Wolfsburg. Die SGS Essen verliert zum Auftakt der Bundesliga-Saison deutlich in Wolfsburg. Doch Markus Högner lobt sein Team. So lief’s beim Double-Sieger.
Die SGS Essen zahlt zum Saisonstart in der Frauenfußball-Bundesliga Lehrgeld: Gegen den Double-Sieger VfL Wolfsburg wehrte sich die Elf von Trainer Markus Högner zwar nach Kräften, konnte den Favoriten jedoch nicht ernsthaft gefährden.
Die Gastgeberinnen beseitigten bereits im ersten Durchgang alle Zweifel und schossen durch zwei Treffer kurz vor der Pause einen 3:0-Vorsprung heraus. Ein weiteres Gegentor folgte in der zweiten Hälfte.
SGS Essen: „Haben uns teuer verkauft“
„Trotz der Niederlage haben wir uns teuer verkauft“, fand Högner. „Vieles hat gut funktioniert. Leider haben wir aber nicht geschafft, dass Spiel länger offen zu halten.“ An die Wand wurde seine Mannschaft nicht gespielt, war dafür an den Gegentreffer aber immer selbst mitbeteiligt. „Durch Inkonsequenz unsererseits sind die Tore gefallen“, befand Högner, dem seine erkrankte Kapitänin Jacqueline Meißner kurzfristig fehlte.
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Die ersten Angriffswellen des VfL konnte die neuformierte Essener Abwehr dennoch brechen. Aber es gab ihn trotzdem, den Gegentreffer in der Anfangsviertelstunde. Und er war aus Essener Sicht mehr als ärgerlich: Lena Ostermeier verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung an Wolfsburgs Popp. Und dann ging es schnell: Drei klare Pässe und Pajor schob zur Führung ein. Eine unglückliche Figur gab Essens Beke Sterner ab, der der letzte Pass durch die Beine rutschte.
Diesen Nackenschlag steckte die SGS unbeeindruckt weg und schaffte es, fortan die Gastgeberinnen vom eigenen Tor wegzuhalten. Lediglich nach einer Wolfsburger Ecke wurde es noch einmal gefährlich, doch SGS-Torfrau Sophia Winkler war beim Kopfball von Lattwein zur Stelle (24.). Erst in der Schlussphase der ersten Hälfte zog der VfL wieder an. Popp spielte einen Schnittstellenpass auf Pajor, doch Winkler verkürzte geschickt den Winkel (38.).
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Zwei Minuten später war auch für die starke Schlussfrau nichts mehr zu machen. Nach einer Ecke bekam Essens Sterner den Ball unglücklich an den Kopf, der Abpraller landete genau bei Popp, die auf 2:0 stellte. Und aus Essener Sicht wurde es noch bitterer: Eine Minute vor der Pause sah Oberdorf die startende Pajor, die auf Waßmuth querlegte: 3:0. Dass die Angreiferin ihr eigenes Standbein anschoss und der Ball erst dadurch unhaltbar ins Eck rutschte, passte ins Bild.
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Pech hatte die SGS auch gleich nach Wiederbeginn: Ostermeier zog ab, Wolfsburgs Keeperin Frohms ließ den Ball nach vorne prallen und Antonia Baaß staubte ab. Doch der Treffer zählte nicht: Abseits. „Eine ganz enge Entscheidung“, fand Högner. Schönebeck hatte sich für die zweite Hälfte viel vorgenommen, das merkte man. Die Essenerinnen hatten mehr Ballbesitz und wagten sich häufiger über die Mittellinie. Allerdings ließ der VfL kaum Torchancen zu.
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Auf der Gegenseite war erneut Winkler nach einem Schuss von Lattwein mit einer Fußabwehr zur Stelle (48.). Danach passierte lange nichts, was aus Essener Sicht durchaus positiv war. Allerdings schaufelten sich die Gäste dann in der 70. Minute den Ball dann selbst rein: Erst verlor Nina Räcke die Kugel bei einem überflüssigen Dribbling im eigenen Strafraum an Jonsdottir, dann schlug Piljic noch ein Luftloch. Pajor nahm dankend an: 4:0.
Und so war das Ergebnis letztlich standesgemäß. Auch wenn sich die SGS durchaus einen eigenen Treffer verdient hatte. Eine Chance gab es noch: Die eingewechselte Annalena Rieke zog aus der zweiten Reihe ab, Frohms ließ erneut prallen, doch Ramona Maier scheiterte auch im Nachschuss an der VfL-Torfrau (81.).
VfL Wolfsburg – SGS Essen 4:0 (3:0)
SGS: Winkler – Hils, Piljic, Räcke, Sterner – L. Ostermeier, Pfluger (59. Rieke), Kowalski – Berentzen (46. Kockmann), Baaß (72. Maier) – Endemann (72. Edwards).
Tore: 1:0 Pajor (14.), 2:0 Popp (40.), 3:0 Waßmuth (44.), 4:0 Pajor (70.).