Krefeld. Acht-Tore-Spektakel im Oberliga-Topspiel: Der ETB führt lange, der KFC Uerdingen dreht das Spiel – 4:4. Welche Folgen das für den Titelkampf hat.

Das war ein Spektakel: Der ETB Schwarz-Weiß hat am Samstagabend im Oberliga-Topspiel beim KFC Uerdingen ein 4:4 geholt. Zur Pause führten die Essener 3:1, in der zweiten Halbzeit wurde es wild an der Grotenburg.

Es ging schon gut los. Marcello Romano besorgte die frühe ETB-Führung in der sechsten Minute. Maik Odenthal glich kurz darauf aus (11.). Dann musste Marvin Matten vom Feld, ihm sprang die Kniescheibe heraus. Vieles war drin in der Anfangsphase, Schwarz-Weiß zog seinen Plan trotz allem durch. Die Defensive um Abwehrchef Fredi Lach ließ kaum etwas zu und vorne war der Tabellenzweite „verdammt effizient“, wie Trainer Damian Apfeld sagt.

„Verdammt effizientem“ ETB entgleitet das Spiel in Uerdingen

Vier Chancen erspielte sich der ETB in Hälfte eins, drei Tore machte er. Mohammed Cissé (26.) und Clinton Williams (41.) erhöhten für den Gast, der ziemlich abgezockt auftrat in diesem Traditionsduell zwischen den DFB-Pokalsiegern von 1985 und 1959.

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Wer jetzt glaubt, das Spiel sei damit entschieden gewesen, liegt falsch. Der KFC Uerdingen kam durch einen Elfmeter heran, Odenthal erzielte das 2:3 (54.), ehe die zwei Minuten des Pascal Talarski schlugen: Er stellte alles auf den Kopf mit seinen Treffern zum 3:3 (70.) und 4:3 (72.) – die Krefelder hatten das Spiel gedreht.

Zwei Platzverweise folgten in der hektischen Schlussphase. Essens Guiliano Zimmerling und Krefeld Shun Terada mussten mit Gelb-Rot runter und dann schlug Romano eine letzte Flanke in den Sechszehner. Sie fand Mehmet Dalyanoglu, der aus drei Metern Entfernung ins Tor köpfte, es war der Ausgleich in der achten Minute der Nachspielzeit. Und dann war wirklich Schluss.

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Uerdingen spielt sich gegen den ETB in einen Rausch

„Sie haben sich in einen Rausch gespielt“, sagt Apfeld über das Comeback des KFC. Vor allem ärgert sich der Trainer über den Zimmerlings „total unberechtigten“ Platzverweis. „Aber trotzdem haben wir nicht aufgesteckt“, lobt er. „Mit Glück“ habe seine Elf dann den „verdienten Ausgleich“ erzielt, „wir hätten aber aufgrund der Halbzeitführung gerne den Sieg geholt“.

Das ist ja nur logisch, denn mit einem Dreier wäre der ETB womöglich plötzlich wieder mittendrin im Aufstiegsrennen gewesen – Tabellenführer SSVg Velbert spielte nur remis.

Der Tabellenzweite Schwarz-Weiß hat an diesem Mittwochabend ein Spiel gegen Baumberg (19.30 Uhr/Uhlenkrug). Gewinnt er das, beträgt der Abstand auf Velbert sechs Punkte – und am nächsten Sonntag kommt der Spitzenreiter nach Essen. Ob der ETB der SSVg doch noch den Titel streitig macht?

Nun, ein Sieg beim KFC Uerdingen hätte es so richtig spannend gemacht, interessant wird diese Woche aber trotzdem, das steht fest.

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KFC Uerdingen – ETB Schwarz-Weiß 4:4 (1:3).

ETB SW Essen: Golz – Dalyanoglu, Lach, Corovic (73. Kryeziu), Reichardt – Matten (11. Özbayrak / 88. Tietz)), Akhal – Cissé (80. Gotzeina), Zimmerling, Romano – Williams (83. Nguanguata).

Tore: 0:1 Romano (6.), 1:1 Odenthal (11.), 1:2 Cissé (26.), 1:3 Williams (41.). 2:3 Odenthal (54. / Foulelfmeter), 3:3 Talarski (70.), 4:3 Talarski (72.), 4:4 Dalyanoglu (90. +8).

Gelb-Rot: Zimmerling (75. / wiederholtes Foulspiel), Terada (90. +2 / wiederholtes Foulspiel).