Essen. Bundesligist SGS Essen trennt sich im Nachholspiel von Bayer Leverkusen mit 0:0. So ist nach dem Punktgewinn die Lage im Abstiegskampf.
Den Klassenerhalt in der Frauenfußball-Bundesliga hat die SGS Essen noch nicht sicher, aber sie hat ihn dicht vor Augen. Denn im Nachholspiel gegen Bayer Leverkusen ergattern die Gastgeberinnen einen weiteren Punkt und bauen den Vorsprung auf die Abstiegsränge durch das torlose Remis auf fünf Zähler aus. Und es war noch mehr drin. So waren die Essenerinnen dem Sieg in einer zerfahrenen Partie näher als die Werkself, wenngleich sich beide Mannschaften kaum klare Torchancen erspielten.
„Wir sind unserem anvisierten Ziel wieder ein kleines Stück näher“, freute sich SGS-Trainer Markus Högner. „Zur Partie kann man gar nicht so viel sagen: Wir haben uns lange neutralisiert. Aber die Platzverhältnisse haben auch kein gutes Spiel zugelassen.“ Und doch war er mit seiner Elf nicht unzufrieden: „Insgesamt möchte ich meinen Spielerinnen ein Kompliment aussprechen. Sie haben bis zum Schluss gefightet.“
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SGS Essen liefert sich mit Leverkusen Duell auf Augenhöhe
Vom Anstoß weg war es ein Duell auf Augenhöhe. Und das auch, weil beide Klubs die gleiche Ausrichtung wählten und sich gegenseitig belauerten, um beim Ballgewinn gefährliche Umschaltmomente zu kreieren. Von den Essenerinnen ist man das gewohnt, Leverkusen wurde dazu gezwungen. Denn die SGS schaffte es, Leverkusens Spielmacherin Elisa Senß an ihrer alten Wirkungsstätte bis auf wenige Ausnahmen aus dem Spiel zu nehmen.
Gefährlich wurde es vor der Pause nur in Ansätzen. Beide Teams hatten zwar den einen oder anderen verheißungsvollen Ballgewinn, allerdings fehlten im letzten Drittel die Ideen. So gaben beide Mannschaften im ersten Durchgang keinen Schuss auf den Kasten ab. Optisch waren die Gastgeberinnen leicht überlegen und hatten denn auch die einzige nennenswerte Möglichkeit vor dem Pausentee, als Maike Berentzen es aus der zweiten Reihe versuchte, aber zu hoch ansetzte (42.).
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Nach dem Seitenwechsel wurden die Gäste zwar zunächst aktiver und taten mehr für das Spiel. Torraumszenen blieben aber Mangelware. Eine der wenigen hatte die SGS nach knapp einer Stunde: Vivien Endemann und Berentzen leiteten den Ball schnell weiter, Laureta Elmazi zog in aussichtsreicher Position ab, doch Leverkusens Friedrich blockte den Schuss. Die beste Chance der Gäste hatte Senß, die nach einem Ballverlust von Essens Berentzen knapp verzog (68.).
In der Schlussphase will SGS Essen den Lucky Punch
Es ging in die Schlussphase und nun wollten beide den Lucky Punch: Endemann nahm Tempo auf, spielte aber einen schwachen Pass auf Elmazi. So war eine gute Möglichkeit dahin (78.). „In der Box hat uns heute das Selbstvertrauen gefehlt“, meinte Högner. Direkt im Gegenzug hatte Kögel die große Chance zum 1:0 für Bayer, weil Essens Torfrau Sophia Winkler etwas übermotiviert herauslief. Aber Kögel verpasste das lange Eck (79.). Dann wieder die SGS: Endemann bediente Annalena Rieke, doch wieder blockte Leverkusens Friedrich in höchster Not (87.).
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Nach der anschließenden Ecke lag der Ball plötzlich im Netz. Natasha Kowalski flankte und Julia Debitzki köpfte am zweiten Pfosten ein. Aber der Jubel fand ein abruptes Ende: durch den Abseitspfiff. Eine knappe, aber wohl korrekte Entscheidung. „Hinten raus hätten wir sogar gewinnen können. Aber wenn mir jemand vor dem Anpfiff einen Punkt angeboten hätte, hätte ich das sofort unterschrieben“, resümierte Essens Trainer.
So haben sie gespielt
SGS Essen - Bayer Leverkusen 0:0.
SGS: Winkler – Touon, Meißner, Ostermeier, Sterner – Piljic (84. Debitzki), Pfluger – Berentzen (70. Berentzen), Kowalski, Elmazi (88. Baaß) – Maier (46. Endemann).
Zuschauer: 1127.