Konstanz. Die Englische Woche beendet Tusem Essen mit einem souveränen 30:27 bei Aufsteiger HSG Konstanz.

Tusem Essen kann zufrieden sein: Es war eine gute Englische Woche für den Handball-Zweitligisten. Mit dem 30:27 (16:14)-Sieg bei der HSG Konstanz hat die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann den zweiten Siege eingefahren. Beim noch makellosen Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten (29:30) reichte es zwar nicht ganz, aber die Leistung war auch da schon überzeugend. Fazit: Das Team hat sich stabilisiert, es scheint allmählich aufwärts zu gehen.

Schon vor den Anpfiff hatte Konstanz den Gäste reichlich Respekt gezollt. Immer wieder wiesen die Gastgeber darauf hin, dass man selbst ja erst aufgestiegen sei, der Gegner aber ein dreimaliger Europapokalsieger ist, was allerdings schon lange, lange her ist. Doch auf der Platte war von etwaiger Ehrfurcht dann überhaupt nichts zu spüren. Selbstbewusst und engagiert hielten die Hausherren dagegen und waren in der ersten Hälfte absolut ebenbürtig. Sehr zur Freude der 1200 Zuschauer, die natürlich in bester Laune waren und ihr Team immer wieder puschten.

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Tusem Essen lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

„Das ist schon eine tolle Atmosphäre dort, das macht es nicht leichter für die Gegner“, lobte Hegemann. Doch seine Mannschaft ließ sich davon nicht irritieren und spielte es am Ende souverän herunter. „Wir haben uns überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lassen, das war eine reife Leistung.“ Auch auf die offensive Deckung der Gastgeber hatte der Tusem stets eine Antwort und führte in der zweiten Hälfte stets zwei, drei Toren Vorsprung. Als die Konstanzer in der Endphase noch einmal alles auf eine Karte setzten, nutzten die Essener den Freiraum und trafen zuverlässig.

Rechtsaußen Felix Klingler von Tusem Essen war beim Auswärtssieg in Konstanz mit acht Toren der erfolgreichste Essener Werfer.
Rechtsaußen Felix Klingler von Tusem Essen war beim Auswärtssieg in Konstanz mit acht Toren der erfolgreichste Essener Werfer. © Michael Gohl

Einen Knackpunkt machten beide Seiten unmittelbar vor der Pause aus. Dennis Szczesny hatte für den Tusem zum 16:14 erhöht, die Hausherrn aber reklamierten heftig, dass das Tor erst nach der Schlusssirene gefallen sei. Vergeblich. „Dieses Tor war für uns psychologisch sehr wichtig, um mit breiter Brust aus der Kabine zu kommen“, sagte Hegemann. „Das trägt einen dann schon ein bisschen.“

Abwehr und Torwart Lukas Diedrich wieder Erfolgsgaranten

Allerdings hatten die Essener auch schon in Hälfte eins eine gute Leistung gezeigt. Die Defensive um den starken Abwehrchef Malte Seidel arbeitete wie in den beiden Spielen zuvor äußerst zuverlässig. Torwart Lukas Diedrich war einmal mehr eine Bank mit 14 Paraden, so dass es Konstanz schwer fiel, zu Toren zu kommen. Im Angriff waren die Essener breit aufgestellt, weil Trainer Hegemann auch Nachwuchsmann Nils Homscheid (20) Einsatzzeit gab, der sich mit einer guten Leistung und einem Tor fürs Vertrauen bedankte. Tim Rozman wurde nach einer Gehirnerschütterung noch geschont, Jonas Ellwanger (Infekt) war auch nicht topfit.

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Ausgerechnet die ehemaligen Konstanzer Markus Dangers und Rechtsaußen Felix Klinger spielten ihre ganze Erfahrung aus. Dangers wühlte und ackerte am Kreis. In den vogelwilden finalen 60 Sekunden, als Konstanz noch einmal alles riskierte, fielen noch insgesamt vier Tore, die zwei für Essen erzielte Klingler, der mit acht Treffern der erfolgreichste Werfer seines Teams war.

Inwieweit sich der Tusem stabilisiert hat, kann und muss er dann gleich am kommenden Freitag (19.30 Uhr) wieder beweisen, wenn der Tabellenvierte Potsdam am Hallo aufläuft.

So haben sie gespielt

SG Konstanz - Tusem 27:30 (14:16).

Konstanz: Ebert, Grabenstein - Stotz 82), Czakó (1), Foege, Michelberger (1), Thomann (5/3), Erifopoulos, Mauch (2), Beckmann (2), Wendel (2), Ingenpaß (3), Köder (4/3), Knzezevic (5), Huteck.

Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich - Ellwanger (1), Wolfram, Dangers (3), Homscheid (1), Szczesny (3), Müller (4), Seidel, Morante (1/2), Klinger (2/3), Mast, Werschkull (1), Schoss (4).

Siebenmeter: 7 - 5. Strafzeiten: 6 - 3.

Spielfilm: 4:2 (6.), 5:5 (11.), 7:8 (14.), 10:10 (20.), 13:12 (27.), 14:16 (30./ Hz.) - 14:17 (31.), 18:21 (40.), 21:23 (48.), 23:26 (55.), 25:29 ( 60.), 27:30 (60.).

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