Essen. Zweitligist Tusem Essen gewinnt Heimspiel gegen Potsdam mit 28:20 und landet dritten Sieg in Folge. So lief das Spiel gegen den Tabellenvierten.

Es geht weiter aufwärts für Tusem Essen in der 2. Liga. Die Essener bezwangen den Tabellenvierten VfL Potsdam verdient mit 28:20 (12:9) und landeten vor knapp 1600 Zuschauern am Hallo den dritten Sieg in Folge. „Wir haben heute beharrlich gespielt, das war eine reife Leistung“, fand Tusem-Trainer Michael Hegemann. Es war nicht immer schön, was die Gastgeber abgeliefert hatten, aber sie blieben ihrer Marschroute treu und setzten sich zehn Minuten vor Schluss gegen den ersatzgeschwächten Gast locker ab.

Nein, nervös war Bob Hanning nun wirklich nicht beim Besuch in seiner Heimatstadt. Der Trainer des VfL Potsdam saß auf der Bank und schaute seinen Jungs ganz entspannt zu, wie die sich vor dem Spiel aufwärmten. Doch Hanning wusste sehr wohl, dass es eine schwierige Aufgabe werden würde, nicht nur, weil Essen zuletzt mit zwei Siegen in Folgen allmählich Fahrt aufgenommen hat. Sieben Spieler musste der Tabellenvierte ersetzen. „Das ist schon grenzwertig“, räumte der Potsdamer Coach ein.

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Tusem Essen vertraut gegen Potsdam seinen jungen Burschen

Aber als wollte Tusem-Trainer Michael Hegemann seinem langjährigen Kumpel etwas entgegenkommen. Er machte ebenfalls auf Jugendstil und besetzte die Außen mit Felix Eißing (rechts) und Michael Mast. Im rechten Rückraum begann der 19-jährige Alexander Schoss, obwohl Tim Rozman nach seiner Gehirnerschütterung wieder im Kader stand. Dafür fehlte Kapitän Jonas Ellwanger (grippaler Infekt.). Aber die jungen Burschen machten ihre Sache wirklich gut. Eißing (20) war mit sechs Treffern sogar neben Eloy Morante (6/4) der erfolgreichste Werfer seines Teams.

Rückraumspieler Alexander Schoss von Tusem Essen machte seine Sache gut und erzielte gegen Potsdam zwei Tore.
Rückraumspieler Alexander Schoss von Tusem Essen machte seine Sache gut und erzielte gegen Potsdam zwei Tore. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Schon früh zeichnete sich ab, dass der Gast sich ordentlich abstrampeln musste, um eine Lücke zu finden. Die Essener Deckungsspieler rückten ständig heraus aus dem Verbund und störten den gegnerischen Angriffsfluss. Potsdam geriet mehrmals unter Zeitdruck, so dass die Abschlüsse zu unpräzise gerieten. Und das war natürlich dann eine sichere Beute für Tusem-Keeper Lukas Diedrich, der mehrmals prächtig reagierte oder richtig stand. Diedrich hatte am Ende 16 Paraden auf dem Konto, dabei zwei Siebenmeter von Karl Roosna pariert. Er war unter Strich der Erfolgsgarant an diesem Abend.

Gäste-Trainer Bob Hanning ist nicht zufrieden

Zufrieden wirkte Hanning nun wirklich nicht mit seiner Mannschaft, das sah man ihm an. Allerdings verlor der Tusem auch gegen Ende der ersten Halbzeit ein wenig die Linie, machte Fehler und vergab einige Chancen, um sich weiter abzusetzen. Etwas vogelwild wirkte das Ganze vor der Pause, es ging hin und her ohne Ertrag, zur Halbzeit führte Tusem immerhin mit 12:9.

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Als Diedrich den zweiten Siebenmeter von Karl Roosna entschärft hatte (35.), war der Schlussmann endgültig zum Matchwinner aufgestiegen. „Wir haben es einige Male verpasst, das Momentum zu nutzen“, analysierte Bob Hanning später. „Und wenn du dann auch den Siebenmeter nicht machst…. Tusem hat völlig verdient gewonnen.“

Trainer Bob Hanning vom 1. VfL Potsdam konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein.
Trainer Bob Hanning vom 1. VfL Potsdam konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein. © Michael Gohl

Bis zum 19:18 (50.) blieben die Potsdamer dennoch im Spiel, weil auch der Tusem weiterhin patzte, Ballverluste hatte und sich hinten nicht schnell genug formieren konnte. Doch dann stieg die Fehlerquote beim Gegner erheblich und Essen zog davon. Auch die extrem offensive Deckung der Gäste, die keine Körner mehr hatten in der Schlussphase, vermochte nicht, die Essener aufzuhalten. Innerhalb von gut sechs Minuten stand es 26:18. Das war’s.

So haben sie gespielt

Tusem Essen – VfL Potsdam 28:20 (12:9)

Tusem: Diedrich, Bliß (n.e), Fuchs (n.e.) – Rozman (1), Wolfram, Dangers (2), Homscheid, Eißing (6), Szczesny (1), Müller (4), Seidel, Morante (6/4), Klingler (1/1), Mast, Werschkull (4), Schoss (2), Wolfram (1).

Potsdam: Ludwig, Ferjan - Hansson (1), Simic (1), Beneke (1), Kaludjerovic, Nowak (3), Grüner, Akakpo (3), Roosna (2), Oberman, Fuhrmann, Günther, Sauter (3), Kühn (1), Kraus.

Zeitstrafen: 3-5. Siebenmeter: 5/6 - 0/2.

Zuschauer: 1587. Spielfilm: 2:2 (6.), 4:6 (16.), 7:7 (20,), 10:7 (26.), 12:9 (30. - Hz.) - 13:12 (34.), 17:15 (41.), 19:18 (50.), 25:18 (56.), 27:19 (59.), 28:20 (60.).

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