Essen. Was für ein Comeback: Der Heisinger SV schlägt Velbert nach 0:2 mit 6:2, die Bänke zoffen sich. Mit vielen Fotos: So lief’s im Abstiegs-Endspiel.
Der Heisinger SV hat sein erstes „Endspiel“ im Kampf gegen den Abstieg gewonnen. Gegen den am Tabellenende abgeschlagenen SV Union Velbert war ein Sieg für den Vorletzten Pflicht, wollte man noch eine Chance auf den Bezirksliga-Klassenerhalt haben.
Allerdings waren es nur die Gäste, die den Abstiegs-Showdown von Beginn an annahmen und nach einem Doppelschlag bereits nach 13 Minuten mit zwei Toren in Führung lagen. „Wir waren nicht wirklich da, waren nicht griffig und kamen immer zu spät“, kritisierte HSV-Trainer Slavko Franjic. Er sah aber, wie sich seine Mannschaft in der Folge schüttelte und nach und nach besser in die Partie kam.
Velbert kriegt den Elfmeter nicht, Heisingen kontert
Einen klaren Elfmeter für Velbert pfiff der Schiedsrichter nach einer halben Stunde nicht, weshalb Heisingen zwei Minuten später durch Tobias Köfler zum Anschlusstreffer kam. Die Mannschaft aus dem Essener Süden spielte nun druckvoll nach vorne und belohnte sich in Person des Kapitäns Tobias Brötzmann nach 34 Minuten mit dem Ausgleich, den der Stürmer mit einem sehenswerten Schuss von außerhalb des Sechzehners besorgte.
Weitere Brennpunkte aus dem Essener Fußball:
- „Brotlose Kunst“: FC Kray verliert beim Tabellenletzten.
- Schonnebecks Serie reißt, aber: „Wir waren besser“.
- Wildes 4:4 in Uerdingen: ETB kommt zurück und verpasst Riesenchance.
- Steele gegen Frintrop: Sechs-Minuten-Wahnsinn im Derby.
- Darum kann die SGS Essen mit dem 0:0 zufrieden sein.
In dieser Phase entwickelte sich auch an der Seitenlinie eine hitzige Stimmung, Vertreter und Fans beider Mannschaften lieferten sich Wortgefechte. Nachdem die Co-Trainer beider Teams aneinander gerieten, musste Schiedsrichter Andre Horst schlichtend eingreifen. Alle Gemüter beruhigten sich danach wieder und es ging mit dem 2:2 in die Pause.
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Für einen Sieg gegen den Tabellenletzten brauchte es eine Leistungssteigerung der Heisinger im zweiten Durchgang. Und die gab es. Per Eigentor krönte der HSV nach der Pause seine Aufholjagd und baute die Führung in der Folge dann sogar noch weiter aus. Simon Tenberge, erneut Tobias Köfler und Philipp Reichardt stellten den 6:2-Endstand her und machten aus einer knappen Partie einen Kantersieg, der dabei auch in der Höhe in Ordnung ging.
Emotionen kochen hoch – Trainer sehen’s entspannt
Franjic war nach der Partie voll des Lobes für seine Mannschaft: „Nach dem Rückstand haben wir heute Charakter und Moral gezeigt. In der Pause musste ich etwas lauter werden, aber auf die Leistung in der zweiten Halbzeit kann meine Mannschaft richtig stolz sein.“ Auch die zwischenzeitlichen Reibereien an der Seitenlinie zwischen den Trainerteams sah Franjic nach dem Schlusspfiff entspannt: „Ich bin da von der alten Schule, für mich ist das nach dem Spiel erledigt.“
Ähnlich sah dies auch sein Trainerkollege aus Velbert, Mesut Güngör, der seine Mannschaft am Saisonende abgibt: „Ich kenne Heisingens Trainer gut, heute sind eher bei den Co-Trainern die Emotionen rausgekommen. Ohne Leidenschaft und Emotionen gibt es keinen Fußball. Ich wünsche Heisingen den Klassenerhalt.“
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Heisinger SV: „Vielleicht schaffen wir eine kleine Sensation“
Wie der Heisinger SV diesen erreichen kann, weiß Trainer Franjic: „Für uns ist wichtig, nicht nur zuhause, sondern auch in den Auswärtsspielen zu punkten und unsere guten Heimergebnisse so zu vergolden. Vielleicht schaffen wir ja schon nächste Woche eine kleine Sensation.“ Die braucht es wohl auch, wenn es am kommenden Wochenende zum Ligaprimus nach Schönebeck geht.