Mannheim. Rot-Weiss Essen siegte nach einer hitzigen Partie bei Waldhof Mannheim und steht unerwartet gut da. Berlinski sei Dank. Ein Kommentar.
Wenn sich Ron Berlinski ein Fußballspiel malen könnte, dann so eins wie am Samstag bei Waldhof Mannheim. Nach vier Minuten die Führung bei den Waldhöfern erzielt und dabei das ganze Stadion gegen sich aufgebracht. Da ist der Stürmer von Fußball-Drittligist Rot-Weiss Essen mit dem stets hochroten Kopf und den blitzenden Augen gleich auf Betriebstemperatur.
Die Mannheimer anscheinend nicht, denn nur acht Minuten später luchste der Torjäger dem nächsten Abwehrspieler den Ball ab und verwandelte eiskalt. Da können Trainer wie der bemitleidenswerte Ex-RWE-Coach Christian Neidhart noch so vor der „brutalen Anlaufqualität“ des Ex-Verlers warnen, so ein Rammbock ist in der Dritten Liga offensichtlich nicht zu stoppen.
RWE auch dank Berlinski auf einstelligem Tabellenplatz
Die eigentliche Glanzleistung vollbrachte Berlinski in seiner restlichen Spielzeit, ließ er sich von den unsportlichen Attacken und Schubsern seiner Gegenspieler nicht zu einer Kurzschlusshandlung provozieren. „Bis auf den einen Stürmer waren wohl alle irgendwann bei mir“, feixte er hinterher. Doch der bullige Neuner blieb cool.
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Und so gehört dem 28-jährigen gebürtigen Bochumer – neben dem formidablen Torhüter Jakob Golz – ein Riesenanteil daran, dass sich Aufsteiger Rot-Weiss Essen plötzlich nach 13 Spieltagen in einer äußerst beruhigenden Komfortzone befindet: Zum ersten Mal in der Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz – wer hätte das noch vor einem Monat für möglich gehalten?
Zwickau, Oldenburg und Meppen sollten vor Berlinski gewarnt sein
In unmittelbarer Nachbarschaft des selbst erklärten Aufstiegsaspiranten Waldhof Mannheim, nur drei Punkte voneinander getrennt. RWE hat nun die große Chance, sich vor der langen WM-Pause durch die nächsten Spiele gegen Zwickau, in Oldenburg und gegen Meppen ein fettes Polster für die Rückrunde anzufuttern.
Alles Gegner aus der unteren Region, aber sofort warnt Berlinski davor, auch nur einen Deut im Bemühen nachzulassen. Bei ihm muss man sich keine Sorgen machen, er wird weiter unermüdlich anrennen – so weit die Füße tragen. Was für ein Typ!