Hüttenberg. Handball-Zweitligist Tusem Essen macht erneut zu viele Fehler und unterliegt TV Hüttenberg mit 25:33. So analysiert Trainer Hegemann das Spiel.
Die Handballer des Tusem Essen wollten sich beim TV Hüttenberg eine breite Brust holen, doch nur wenige Tage vor dem Pokal-Highlight gegen den Erstliga-Klub Rhein-Neckar Löwen kassierten sie einen herben Dämpfer. Gegen die Mittelhessen machte die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann zu viele leichte Fehler und unterlag verdientermaßen mit 25:33 (13:14).
„Wir haben ihr Tempo in der zweiten Halbzeit nicht mehr in den Griff bekommen und dann hatten sie natürlich das nötige Selbstbewusstsein, um wegzuziehen. Hinten raus war es für uns dann eben nur schwer möglich, noch etwas zu holen“, ärgerte sich Hegemann nach der Niederlage. Dabei waren die gleichen Muster zu sehen, die man in dieser Saison schon einige Male beobachten konnte. Im Angriff zu viele Ballverluste und Fehlwürfe, in der Abwehr letztendlich auch zu viele Lücken. Und dieses Mal kam Tusem-Torhüter Lukas Diedrich eben nicht auf rund 20 Paraden, die den Essenern möglicherweise die Chance auf Punkte bewahrt hätten.
Tusem Essen vergibt auch drei Siebenmeter in Hüttenberg
Die Hüttenberger hatten über die gesamten 60 Minuten mehr Fluss in ihrem Spiel, während die Gäste eher in einem Fluss voller Felsen, Staumauern und überraschenden Strömungen schwammen. Vieles war Stückwerk, jeder Treffer hart erarbeitet. Zwar hatte man das Gefühl, dass der Tusem in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mal in etwas ruhigeren Gewässern unterwegs war und sich stabilisierte, doch noch vor der Pause schluckte er wieder Wasser und gab die zuvor mühsam gewonnene Führung schnell wieder ab.
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Das Muster mit den Siebenmetern war auch wieder erkennbar. Drei Strafwürfe brachten Nils Homscheid und Tim Mast nicht im gegnerischen Tor unter – eine Schwäche in dieser Saison. Über allem steht aber die schwache Offensive. Teilweise gaben die Essener ihre Angriffe zu leicht aus der Hand und schenkten den aufmerksamen Hessen die Bälle. Diese hatten keine große Mühe und erzielten durch diese gestohlenen Bälle ein Tor nach dem anderen. So konnten sich die Gastgeber in der zweiten Halbzeit schnell absetzen und die Essener auf Distanz halten.
17 technische Fehler erlaubten sich die Gäste – zu viel, um in der 2. Bundesliga punkten zu können. In dieser Saison haben sie sich insgesamt schon 199 davon geleistet und sind damit der traurige Spitzenreiter der Liga. Da nützt auch die sonst so stabile Abwehr nichts. Diese hatte gegen das hohe Tempo der Hausherren ebenfalls ihre Probleme und kam mit dem Rückzug nicht oft genug hinterher. Hüttenberg war durch David Kuntscher oder auch Ian Weber zielstrebig und fokussiert im Angriff, zog dem Tusem damit den Zahn. Dieser wirkte phasenweise ideenlos und verunsichert.
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Felix Eißing erzielte immerhin sechs Tore für Tusem Essen
Positiv festzuhalten waren lediglich die Abschlüsse von Felix Eißing, der sechsmal erfolgreich war und somit Schadensbegrenzung betrieb, und die Rückkehrer Alex Schoss und Philipp Asmussen. Sie bringen Trainer Michael Hegemann weitere Optionen im rechten Rückraum und entlastet Rechtshänder Jonas Ellwanger, der auf dieser Position sein Bestes gab, allerdings auch zu einigen Stürmerfouls gezwungen wurde.
Trotz dieses schwachen Auswärtsspiels richtet sich der Fokus nun auf das Spiel des Jahres, bei dem der Tusem nichts zu verlieren hat. Am kommenden Mittwoch (Anwurf 19 Uhr, „Am Hallo“) geht es im Achtelfinale des DHB-Pokals gegen die Rhein-Neckar Löwen, die aktuell in der 1. Bundesliga auf dem sechsten Platz stehen und mit einem international erfahrenen Kader nach Essen reisen werden. Ein Höhepunkt für den Tusem kurz vor Weihnachten gegen den Europapokal-Teilnehmer – nur dieses Mal sollte er nicht so viele Geschenke verteilen.
So haben sie gespielt
TV Hüttenberg – Tusem Essen 33:25 (14:13)
Hüttenberg: Grazioli, Rüspeler (2); Schwarz (3), Kirschner (4/2), Weber (6), Zörb, Reichl (3), Rüdiger, Hofmann, Leunissen (1), Klein (1), Kompenhans (5), Scheibel, Schreiber (2), Kuntscher (6).
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (3), Wolfram, Wilhelm, Homscheid (2), Asmussen, Eißing (6), Szczesny (3), Seidel, Klingler, Neuhaus (4), Rose (1), Mast (4/1), Werschkull, Schoss (2).
Siebenmeter: 2/3 – 1/4. Strafminuten: 4 – 2.
Zuschauer: 1300.
Spielfilm: 4:2 (6.), 5:4 (11.), 5:6 (13.), 8:10 (20.), 9:11 (25.), 14:13 (30.) – 16:16 (34.), 21:18 (40.), 24:20 (45.), 26:21 (49.), 30:24 (55.), 33:25 (60.).
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