Essen. Zum Saisonstart der 2. Bundesliga setzen sich die Handballer des Tusem Essen überraschend deutlich mit 26:15 gegen den HC Empor Rostock durch.

So ein breites Grinsen im Gesicht hatten die Handballer des Tusem Essen schon lange nicht mehr wie nach dem Schlusspfiff am Freitagabend. Sie gewinnen das Auftaktspiel der 2. Bundesliga verdient und deutlich mit 26:15 (13:7) gegen einen schwachen HC Empor Rostock – und übernachten damit sogar auf Tabellenplatz eins.

Auch interessant

Die Pokalniederlage in Potsdam schien den Tusem angestachelt und motiviert zu haben, nun zum Ligaauftakt gegen die Gäste von der Ostsee alle Sinne zu schärfen. Das, was Trainer Michael Hegemann von seinen Jungs gefordert hatte, versuchten sie, direkt umzusetzen. Die Abwehr stand solide, gestützt von einem gut aufgelegten Lukas Diedrich. Allein im ersten Durchgang gelangen dem Torhüter acht Paraden – doppelt so viele wie in der Vorwoche im gesamten Pokalspiel.

Eloy Morante treibt den Tusem immer wieder an

Die Essener hatten Gegner und Spiel im Griff, verteidigten leidenschaftlich und robust. Zudem wirkte Rostock phasenweise recht träge und ging schlampig mit seinen Angriffen um. Inwieweit die weite Anreise damit zu tun haben könnte, bleibt Spekulation. Jedenfalls scheinen sie auf den rund 540 Kilometern einiges an Energie gelassen zu haben. Umso mehr Kraft entfachte der Tusem auch in der Offensive, immer wieder angetrieben von Eloy Morante. Zudem stach Tim Rozman in die Lücken der Gäste-Abwehr und schloss präzise ab. Die deutliche Halbzeitführung war schließlich der verdiente Lohn.

Auch interessant

Zwar lief nicht alles nach Plan, denn auch die Gastgeber erlaubten sich zwischendurch ein paar ungenaue Abschlüsse und Fehler, doch sie hielten den Faden weiter in der Hand. Rostock schien nicht mal Kraft zu haben, überhaupt nach einem Faden zu suchen, ließ sich ein ums andere Mal zu leichten Fehlern hinreißen. So durfte sogar Essens Torhüter Diedrich das gegnerische Tor treffen, als die Gäste ihres in Unterzahl leer hatten.

Justin Müller trifft per Kempa-Trick – 21:12 für den Tusem

Justin Müller gelang gegen den HC Empor Rostock das Tor des Tages. Er traf per Kempa-Trick zum 21:12-Zwischenstand.
Justin Müller gelang gegen den HC Empor Rostock das Tor des Tages. Er traf per Kempa-Trick zum 21:12-Zwischenstand. © Michael Gohl

Trainer Hegemann sah einen engagierten Heimauftritt seiner Mannschaft, bei dem auch die jungen Neuzugänge das erste Mal vor den Tusem-Fans jubeln durften: Tim Mast, Finley Werschkull und Felix Eißing trugen sich alle in die Torschützenliste ein und hinterließen einen guten Eindruck. Einen der Höhepunkte der Partie setzten allerdings die alten Hasen: Eloy Morante und Justin Müller. Morante bediente aus der Drehung den eingelaufenen Müller, der per Kempa-Trick zum 21:12 traf (45.).

Auch interessant

Die Norddeutschen ließen viel zu selten aufblitzen, was sie eigentlich können – und das auch noch viel zu spät. Im zweiten Durchgang kamen sie nicht mehr heran, weil der Tusem sein Spiel durchzog und die Führung nicht aus der Hand gab.

Tusem-Trainer Michael Hegemann: „Es ist extrem gut gelaufen für uns“

„Es lief sehr gut für uns und hat Spaß gemacht. Wenn man nach 60 Minuten nur 15 Gegentore kassiert hat, spricht das für eine gute Abwehr- und Torhüterleistung. Dieser Sieg hat der Mannschaft richtig, richtig gutgetan“, freute sich der Mann des Spiels, Lukas Diedrich. Und auch sein Trainer Michael Hegemann war zufrieden: „Es ist extrem gut gelaufen für uns. Die Mannschaft hat von Anfang an gezeigt, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte. Wir hatten ein ganz anderes Energielevel als beim Spiel in Potsdam.“

Auch interessant

Während der Tusem einen guten Start hinlegte, dürfte diese Partie für den HC Empor ein Rückschlag gewesen sein. Der einzige Rostocker mit viel Energie war der mitgereiste Fan an der Tröte.

So haben sie gespielt:

Tusem Essen – HC Empor Rostock 26:15 (13:7)

Tusem: Fuchs, Diedrich (1 Tor); Ellwanger (2), Rozman (4), Wolfram, Dangers (3), Homscheid, Eißing (3), Szczesny (1), Müller (3), Seidel, Morante (5/2), Klingler, Mast (1), Werschkull (3), Schoss.

Rostock: Wetzel, L.Mehler; Wilhelm (1), Sveinsson, Steidtmann (3), D.Mehler, Völzke, Witte (1), Asmussen, Schmidt (3), Kohnagel (3), Demerza, Vignisson (1), Thümmler (1), Pechstein (2), Lößner.

Schiedsrichter: Grobe (Braunschweig)/Kinzel (Dortmund).

Siebenmeter: 2/3 – 0/4.

Strafminuten: 6 – 8.

Zuschauer: 1532.

Spielfilm: 2:0 (6.), 2:2 (10.), 5:3 (15.), 8:5 (20.), 9:7 (25.), 13:7 (30.) – 16:8 (35.), 19:10 (40.), 21:12 (45.), 24:13 (50.), 26:13 (55.), 26:15 (60.).