Essen. Die Bundesliga-Vorbereitung endet, die SGS Essen muss im DFB-Pokal antreten. Wie Trainer Markus Högner die Neuen und die Vorbereitung bewertet.
Vier Siege, ein Remis und eine Niederlage: Die Vorbereitungsbilanz der SGS Essen kann sich sehen lassen. Zumal sich die Bundesliga-Fußballerinnen fast durch die halbe belgisch-niederländische Eredivisie getestet haben.
Bis zum Liga-Start gegen den VfL Wolfsburg sind es zwar noch knapp zwei Wochen, doch Trainer Markus Högner ruft bereits jetzt den Ernstfall aus: Am Sonntag (13 Uhr) reist die SGS zum Pflichtspielauftakt nach Bremen und trifft in der 2. Runde des DFB-Pokals auf den Regionalligisten ATS Buntentor, der zuvor den Hamburger SV ausschaltete.
SGS Essen nimmt die Favoritenrolle im DFB-Pokal gerne an
Die Essenerinnen hatten ein Freilos und nehmen die Favoritenrolle gerne an. Alles andere als ein klarer Sieg wäre eine Überraschung. Wahrscheinlicher ist, dass die Bremerinnen die Vorfreude Schönebecks auf das Ende der langen Vorbereitung zu spüren bekommen. Seit über zwei Monaten schuften die Spielerinnen bereits. Auf und neben dem Platz, was bei sieben externen Neuzugängen wichtig war. „Es ist uns gelungen, alle Neuen gut zu integrieren“, bestätigt Högner, der vor allem taktische Aspekte penibel einstudieren ließ.
- SGS Essen kommt immer besser in Fahrt.
- Erste Niederlage für die SGS Essen gegen PSV Eindhoven.
- Warum die SGS Essen für den Saisonstart schon gerüstet ist.
„Man sieht, dass wir, gerade was das Pressing angeht, große Fortschritte machen, viele Dinge greifen ineinander über und sind mittlerweile automatisiert“, freut sich der Fußballlehrer, der in der kommenden Saison mehr denn je als Moderator gefragt sein wird. Denn der Konkurrenzkampf an der Ardelhütte ist größer geworden. Gerade in der Offensive. Mit Antonia Baaß, Maike Berentzen, Maria Edwards, Laureta Elmazi, Vivien Endemann, Fee Kockmann, Ramona Maier und Annalena Rieke beanspruchen acht Spielerinnen vier Plätze in der Essener Stammelf.
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„Wir haben jede Position doppelt besetzt“, sagt Högner. „Es wird Härtefälle geben und ich hoffe, dass das dem Teamspirit, den wir in der Vorbereitung aufgebaut haben, nicht schadet.“ Erste Pluspunkte hat in der Vorbereitung auf jeden Fall Baaß gesammelt. Sowohl als Torschützin als auch als Vorbereiterin. „Sie hat akribisch an ihrer Fitness gearbeitet. Das merkt man. Es war eine richtige gute Vorbereitung von ihr.“ Angetan ist er ebenfalls von Edwards, die aus der Jugend von Manchester United nach Essen kam.
SGS Essen: Elze Huls hat sich eine Verletzung zugezogen
„Sie hat sich wirklich gut präsentiert und auch schon Verantwortung übernommen. Im letzten Drittel muss sie noch mehr lernen, ihre Mitspielerinnen mit einzubeziehen.“ Während Högner offensiv am Sonntag schon die Qual der Wahl hat, ist die Personaldecke in der Defensive dünner. Zumal sich der erste langwierige Ausfall abzeichnet: Elze Huls pausiert derzeit mit einer Sprunggelenksverletzung. Eine baldige Rückkehr ins Mannschaftstraining erwartet Högner nicht. Stattdessen testete er zuletzt im Test gegen Ajax Amsterdam Jacqueline Meißner und Lena Ostermeier in der Innenverteidigung.
„Meißner kann das spielen. Mit ihr gewinnen wir im Zentrum auch noch mal an Geschwindigkeit“, erklärt Högner. Auf der Außenbahn hat er immerhin eine weitere Alternative, denn Ella Touon ist nach überstandener Verletzung am Syndesmoseband wieder im Training.
Und letztlich bietet der Pokalauftakt gegen den ATS Buntentor auch die Möglichkeit, unter Pflichtspielbedingungen weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Vielleicht nicht unbedingt für den Liga-Auftakt gegen Wolfsburg. Das wäre vermessen. Aber am zweiten Spieltag steht die SGS gegen Aufsteiger Meppen gleich vor einer richtungsweisenden Partie.