Duisburg. Nach dem schwachen Oberliga-Auftritt bei den Tilburg Trappers haben sich die Moskitos gegen Duisburg rehabilitiert. So lief das Revierderby.

Die Erleichterung war den Moskitos ins Gesicht geschrieben. Alle stürmten sie auf ihren Torhüter Fabian Hegmann zu und jubelten. Die Essener hatten im Revierduell mit den Füchsen Duisburg einen knappen Vorsprung über die Zeit gerettet und den zweiten Pflichtspiel-Vergleich mit dem EVD dank einer effektiven Leistung vor 1088 Zuschauern mit 4:3 (2:0, 0:2, 2:1) gewonnen. Schon am Freitag (20 Uhr) geht es für die „Mücken“ mit dem nächsten Derby weiter am Westbahnhof gegen die Herner EV Miners.

„Ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben in den letzten beiden Tagen viel diskutiert über unser drittes Drittel in Tilburg. Es freut mich für die Jungs, sie haben hart gearbeitet“, sagte Frank Petrozza rückblickend auf die 2:8-Pleite bei den Tilburg Trappers.

Der Moskitos-Coach veränderte in Duisburg erneut seine Formation im Vergleich zum Auswärtsspiel in den Niederlanden. Jona Dannöhl, Förderlizenzverteidiger aus der U20 der Düsseldorf EG, startete überraschend in der ersten Reihe neben Kapitän Stephan Kreuzmann. Der 21-jährige Tim Junge fiel den Umstellungen in der Abwehr zum Opfer und lief als überzähliger, siebter Verteidiger auf.

Moskitos schauten dem Puck zunächst nur hinterher

Stürmer Toni Lamers ersetzte in der Reihe neben Aaron McLeod und Marc Zajic erneut den flinken Robin Slanina (Gehirnerschütterung). Den Platz zwischen den Pfosten nahm wie schon in Tilburg Fabian Hegmann ein, der in den ersten Minuten gleich gefordert wurde. Die Hausherren, die in pinken Sondertrikots aufliefen, um auf das Thema Brustkrebs aufmerksam zu machen, kamen mit viel Tempo aus den Startlöchern.

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Die Moskitos schauten dem Puck erst einmal nur hinterher, die ersten Abschlüsse gehörten dem EVD. Doch in Führung ging der Gast. ESC-Stürmer Mitch Bruijsten scheiterte im ersten Versuch, der Nachschuss von Bruder Kevin saß. 1:0 für die Gäste – und nun waren auch die Essener Fans erstmals deutlich zu hören.

Damit waren die Moskitos angekommen im Derby und erhöhten nur fünf Minuten später. Kurz nach Ablauf der ersten Überzahl brachte Alexej Dmitriev, hinter dem Tor positioniert, die Scheibe Richtung Duisburger Gehäuse. Irgendwie fand der Puck den Weg ins kurze Eck – und Essen durfte wieder jubeln. Die Moskitos hatten das Spiel so weit im Griff, und der EVD nutzte seine beiden Powerplay-Möglichkeiten nicht.

 Umkämpftes Revierderby: Rene Behrens von den Wohnbau Moskitos gegen die Duisburger Alexander Schmidt und Linus Wernerson Libäck.
Umkämpftes Revierderby: Rene Behrens von den Wohnbau Moskitos gegen die Duisburger Alexander Schmidt und Linus Wernerson Libäck. © Oliver Müller

Essener verlieren nach Dominanz die Kontrolle im zweiten Drittel

Aber die Gäste verloren im Laufe des zweiten Drittels die Kontrolle, der EVD wurde druckvoller und kam nach knapp der Hälfte der Spielzeit zum Anschlusstreffer, der sich angedeutet hatte: Der Finne Oula Uski bediente den freistehenden Schweden Linus Wernerson Libäck, der keine Mühe hatte, zu verkürzen. Vier Minuten später war es wieder eine Co-Produktion der skandinavischen Sturmreihe des EVD, die zum 2:2-Ausgleich führte: Linus Wernerson Libäck zögerte lange mit seinem Schuss, konnte Fabian Hegmann aber dann zum zweiten Mal überwinden.

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Die zweite Drittelpause tat den Moskitos sichtlich gut, denn im Schlussabschnitt fanden sie zurück ins Spiel – und holten sich ihre Führung zurück. Dmitriev versuchte es in der 45. Minute aus zentraler Position, Füchse-Goalie Niklas Lunemann konnte den Schuss nicht kontrollieren. Diesmal war es Mitch Bruijsten der abstaubte zum 3:2. Dann nahm Stephan Kreuzmann in Überzahl Maß von der blauen Linie, nachdem Pontus Wernerson Libäck eine 2+2-Strafe kassiert hatte. Die Scheibe schlug genau im Winkel ein zum 4:2 – der erste Saisontreffer für Kreuzmann.

Füchse Duisburg werfen noch einmal alles nach vorn

Die Gäste hätten ihren Vorsprung weiter ausbauen können, nutzten aber ihre fast vierminütige, teils doppelte Überzahl nicht zum nächsten Treffer. Dafür schmissen die Füchse noch einmal alles nach vorne und kamen durch einen abgefälschten Distanzschuss von Kapitän Manuel Neumann in Überzahl tatsächlich noch einmal zum Anschluss.

Eine Minute und 16 Sekunden standen noch auf der Uhr, Füchse-Coach Alex Jacobs nahm 55 Sekunden vor der Schlusssirene seinen Torhüter vom Eis. Bei den Moskitos dürften Erinnerungen an die 4:5-Overtime-Pleite vor zwei Wochen gegen den Herner EV hochgekommen sein, als sie in den letzten Minuten einen Zwei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gaben. Aber diesmal, nein diesmal ließen sie sich den Derbysieg nicht mehr nehmen.

So haben sie gespielt

EV Duisburg – Moskitos 3:4.

Drittel: 0:2, 2:0, 1:2.

Tore: 0:1 K. Bruijsten (4.), 0:2 Dmitriev (9.), 1:2/2:2 L. Wernerson Libäck (30./34.), 2:3 M. Bruijsten (45.), 2:4 Kreuzmann (48.), 3:4 Neumann (59.).

Strafminuten: Essen 12 – Duisburg 14.

Zuschauer: 1088.

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