Essen. ETB Miners erkämpfen sich 100:94 beim UBC Münster und bleiben Tabellenführer in 1. Regionalliga. Darum hat haben sich Essener so schwer getan.

Es war ein mühevoller, nervenaufreibender Abend für die ETB Miners im Münsterland: Der Basketball-Erstregionalligist erkämpfte sich beim UBC Münster II ein 100:94 und thront damit weiter mit einem Sieg Vorsprung vor Recklinghausen an der Tabellenspitze.

Wie intensiv dieser Abend in der Stadt des Westfälischen Friedens war, war Headcoach Lars Wendt nach dem Spiel deutlich anzumerken. Auch er war abgekämpft, hatte zuvor alle Hände voll zu tun gehabt, um sein Team doch noch zum Erfolg zu führen. Gut sechs Minuten vor dem Ende hatten die Miners eine Hypothek von sieben Punkten abzuarbeiten, Wendt stellte seine Defense auf eine Zonenverteidigung um, an der sich Münster tatsächlich die Zähne ausbeißen sollte. Offensiv fielen die wichtigen Würfe – allen voran von Nikita Khartchenkov – in den Korb, die Miners durften am Ende doch jubeln.

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ETB Miners kämpfen sich durch die Partie gegen Münster

Lars Wendt hatte vor dem Gegner gewarnt, das Team sei besser, als es die Platzierung in der Tabelle aussage. Er durfte sich bestätigt fühlen und brachte das auch zum Ausdruck. „Münster hat ein starkes Spiel gemacht“, lobte der Headcoach müde, aber erleichtert. „Wir haben uns dadurch gekämpft, dafür muss man die Jungs loben.“

Trainer Lars Wendt von den ETB Miners hatte am Spielfeldrand in Münster eine Menge zu tun.
Trainer Lars Wendt von den ETB Miners hatte am Spielfeldrand in Münster eine Menge zu tun. © Michael Gohl

Wendt ließ aber auch nicht unerwähnt, dass es seine Mannschaft selbst war, die Münster so lange am Sieg hatte schnuppern lassen. Es war eine über weite Strecken ganz schwache Defensivleistung, die auch nicht durch das Fehlen von Devin Peterson zu erklären war, der nicht nur Point Guard ist, sondern in der Regel auch eine ungemein fleißige und für den Gegner lästige Bewachung.

Die Miners waren nicht auf der Höhe des Geschehens, gingen zunächst zu aggressiv, ja stümperhaft zu Werke. Die Folge: Das Team geriet früh in Foultrouble, musste die Handbremse ziehen, was Münster zu nutzen wusste. 94 zugelassene Punkte sprechen eine deutliche Sprache.

Essener Offensive kompensiert Abwehrschwächen

Sie waren nur durch eine gut aufgelegte Offense zu kompensieren, getragen von Patrick Carney und Milen Zahariev, die beide fast ununterbrochen auf dem Feld standen (knapp 38 Minuten) sowie Sadiq Ajagbe mit 19 Punkten. Es waren gute Quoten aus der Nah- und Mitteldistanz (70 Prozent) und sage und schreibe 49 (!) zugesprochene Freiwürfe, von denen 37 verwandelt wurden, die am Ende den Ausschlag geben sollten. Und eben wichtige Treffer des am Rücken geplagten Nikita Khartchenkov.

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„Defensiv war das nichts, die Jungs konnten nicht umsetzen, was wir besprochen hatten“, so Lars Wendt. „Das werden wir aufarbeiten.“ Das müssen die Miners auch. Denn 94 Punkte sind zu viel, weit weg von anvisierten 70 Punkten, die man den Gegnern höchstens gestatten will. Und sie sind vor allem nicht dauerhaft zu übertreffen. In Münster galt: Hauptsache gewonnen. Es war der siebte Sieg in Serie – das ist in jedem Fall aller Ehren wert.

So haben sie gespielt

UBC Münster II – Miners 94:100 (49:49).

Die Viertel: 19:26, 30:23, 30:23, 15:28.

Miners: Zahariev (21), Ajagbe (19), Carbey (18), Selimovic (13), Westerhaus (8), Khartchenkov (7), Bungart (5), Özmeral (5), Agyapong (4), Wendt (DNP), Peterson (DNP).

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