Essen. Essener sind Freitag zu Gast beim souveränen Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten. Das muss Tusem Essen besser machen als zuletzt.

Die Serie ist schon etwas bedenklich, auch wenn die Saison in der 2. Handball-Bundesliga noch jung ist. Fünf von sieben Spielen hat Tusem Essen verloren und findet sich derzeit im unteren Drittel der Tabelle auf Rang 15 wieder. Sich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten, das dürfte aktuell Priorität besitzen bei den Handballern von der Margarethenhöhe, die noch in der Vorsaison den Anspruch hatten, oben mitzuspielen.

Seither ist viel passiert. Sechs Spieler verließen den Klub samt Trainer, nun hat Michael Hegemann die Aufgabe, mit den vielen Neuen eine schlagkräftige Einheit zu formen. Der Start mit dem überraschend deutlichen 26:15 gegen Rostock war vielversprechend. Danach folgten Aufgaben gegen ambitionierte Teams. Und es sieht mitunter auch nicht schlecht aus, was sein Team aufs Parkett bringt. Nur stabil ist das alles nicht. Plötzlich irgendwann im Spiel reißt der Faden und schon sind sie dahin, die Erfolgsaussichten.

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Tusem Essen wünscht sich zeitnah ein Erfolgserlebnis

Das ist besonders ärgerlich, wenn es wie zuletzt am Hallo auf den letzten Metern passiert. Beim 29:32 hatte es gegen den formstarken Tabellenvierten fünf Minuten vor Schluss noch 27:28 gestanden. „Wir haben zu viele freie Bälle verworfen, das nagt dann auch am Selbstbewusstsein“, weiß Hegemann. „Uns fehlt derzeit ein bisschen die Souveränität, aber wenn wir zeitnah wieder ein Erfolgserlebnis haben, bin ich zuversichtlich, dass sich das ändert.“

Ob das schon an diesem Freitag passiert, darf man zumindest bezweifeln. Tusem ist zu Gast beim Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten (19.30 Uhr SparkassenArena Balingen). Sieben Spiele, 14:0 Punkte - noch Fragen? Dort zu punkten wird eine Monsteraufgabe.

Die Balinger sind nur im Soll, denn sie streben die direkte Rückkehr in die 1. Bundesliga an. „Die HBW hat sich besonders im Rückraum mit individuell sehr starken Spielern verstärkt“, weiß Hegemann. „Auf die beiden Rückraumspieler Daniel Ingason und Filip Vistorop werden wir sicherlich ein besonderes Augenmerk legen müssen.“ Balingen-Weilstetten komme zudem mit wenigen Wechseln aus und setze den Gegner daher immer wieder mit einem kontrollierten Tempospiel unter Druck.

Essener müssen ans Limit gehen, um bestehen zu können

So viel zum Gegner. Aber der Tusem muss natürlich selbst ans Limit gehen, um da Paroli bieten zu können. „Wir müssen versuchen, unsere technischen Fehler zu reduzieren, sowie überlegt und ruhig im Angriff vorgehen“, fasst der Essener Coach zusammen. „Wir möchten uns auf jeden Fall als starker Gegner präsentieren.“

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Und das ahnt auch HBW-Trainer Jens Bürkle, der sich nicht blenden lassen will vom Tabellenstand. In den Videoanalysen habe er durchaus Potenzial in der Essener Mannschaft entdeckt, heißt es auf der Vereinsseite. Die Mannschaft habe bisher noch mit den Folgen des Personalwechsels zu kämpfen. Und Fortschritte in der Entwicklung will Bürkle auch festgestellt haben. Was der Tusem am Freitag liebend gern vor Ort beweisen würde.

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