
Fakt ist: Das Arbeitspapier des 39-Jährigen läuft nur noch bis zum Saisonende. Noch haben die Moskitos und der Übungsleiter keine Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit geführt, der Fokus liegt derzeit auf dem Oberliga-Alltag. „Wichtig ist, dass wir in den nächsten Spielen wieder gut in die Spur und den Anschluss nach oben finden“, betont Geschäftsführer Thomas Böttcher. „Dass Danny Albrecht mein persönlicher Wunschkandidat ist, ist keine Frage.“
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Böttcher lotste Albrecht nach der Trennung von Frank Petrozza Ende Dezember 2022 an den Westbahnhof, kennt den 39-Jährigen schon lange. Den Trainer und den Vereinsboss verbindet ein freundschaftliches Verhältnis. Auch intern sei das Thema Vertragsverlängerung aber noch nicht aufgekommen.
Gleichwohl ist klar, dass Albrecht der erste Ansprechpartner der Moskitos ist, der Verein den Vertrag gerne verlängern würde – kein Wunder nach den vergangenen beiden Jahren, in denen er die Essener sportlich auf ein neues Niveau gehoben hat. Doch sieht Albrecht seine Zukunft auch in Essen? Das ist noch unklar. „Ich habe mich damit ehrlichweise noch gar nicht beschäftigt. Für mich ist das noch sehr weit weg“, erklärt Albrecht.
Moskitos Essen: Albrecht will Perspektive sehen
Abhängen dürfte seine Entscheidung vor allem von der Perspektive, die die Verantwortlichen ihm am Westbahnhof bieten. „Ich bin auch ein Trainer mit der Ambition, höherklassig zu coachen. Solange ich das Gefühl habe, dass wir das irgendwann hier erreichen können, bin ich dem Projekt gegenüber positiv gestimmt“, sagte Albrecht in einem Interview mit dieser Redaktion im Dezember 2023.
Schon nach seinem Abgang beim Herner EV im November 2022 hatte der Trainer nach Informationen dieser Redaktion Angebote aus der DEL und DEL2, die Albrecht damals aber ausschlug. Denn es gab und gibt auch Argumente für eine Verlängerung in Essen: Bei den Moskitos, deren Oberliga-Kader der Coach in den vergangenen Jahren ein neues Gesicht verliehen hat, kann Albrecht in Ruhe arbeiten, sich auch persönlich als junger Trainer weiterentwickeln und viel entscheiden. Mit seiner Familie hat er ein Haus in Mülheim. „Das ist ja auch ein Grund, warum ich überhaupt noch hier bin: Weil die Familie eine ganz große Rolle in meinem Leben spielt“, erklärt Albrecht.
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Ein möglicher Wechsel in ein anderes Bundesland würden auch das Privatleben des Trainers wesentlich verändern. Aktuell beschäftige er sich aber vor allem mit der Frage, wie die „Mücken“ die bestmögliche Ausgangslage für die Playoffs schaffen können. Die sportliche Entwicklung in den nächsten Wochen dürfte einen wesentlichen Einfluss auf seine Zukunftsentscheidung haben.
- Wir tickern das Moskitos-Heimspiel am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) gegen de Icefighters Leipzig und das Gastspiel am Samstag (19 Uhr, Pferdeturm) bei den Hannover Indians wie gewohnt live für Sie unter diesem Link.
„Ich möchte sehen, wo die Reise mit dieser Mannschaft hingeht. Auch, wenn es jetzt noch nicht so sichtbar ist, weil wir noch sehr viele Schwankungen haben und mit Verletzungen kämpfen, habe ich das Gefühl, dass ganz viel machbar ist in diesem Jahr.“ Fest steht allerdings auch: Je länger die Zukunft von Albrecht offenbleibt, desto mehr Vereine dürften auf Albrecht aufmerksam werden.
Moskitos Essen wollen Anfang November Gespräch zu Albrecht suchen
Ende November, spätestens Anfang Dezember will Böttcher das Gespräch zu seinem langjährigen Freund suchen. Die „Mücken“ wollen mit dem Trainer, der bereits die Letten Elvijs Biezais und Sandis Zolmanis im vergangenen Jahr von einem langfristigen Vertrag überzeugt hat, verlängern, Albrecht fordert eine Perspektive – und kann pokern. „Ich weiß, dass ihm die Entwicklung drumherum wichtig ist. Da hat sich bereits einiges getan, und wir werden auch weiter an diesem Punkt arbeiten. Klar ist, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben“, erklärt Böttcher.
„Unser Weg soll nicht irgendwo in der Oberliga auf Platz vier enden, sondern ja noch weitergehen.“ Spätestens, wenn die Hannover Scorpions endlich den Sprung in Liga zwei geschafft haben, rücken die Moskitos in den Kreis der Aufstiegskandidaten. Das Ziel sei es, sich in den nächsten zwei Jahren im Spitzentrio der Oberliga Nord zu etablieren, so Böttcher – perspektivisch wollen die „Mücken“ von der DEL2 träumen. Ob Albrecht die Reise mitgeht? Das wird sich erst in den nächsten Monaten entscheiden.
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