Essen. Justus Roth hat sich bei den Moskitos Essen beim Oberliga-Start für weitere Einsätze empfohlen. Doch kann der Torhüter die Leistungen konstant abrufen?

Immer wieder erhielt Justus Roth bei der Heimpremiere gegen die Hannover Scorpions Szenenapplaus von den Rängen, Sprechchöre mit seinem Namen schallten von der Stehplatztribüne am Westbahnhof. Dass die Moskitos Essen mit nur einem Punkt ins zweite Oberliga-Wochenende mit der Pflicht-Aufgabe in Herford und dem zweiten Heimspiel gegen die Hannover Indians gehen, lag nicht an dem Torhüter-Youngster.

Roth überzeugte nach der Vorbereitung auch zum Oberliga-Start und war einer der wenigen Moskitos-Lichtblicke, zeigte einige Glanzparaden. „Ich glaube, ich habe das Vertrauen von Danny (Albrecht, Anm. d. Red.) gut genutzt“, sagt der 19-Jährige. „Ich hoffe natürlich, dass ich nach den Leistungen mehr Spielzeit erhalte.“ Einen Grund, ihn am Freitag (20.30 Uhr) beim Herforder EV auf die Bank zu setzen? Hat das Trainerteam jedenfalls nicht.

Moskitos: Justus Roth entwickelt sich zum Publikumsliebling

Im vergangenen Jahr verbuchte Roth, der nebenbei in der U20 von Kooperationspartner Düsseldorfer EG Spielpraxis sammelte, nur fünf Einsätze im Moskitos-Tor, entwickelte sich aber schon damals zu einem der Publikumslieblinge. Im Februar durfte der Goalie nach dem 7:0-Kantersieg gegen Erfurt vor den Fans auf dem Eis tanzen. „Mir ist Essen richtig ans Herz gewachsen“, schwärmt Roth.

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Erstmals lebt der gebürtige Karlsruher, der im Nachwuchs der Adler Mannheim ausgebildet worden ist, nicht mit seiner Familie zusammen. In Essen teilt er sich in dieser Saison eine WG mit Johannes Oswald und Zugang Philipp Seidel (beide 19). „Die Fans sind im letzten Jahr richtig gut gewesen“, meint der Youngster. „Ich habe am Sonntag gedacht, dass es in der Halle viel mehr waren als die 950.“

Im Sommer arbeitete Roth intensiv an seinem Torwartspiel, trainierte unter anderem in Mannheim mit ehemaligen Teamkollegen aus der Jugend. Er habe versucht, ruhiger zu werden, erklärt der Torhüter. „Im letzten Jahr war ich noch ein bisschen hektisch.“

Eishockey in Essen
Fokussiert - auch hinter der Bande: Torhüter Justus Roth von den Moskitos Essen während eines Heimspiels in der Vorsaison. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

„Wir fühlen uns sehr sicher mit ihm, er macht einen super Job“, erklärte Verteidiger-Teamkollege Fabio Frick. „In diesem Jahr hat er echt einen Riesenschritt gemacht.“ In Essen profitiert Roth derzeit auch davon, dass sich Neuzugang Ennio Albrecht im Vorbereitungsendspurt nicht für den Oberliga-Start empfehlen konnte und DEG-Förderlizenztalent Leon Hümer in der DEL mithelfen muss.

Moskitos-Torhüter Roth: „Konkurrenzkampf ist in vollem Gange

„Ennio ist ein guter Torwart, da muss ich mich auch erstmal durchsetzen“, sagt Roth. „Der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange. Ich glaube, dass wir eine gute Konstellation im Trio mit Leon haben und zusammen eine gute, konstante Saison spielen werden.“ Die Moskitos-Fans, die sich bereits Sorgen gemacht hatten, weil die Essener ohne klare Nummer eins in die Saison starten, dürften Roths Leistungen erst einmal beruhigen.

Albrechts Transferpolitik auf der Torhüterposition ist mit einem gewissen Risiko verbunden, könnte sich aber auszahlen. Die entscheidende Frage ist: Kann Roth konstant ein sicherer Rückhalt für die „Mücken“ sein? Er traue sich das jedenfalls zu, sagt er.

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Langfristig träumt der Youngster von einer DEL-Karriere. „Es ist ein Kindheitstraum, für die Adler Mannheim zu spielen, aber das ist noch in ferner Zukunft“, sagt Roth. Der Fokus liegt auf den „Mücken“, mit denen Justus Roth in den nächsten Jahren noch viel vor hat. „Ich will mit den Moskitos auf jeden Fall irgendwann mal aufsteigen.“

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