Essen. Erstregionalligist ETB Miners haben die Rolle des Liga-Favoriten angenommen. Gegen Leverkusen wird es nicht einfach. Diese Tugenden sind gefragt.

Die ETB Miners empfangen als Spitzenreiter an diesem Samstag die Bayer Giants aus Leverkusen am Hallo (19.30 Uhr), die ProA-Reserve ist Tabellenvierter der 1. Basketball-Regionalliga. Auf dem Papier ein Spitzenspiel, doch die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Der vierte Platz drückt aus, dass es Liga-Primus ETB mit Qualität zu tun bekommen wird. Erst recht, weil ein mit vielen Doppellizenzspielern bestückter Kader am spielfreien Wochenende der Zweiten Bundesliga „mit voller Kapelle“ anrücken dürfte, wie Lars Wendt, Headcoach der Miners, annimmt.

Und doch sprechen vier Siege und vier Niederlagen der Rheinländer (dieselbe Bilanz haben auch die Telekom Baskets Bonn auf Platz elf) dafür, dass sich die Miners wahrlich nicht zu verstecken brauchen. Natürlich nicht: Platz an der Sonne, sieben Siege in Folge – da darf man mit Selbstbewusstsein in die Partie gehen, und das will der ETB auch.

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Peterson bei den ETB Miners wieder eine Option

Wendt sagt: „Wir spielen derzeit herausragend in der Offensive, das muss ein Gegner auch erst einmal stoppen.“ Zumal den Essenern wohl Devin Peterson wieder zur Verfügung stehen wird. Der Point Guard trainierte diese Woche mit und steigerte sein Pensum dabei ohne Probleme. Er wird also mindestens für Entlastung sorgen können. Auch mit Milen Zahariev, der gegen Münster einen Schlag aufs Knie bekommen hatte, sei zu rechnen, so Lars Wendt.

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So weit, so prima. Und doch noch einmal zurück zur Herausforderung, die ein Team wie Leverkusen eben auch bedeuten kann. Zu nennen ist zum einen die zuletzt eher latschige Defensivarbeit der Miners, die es Münster II erlaubt hatte, 94 Punkte zu machen und bis zuletzt am Sieg zu schnuppern. „Wir haben in dieser Woche viel ,eins-gegen-eins‘ in der Defense trainiert, ich hoffe, das sieht man“, so der ETB-Trainer.

Defensivarbeit ist noch eine Essener Schwäche

Hauptaugenmerk gilt den Offensivrebounds – keine Stärke bislang der Miners. Dem Gegner wird zu oft eine zweite Chance eingeräumt, die allen voran der Leverkusener Jonas Gottschalk nutzen könnte – mit 2,18 Meter ein Riese unter den Giants. „Wenn Jonas Gottschalk unter dem Korb steht, ist er da nicht mehr wegzubewegen.“ Bedeutet: „Wir müssen sehr physisch gegen ihn spielen, ihn nicht zum Korb lassen.“

Lars Wendt blickt zuversichtlich nach vorne und hat auch allen Grund dazu. Es schleicht sich langsam ein (im positivsten aller Sinne): das Selbstverständnis eines Teams, das aufsteigen will. Aber wichtig: Fokus, Wille und Aggressivität gehören unbedingt immer dazu.

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