Essen. Spitzenspiel: Otto Rehhagels Heimatklub TuS Helene steht vor dem Aufstieg in die Kreisliga A – mit einem, der mehr als nur Trainer ist.

Es gab Zeiten, da spielte der TuS Helene Essen in der Verbandsliga Niederrhein. 1983 bis 1986 war dies der Fall, später, von 2002 bis 2007 schaffte er es, sich in der Landesliga zu halten, und kehrte dorthin nach einem Jahr in der Bezirksliga auch noch einmal für zwei Spielzeiten zurück. Seitdem geht der Trend jedoch nach unten. 2012 ging es in die Kreisliga A, seit 2017 ist die Kreisliga B das sportliche Zuhause des 1928 gegründeten Traditionsvereins aus Altenessen.

Aber jetzt wächst es wieder, das zarte Pflänzchen des Erfolgs an der Bäuminghausstraße. Für höherklassigen Fußball ist die Anlage ohnehin gerüstet. Am Sonntag könnte der TuS Helene einen großen Schritt in diese Richtung machen. Vorausgesetzt, er gewinnt das Spitzenspiel gegen die SG Essen-Schönebeck IV (Sonntag, 13 Uhr). Derzeit liegt Helene als Tabellenführer zwei Punkte vor der SGS. Dahinter lauert mit DJK/SF Katernberg II ein Verein, der aktuell sieben Punkte Rückstand hat.

TuS Helene Essen verpasste den Aufstieg in der Vorsaison nur ganz knapp

Nach Rang fünf 2022 und Platz 3 2023 soll nun endlich die Rückkehr in die Kreisliga A gelingen. „Wir haben den Aufstieg letztes Jahr nur um einen Punkt ganz knapp verpasst. Dann haben wir uns verstärkt, unter anderem mit Fatmir Ferati, der jahrelang in der Schalker Knappenschmiede und später in der Regionalliga für Hannover 96 II oder der Oberliga für den FC Kray gespielt hat. Und wir sind noch besser zusammengewachsen“, sagt Ferhat Dogan, der Trainer des B-Ligisten, der erst im Februar einen neuen Vorstand mit Andreas Heise an der Spitze wählte.

Fatmir Ferati (l.) lief zuletzt noch für FSM Gladbeck auf. Nun ist er Mittelfeldspieler beim TuS Helene Essen in der Kreisliga B.
Fatmir Ferati (l.) lief zuletzt noch für FSM Gladbeck auf. Nun ist er Mittelfeldspieler beim TuS Helene Essen in der Kreisliga B. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Der Aufstieg ist das klare Ziel. Dafür werde aber kein Geld investiert. Kein Spieler bekomme einen Euro, sagt Dogan. Er selbst ist kein Essener Eigengewächs. „Ich komme aus dem Gladbecker Fußball, habe 13 Jahre bei Preußen gespielt, später auch in Rentfort.“ Über den SV Mesopotamia, der inzwischen keine Mannschaft mehr im Spielbetrieb hat, kam er dann zum TuS Helene.

Trainer, Social-Media-Beauftragter und Hauptsponsor in einem

Dogan ist dort so etwas wie der Mann für alle Fälle. Zusammen mit Ali Erdogan trainiert er die Mannschaft, betreut neuerdings die Social-Media-Kanäle des Vereins und fungiert als Versicherungskaufmann und Pizzeria-Besitzer in Gladbeck auch noch als Hauptsponsor.

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Dass der Verein so viel Tradition hat – immerhin begann Otto Rehhagel hier mit dem Fußballspielen, bevor er seine Weltkarriere startete – merkt Dogan immer wieder, wenn er mit den älteren Mitgliedern ins Gespräch kommt. Umso schöner fände er es, auch ihnen den Aufstieg zu schenken. Dogan: „Wir haben eine super Anlage, eine gute Infrastruktur und ganz viel Potenzial im Verein.“ Nun muss dieses nur noch ausgeschöpft werden.

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