Essen. Niederlage gegen Leipzig? Platz zwei verpasst? Moskitos blicken gleich auf das Achtelfinale gegen Peiting. Fans feiern die Spieler vor der Halle.

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Als Nicolas Cornett und Niklas Heyer im VIP-Raum der Eissporthalle am Westbahnhof Platz nehmen, ist von draußen ein lauter Knall zu hören. „Das kam unerwartet“, schmunzelt Heyer.

Während die beiden Spieler der Moskitos Essen drinnen Fragen beantworten, lassen sich ihre Teamkollegen draußen noch von den Mitgliedern der Fanszene feiern. Feuerwerk erleuchtet den Himmel über dem Westbahnhof, die Fans stimmen „Ab in den Süden“ an. „Immer der Mannschaft hinterher“, singen die Anhänger.

Achtelfinale: Moskitos empfangen Peiting am Sonntag zum ersten Duell

„Sie haben uns mit auf den Weg gegeben, dass sie stolz auf die Hauptrunde sind und dass wir in den Playoffs Gas geben sollen“, erklärt Cornett. Die Wirkung des vermeintlichen Stimmungsdämpfers, für den die 3:5 (0:1, 2:2, 1:2)-Niederlage gegen die Icefighters Leipzig zum Abschluss der Hauptrunde gesorgt hatte, war schnell wieder verflogen. Der Blick richtete sich gleich auf den kommenden Sonntag (18.30 Uhr), wenn die Moskitos zum Start der Best-of-Five-Serie im Achtelfinale den EC Peiting am Westbahnhof empfangen.

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Erstmals seit knapp fünf Jahren dürfen die Moskitos-Fans dann wieder Playoff-Eishockey in Essen erleben. „Sie tragen uns auch schon durch die ganze Hauptrunde“, erklärt Heyer. Der Zuschauerschnitt von knapp 1500 belegt das. „Das zeigt auch, dass wir hier als Kollektiv an den richtigen Schrauben gedreht haben.“ Die Zahlen sprechen für sich: 44 Spiele, 88 Punkte, ein Punktschnitt von zwei, ein Torverhältnis von 171:119, Platz drei – Werte, von denen sie am Westbahnhof vor der Saison nur geträumt hatten.

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Moskitos Essen verpassen Sprung auf Platz zwei

Cornett aber bemerkt kritisch: „Wir wissen natürlich auch, dass wir an der ein oder anderen Stelle unnötigerweise Punkte liegen lassen haben, aber das passiert halt im Laufe einer Saison“, so der Kapitän. „Ich denke, im Großen und Ganzen war das eine gelungene Hauptrunde.“ Und wie würde Danny Albrecht die Hauptrunde in drei Worten beschreiben? „Zufriedenstellend, attraktiv, Entwicklung“, antwortet der Moskitos-Coach.

Nicolas Cornett, Kapitän der ESC Wohnbau Moskitos Essen, sprach von einer „gelungenen Hauptrunde“.
Nicolas Cornett, Kapitän der ESC Wohnbau Moskitos Essen, sprach von einer „gelungenen Hauptrunde“. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Trotz der herausragenden Saison hätte das Gefühl zum Hauptrundenabschluss besser sein können: Der Essener Eishockey-Oberligist verpasste den Sprung auf Platz zwei, der möglich gewesen wäre, weil sich die Tilburg Trappers (ein Punkt mehr) bei der 4:7-Niederlage in Rostock noch einen Ausrutscher leisteten. Die Moskitos bemühten sich, das Positive hervorzuheben: „Der Zeitpunkt der Niederlage ist vielleicht nicht so der dollste, aber im Nachgang bin ich gar nicht so unglücklich darüber“, so Albrecht, der sich mit der Mannschaft jetzt schon intensiver vorbereiten kann.

Moskitos-Verteidiger Heyer: „Niederlage spielt gar keine Rolle“

Als Tabellenzweiter hätten die „Mücken“ erst Donnerstag-, spätestens Freitagabend gewusst, auf wen sie im Achtelfinale treffen – je nachdem, wie die Pre-Playoffs der Oberliga Süd laufen. „Gar keine Rolle“ spiele die Niederlage im letzten Spiel für die Köpfe, betonte Heyer. „Wir hätten auch 10:0 gewinnen können und es hätte keine Rolle gespielt.“ Zumal die Moskitos gegen Leipzig ohne Leistungsträger Sandis Zolmanis keinen schlechten Auftritt lieferten. Das klare Chancenplus sei auf Essener Seite gewesen, analysierte Albrecht. Die Moskitos aber kassierten die Gegentore zu denkbar ungünstigen Zeitpunkten.

Das, was wir da basteln, werden wir am Ende versteigern - als schönes Andenken für den ein oder anderen Fan an die Playoffs.
Moskitos-Trainer Danny Albrecht über sein Motto vor den Playoffs

Ein Beispiel: Als Essen zu Beginn des Schlussdrittels drückte, drauf und dran war, zum 3:3 auszugleichen, erhöhten die Icefighters aus dem Nichts auf 4:2. Davon erholten sich die Moskitos nicht mehr. Bastian Flott-Kucis konnte der Mannschaft zwischen den Pfosten einmal mehr nicht die hundertprozentige Sicherheit verleihen, dennoch frischte Albrecht seine Playoff-Einsatzgarantie für den Stammtorhüter auf: „Basti startet, da haben wir uns festgelegt. Er ist schon der erfahrene Mann und einer der wichtigsten Bausteine“, stellt der Trainer klar.

Erst am Mittwoch steigen die Moskitos auf dem Eis in die Vorbereitung auf das erste Duell mit Peiting, dem Tabellensiebten der Oberliga Süd, ein. Bereits am Dienstag dürfen die Spieler aber bei einem Teamevent basteln. Und was? Das bleibt Geheimsache. „Das, was wir da basteln, werden wir am Ende für die Jungs versteigern“, erklärt Albrecht. „Als schönes Andenken für den ein oder anderen Fan an die Playoffs.“

So haben sie gespielt

Moskitos – Icefighters Leipzig 3:5.
Drittel: 0:1, 2:2, 1:2.
Tore: 0:1 (15.), 1:1 Reimer (22.), 1:2 (30.), 1:3 (36.), 2:3 Dmitriev (37.), 2:4 (48.), 3:4 Augstkalns (51.), 3:5 (Empty Net, 58.).
Strafminuten: Essen 4 – Leipzig 16.
Zuschauer: 1826.