Essen. Moskitos waren gegen Herner EV lange Zeit die bessere Mannschaft, am Ende gibt’s aber nur einen Punkt. Das müssen die Essener besser machen.
Die Wohnbau Moskitos hatten im Heimderby gegen die Herner EV Miners ein klassisches Déjà-Vu, das sie sich gerne erspart hätten. Wieder überzeugten die Essener über weite Strecken durch eine disziplinierte und kämpferische Leistung. Doch wieder verspielten sie eine Zwei-Tore-Führung. Und wieder ging es in die Verlängerung. Und wieder reichte es mit dem 2:3 nur zu einem mageren Punkt. Das zweite Saisonduell der „Mücken“ mit den Miners war praktisch ein Spiegelbild des Duells vor zweieinhalb Wochen, das der ESC in der Overtime mit 4:5 verlor.
„Es stört mich einfach, dass sie zum zweiten Mal hintereinander bei uns Party machen“, haderte der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher nach der unglücklichen 2:3 (0:0, 2:0, 0:2, 0:0) vor 1641 Zuschauern. Diesmal verloren die Gastgeber im Penaltyschießen. Statt der angepeilten sechs Punkte holten die Essener mit dem 4:3-Sieg zuvor gegen die Füchse Duisburg „nur“ vier Punkte in der Derbywoche. „Mit fünf hätte ich mich besser gefühlt“, meinte Böttcher.
Moskitos müssen in elf Spielen sechsmal in die Verlängerung
Nun schon zum sechsten Mal mussten die Essener im elften Saisonspiel in die Verlängerung - dabei hätte es gegen die Miners gar nicht so weit kommen müssen. „Heute hätte Essen es vielleicht ein bisschen mehr verdient als wir“, räumte HEV-Coach Danny Albrecht ein. Aber die Moskitos machten zu wenig aus ihren zahlreichen Tormöglichkeiten. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, sind am Ende aber nicht belohnt worden“, meinte Moskitos-Stürmer Dominik Luft.
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Gerade in den ersten 30 Minuten waren die Moskitos drückend überlegen, erspielten sich Chance um Chance. „Wir haben aggressiv gespielt, hatten Zug zum Tor und mehr Schüsse als normal“, analysierte Moskitos-Coach Frank Petrozza. Erst zu Beginn des zweiten Drittels folgte der Lohn: Ein Doppelschlag innerhalb von 36 Sekunden versetzte den Westbahnhof in Ekstase.
Besonders das zweite Tor – ein Spielzug wie aus dem Lehrbuch – begeisterte die Essener Fans. „Ich habe mich selbst gewundert, dass der Puck noch mal rübergekommen ist. Aber dann musste ich nur noch ins leere Tor einschieben, das sind die schönsten“, freute sich Torschütze Luft über die geniale Vorarbeit von Damian Schneider und Enrico Saccomani.
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Moskitos-Trainer Petrozza lobt den Einsatz seiner Spieler
Danach hätten die Moskitos es entscheiden können. Und warum ließen die Gastgeber die Miners wieder ins Spiel? „Vielleicht haben sie ein bisschen Zeit gebraucht und wir sind dann aus dem Takt geraten“, suchte der Ex-Herner Luft nach einer Erklärung. Viereinhalb Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit traf der HEV, der ab Mitte des zweiten Drittels druckvoller wurde, in Überzahl zum nicht unverdienten Ausgleich. Spätestens in der Overtime hätten die Essener für die Entscheidung sorgen können.
„Die Jungs haben alles gegeben und das ist alles, was ein Trainer möchte“, lobte Petrozza seine Mannschaft, die ein bisschen Zeit zur Regeneration hat. Am Sonntag sind die Moskitos spielfrei, weil die Black Dragons Erfurt das Spiel abgesagt haben (mehrere Corona-Fälle). Am Dienstag (20 Uhr) sollen sich die beiden Oberligisten am Westbahnhof treffen – allerdings ist fraglich, ob sich die Erfurter bis dahin erholt haben. Auch eine Verlegung auf Mittwoch wäre eine Option. „Ich hätte gerne am Sonntag gespielt, um im Rhythmus zu bleiben“, erklärt Luft. „Ein paar freie Tage sind jetzt aber auch mal schön.“
So haben sie gespielt
Moskitos – Herner EV Miners 2:3 PS.
Drittel: 0:0, 2:0, 0:2, 0:0.
Tore: 1:0 Saccomani (22.), 2:0 Luft (23.), 2:1 (46.), 2:2 (56.), 2:3 (PS, 65.).
Strafminuten: Essen 8 – Herne 4.
Zuschauer: 1641.