Essen. Zweitligist Tusem Essen kann in Würzburg zeigen, wo man künftig die Messlatte angelegen muss. Dazu sind von der Mannschaft Tugenden gefordert.

Die Würzburger Wölfe, die bis zur letzten Saison noch Rimpar Wölfe hießen, treffen an diesem Sonntag (17 Uhr, Tectake Arena) in der 2. Handball-Bundesliga auf Tusem Essen. Inwieweit die Gäste Futter für die bis dato noch zurückhaltenden Wölfe sein werden, haben sie natürlich selbst in der Hand.

„Wenn wir eine ähnlich gute Deckung auf die Platte stellen und weiterhin im Angriff so strukturiert spielen, dann bin ich zuversichtlich, dass wir dort gewinnen können“, sagt Tusem-Trainer Michael Hegemann mit dem 26:15-Heimsieg gegen Rostock im Hinterkopf. Zum Saisonauftakt trat sein Team sehr überzeugend auf und legte einen optimalen Start hin. Doch Hegemann will sich von dem Ergebnis nicht blenden lassen: „Es gab auch Phasen, in denen wir nicht so gut verteidigt haben, und wir können noch an vielen Details arbeiten. Wir haben zwar deutlich gewonnen, aber das ist noch lange kein Grund, komplett euphorisch zu sein.“

https://www.waz.de/sport/lokalsport/essen/es-lebe-der-konkurrenzkampf-id236352147.html

Tusem Essen trifft auf zuletzt formschwache Gastgeber

Dass es nicht in jedem Spiel so einfach werden wird wie zuletzt gegen schwache Rostocker, ist dem Cheftrainer klar. Zu sehr erinnert er sich noch an das bittere Pokal-Aus in Potsdam eine Woche zu vor. „Die Frage ist: Was ist unser Standard? Ist es so eine Leistung wie gegen Rostock oder liegt er irgendwo zwischen Potsdam und Rostock?. Das ist jetzt die spannende Aufgabe für uns das herauszufinden.“

Also wie hoch die Latte hängt, entscheidet der Tusem selbst. Sollte er die gute Leistung aus dem Rostock-Spiel in Würzburg bestätigen können, dürfte das der Maßstab sein, an dem sich die Essener in Zukunft messen lassen müssen. Die Chancen stehen jedenfalls gut, dass auch diese Partie erfolgreich für die Mannschaft von der Margarethenhöhe verlaufen kann. Nicht nur, weil das Auftaktspiel gelungen ist, sondern auch, weil die Wölfe noch auf der Suche nach ihrer Form zu sein scheinen.

Erfolgreicher Saisonauftakt. Tusem Essen konnte nach dem klaren Heimsieg über Rostock zufrieden mit sich sein.
Erfolgreicher Saisonauftakt. Tusem Essen konnte nach dem klaren Heimsieg über Rostock zufrieden mit sich sein. © Michael Gohl

Mentalität und Kampfeswillen sind in Würzburg gefordert

Im DHB-Pokal schied das Team von Trainer Julian Thomann gegen den Drittligisten TuS Fürstenfeldbruck aus (24:25-Niederlage) und zum Ligastart setzte es eine 32:34-Niederlage beim HC Elbflorenz in Dresden. Die Ergebnisse spielen für Tusem-Trainer Hegemann aber nur eine Nebenrolle: „Sie sind nicht optimal gestartet, ja. Aber sie haben in Dresden einen Zehn-Tore-Rückstand beinahe aufgeholt und hätten am Ende einen Punkt verdient gehabt. Und das macht sie so gefährlich.“

Es wird also in Würzburg auch um Mentalität und Kampfeswillen gehen. Allen voran sieht Hegemann die Stärken des Gegners in einem schnellen Angriffsspiel und bei den Rückraumspielern. Benedikt Brielmeier, Patrick Schmidt und Steffen Kaufmann weisen viel Erfahrung vor und sind immer gut für Tore gut. Bester Schütze bei der Niederlage in Dresden war allerdings Rückraum-Shooter Julius Rose mit acht Toren, hier sollte die Essener Abwehr also ebenfalls mindestens ein Auge darauf haben.

Essener Handballer wollen Gefühlsachterbahn vermeiden

Nun geht es für den Tusem also auch ein Stück weit darum, seinen Platz in der Liga besser einordnen zu können und eine Gefühlsachterbahn zu vermeiden. Zwischen enttäuschenden Niederlagen und furiosen Siegen lagen saisonübergreifend in den letzten Monaten manchmal nur wenige Tage. Nun muss das Tam zeigen, dass es gute Leistungen in Serie liefern kann.

Hier gibt es alle Sportnews aus Essen.