Essen. Moskitos könnten nach punktlosem Wochenende am Dienstag gegen Duisburg wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Diese Dinge gilt es zu verbessern.
Die Moskitos sind nach ihrem Höhenflug wieder gelandet. Erst die 2:3-Derbyniederlage vor 3500 Zuschauern am Westbahnhof gegen den Herner EV, dann der Aufprall nach der 2:3 (0:1, 0:0, 2:2)-Pleite bei den Black Dragons Erfurt zwei Tage später. Das Positive an der Situation: Schon am Dienstag (20 Uhr, Westbahnhof) kann der Essener Eishockey-Oberligist im nächsten Derby gegen die Füchse Duisburg in die Erfolgsspur zurückkehren. Durch die gestiegene Erwartungshaltung stehen die Gastgeber wohl erstmals in dieser Saison leicht unter Druck.
Das erste Null-Punkte-Wochenende der Saison und drei Niederlagen aus den letzten vier Spielen, darunter die erste Niederlage zu Hause nach neun Heimsiegen, haben die Stimmung etwas gedämpft. Dennoch bleibt es dabei: Das Team von Trainer Danny Albrecht spielt bislang eine überragende Saison. Die Moskitos stehen nach wie vor sicher auf Platz zwei, der Kredit bei den Fans ist groß. Am Dienstag sollen aber nach dem ernüchternden Erlebnis gegen Herne wieder Punkte her.
Moskitos haben nur Nuancen gefehlt, um erfolgreich zu sein
Hoffnung macht, dass sowohl gegen den HEV als auch in Erfurt nur Nuancen zu einem Punktgewinn fehlten. „Es war ein ganz hart umkämpftes Spiel, das du in anderen Fällen vielleicht noch gewonnen hättest“, bilanzierte Moskitos-Coach Danny Albrecht nach der Begegnung in Erfurt. Wie schon gegen Herne standen die „Mücken“ in der Defensive weitgehend stabil, ließen kaum Schüsse zu. „Wir haben zwei Fehler in der defensiven Zone gemacht, die dann in zwei Minuten zu zwei Gegentoren geführt haben“, analysierte Albrecht.
Im Schlussdrittel war das, nachdem die Gäste gerade ausgeglichen hatten. Da habe man vielleicht ein bisschen zu sehr das 2:1 erzwingen wollen, so Albrecht, und die defensive Zone dadurch vernachlässigt. Zwei Mal versuchten es die Hausherren von der blauen Linie: Der erste Schuss zappelte direkt im Netz; der zweite wurde entscheidend abgefälscht. Torhüter Justus Roth konnte die Scheibe nicht sichern und sah dabei nicht ganz glücklich aus, den Nachschuss verwandelten die Black Dragons zum entscheidenden 3:1.
Dass Roth und nicht Stammtorhüter Bastian Flott-Kucis startete, war keine spontane Entscheidung. „Wir haben immer gesagt, dass Basti drei Spiele macht und einer der jüngeren Torhüter eins – egal, wie die Spiele kommen“, erklärte Albrecht. „Das war von vornherein so abgesprochen, unter der Woche kommuniziert worden und dabei bleiben wir.“
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Moskitos investierten auch beim Spiel in Erfurt enorm viel
Die Essener investierten viel in Thüringen, betrieben einen enormen Aufwand, belohnten sich aber nicht dafür. „Gegen Herne waren wir ein bisschen zu verspielt, weil wir eben vielleicht nicht unseren Stärken gerade vertrauen, wenn du nicht das Tor triffst“, sagte Albrecht. „Heute haben wir versucht, fast jede Scheibe zum Tor zu bringen. Dann hat aber so ein bisschen der Net-Drive gefehlt.“
Knapp 30 Schüsse verbuchten die Moskitos in Erfurt, „stachen“ aber nur zwei Mal zu. Das Scheibenglück, die Leichtigkeit und das Selbstverständnis in den eigenen Aktionen schienen zuletzt etwas abhandengekommen zu sein. Albrecht bekräftigt aber: „Die Leichtigkeit fehlt uns nicht.“ Einer der Gründe für die ausbaufähige Torquote am Wochenende: Die erste Reihe blieb vergleichsweise blass, knipste „nur“ zwei Mal – darunter das einzige Stürmertor, das Elvijs Biezais in Erfurt im Nachschuss zum 2:3-Anschluss erzielte. Die anderen Reihen konnten die kleine Schwächephase des Paradeblocks nicht kompensieren.
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Natürlich habe man gewissermaßen von der ersten Reihe gelebt, räumt Albrecht ein, „und die anderen müssen ihren Fleiß mitbringen. Jetzt hat die erste Reihe vielleicht mal nicht fünf oder sieben Tore am Wochenende geschossen, das ist aber kein Beinbruch.“ Dass das lettische Kontingent-Trio um Biezais, Sandis Zolmanis und Edmunds Augstkalns Spiele entscheiden und für brillante Momente sorgen kann, hat es hinlänglich bewiesen. Vielleicht klappt es ja wieder gegen Duisburg, dann werden die „Mücken“ auch wieder die Förderlizenz-Unterstützung aus Krefeld und Düsseldorf erhalten.
Viel Steigerungsbedarf sah Albrecht nicht nach der Niederlage in Erfurt, lobte seine Mannschaft für den engagierten Auftritt. Wenn es aber Kleinigkeiten gebe, die die Spieler besser machen könnten, dann, „in der defensiven Zone ein bisschen konsequenter sein, um sich am Ende selbst zu belohnen“.
So haben sie gespielt
TecArt Black Dragons Erfurt – Moskitos 3:2.
Drittel: 1:0, 0:0, 2:2.
Tore: 1:0 (7.), 1:1 Frick (45.), 2:1 (48.), 3:1 (50.), 3:2 Biezais (51.).
Strafminuten: Essen 16 – Erfurt 14. Zuschauer: 872.
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