Tilburg. Oberligist Moskitos Essen fällt beim 1:5-Debakel in Tilburg im Mitteldrittel auseinander. Erklärungen? So reagiert Kapitän Nicolas Cornett.

Eine dichte Nebeldecke lag in der Dunkelheit über dem IJssportcentrum in Tilburg. Diese geisterliche Stimmung hätte besser kaum passen können zur gegenwärtigen Lage bei den Moskitos Essen. Nach dem 5:1 (0:1, 3:0, 2:0)-Heimsieg gegen die „Mücken“ feierten die Fans der Trappers in der mit 2479 Zuschauern nahezu ausverkauften Eishalle am Stappegoorweg ausgelassen – ausgerechnet zu deutschem Schlager.

Die Gäste aus Essen befinden sich nach der dritten Oberliga-Niederlage in Folge gegen ein Top-Team hingegen in einer Ergebniskrise und sind auf Platz sechs abgerutscht. Drei Niederlagen in Folge? Das hatte es bereits zum Saisonstart gegeben, allerdings kein einziges Mal in der Hauptrunde der Vorsaison.

Moskitos Essen trennen nur drei Punkte von Platz drei

„Die Liga ist in diesem Jahr ausgeglichener – das sieht man ja auch an der Tabelle“, erklärte Kapitän Nicolas Cornett in den Katakomben. „Es sind vier, fünf Teams, die nur einen Abstand von drei Punkten haben.“ In der Tat: Nur drei Punkte und das schlechtere Torverhältnis trennen die „Mücken“ von den drittplatzierten Hammer Eisbären.

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Und Cornett nennt auch einen positiven Effekt aus der Ergebniskrise: „Es ist, glaube ich, gar nicht so verkehrt, während der Saison auch schon mal solche Phasen zu durchleben. Da können wir draus lernen und es dann in den Playoffs umsetzen.“ Schönreden wollte der 25-Jährige die Leistung in den Niederlanden aber keineswegs.

Im zweiten Drittel – das schwächste der Essener Saison bislang - fielen die Gäste förmlich auseinander, Tilburg überrollte die Moskitos und drehte den 0:1-Rückstand unter anderem durch einen Unter- und einen Überzahltreffer in eine 3:1-Führung. „Wir haben nicht mehr das gespielt, was wir im ersten Drittel gespielt haben“, sagte Cornett. Auf der Suche nach Erklärungen für den krassen Leistungseinbruch nach dem überzeugenden Anfangsdrittel war der Kapitän genauso ratlos wie Trainer Danny Albrecht.

Eishockey in Essen
Erzielte bei der 1:5-Niederlage bei den Tilburg Trappers den einzigen Treffer für die Moskitos Essen: Enrico Saccomani (rechts). © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Moskitos Essen: Fans feiern Mannschaft trotz Klatsche

„Wenn wir gewusst hätten, woran das gelegen hat, hätten wir es in dem Fall auch ändern können.“ In der Offensive konnten die Essener im Mittelabschnitt in Richtung Gästeblock, den über 150 mitgereiste Fans vom Westbahnhof bevölkerten, die sich selbst und die Mannschaft trotz der Klatsche feierten, überhaupt keinen Druck mehr aufbauen.

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„Wir haben die Struktur komplett verloren, sind in viel zu viele Konter und Unterzahlsituationen gelaufen“, analysierte Cornett. „Wir haben die Scheiben nicht mehr geklärt, hatten viel zu viele Scheibenverluste an den blauen Linien.“ Dass die Moskitos im Schlussdrittel noch mehrfach am Gestänge des Trappers-Tores scheiterten, interessierte nachher kaum noch jemanden. In Gefahr geriet der Trappers-Heimsieg zu keinem Zeitpunkt.

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Die Spieler verzockten durch das katastrophale Mitteldrittel nicht nur die Punkte, sondern auch mögliche freie Tage in der Deutschland Cup-Pause: Je nach Platzierung konnte sich die Mannschaft zusätzliche Urlaubstage erspielen. Nach dem Fall auf Platz sechs dürfte sich die Anzahl allerdings in Grenzen halten. Dass das für schlechte Stimmung sorgen könnte, glaubt der Kapitän nicht. „Die Tage, die wir jetzt nicht frei haben, können wir dazu nutzen, an den Schwächen zu arbeiten und zu analysieren, woran es gelegen hat.“

Für das nächste Heimspiel nach dem spielfreien Wochenende gegen die Icefighters Leipzig (Fr., 15.11., 20 Uhr) hat Cornett eine Forderung an die Mannschaft: „Dass wir die richtige Antwort geben und wieder zu unserem Spiel zurückfinden – und das über 60 Minuten abrufen.“

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