Essen. Die Wohnbau Moskitos haben aktuell drei Kontingentspieler, die sich alle bewähren müssen. Wie Essener mit Bruijsten, McLeod und Redler planen.
Drei Testspiele und rund eineinhalb Trainingswochen liegen hinter den Wohnbau Moskitos in der Vorbereitung auf die neue Eishockey-Oberliga-Saison. Nach dem 4:2-Auftakterfolg gegen die Füchse Duisburg und dem 11:1-Torfestival gegen die Snackpoint Eaters Limburg zeigten die Essener zuletzt eine schwache Leistung bei der ernüchternden 2:4-Niederlage im „Rückspiel“ gegen die Füchse.
„Wir haben immer noch Luft nach oben“, stellt Frank Petrozza fest, der sich einen ersten Eindruck seiner neuen Mannschaft verschaffen konnte. Ein besonderes Augenmerk des Trainers und Sportlichen Leiters wird vermutlich auf seinen Kontingentspielern liegen.
ESC Wohnbau Moskitos: Essener gehen nicht ins Risiko
Die Moskitos haben aktuell alle Importstellen besetzt, nachdem der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) die mögliche Anzahl der transferkartenpflichtigen Spieler für die Oberliga-Saison 2022/23 von zwei auf drei erhöht hatte. Der Kanadier Aaron McLeod, der Niederländer Mitch Bruijsten und der US-Amerikaner Nolan Redler haben allerdings alle keine Verträge über die gesamte Spielzeit erhalten – und müssen sich bewähren.
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Bei McLeod und Bruijsten, die bereits in der vergangenen Saison am unter Vertrag standen, war nicht zwingend mit einer Weiterverpflichtung zu rechnen. In den ersten Monaten der Saison blieben die beiden über weite Strecken hinter den Erwartungen zurück. Im Dezember spielten die Verantwortlichen gar mit dem Gedanken, sich von ihnen zu trennen und die Kontingentstellen neu zu besetzen, was aber schon aus finanziellen Gründen nicht umsetzbar gewesen wäre.
Bruijsten konnte das Vertrauen in einem starken Mitteldrittel der Saison zurückgewinnen, McLeod blühte im Schlussdrittel wieder auf und war am Ende einer der entscheidenden Faktoren, dass die Essener doch noch die Pre-Playoffs erreichten. „In der zweiten Saisonhälfte haben sie gut gespielt und sich jetzt ihre Chance verdient“, meint Petrozza.
Wohnbau Moskitos vergeben Verträge bis November
Nach langen Überlegungen und unzähligen Gesprächen mit anderen Kandidaten einigten sich die Moskitos mit McLeod und Bruijsten auf ein Arbeitspapier über drei Monate – vorerst bis zum 30. November. Eine automatische Verlängerung, gekoppelt an eine bestimmte Anzahl von Toren, sei nicht im Vertrag verankert, erklärt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher.
Sollten die beiden allerdings überragend performen und sich für höhere Aufgaben empfehlen, könnte die vertragliche Situation den Moskitos auf die Füße fallen. Doch Petrozza betont: „Wir haben die Option, zu den gleichen Konditionen zu verlängern.“ Einer der ausschlaggebenden Gründe für die Weiterverpflichtung war der Gehaltsverzicht der beiden Kontingentspieler. Sowohl McLeod als auch Bruijsten verdienen weniger Geld als noch in der letzten Saison.
Bei McLeod, der noch immer auf seine Einbürgerung wartet, wollten die Moskitos außerdem die Gefahr vermeiden, dass die Essener ihn ziehen lassen und er kurze Zeit später endlich seinen deutschen Pass bekommt. Bis Ende November haben die beiden 33-Jährigen nun Zeit, sich zu beweisen und den Vertrauensvorschuss zurückzuzahlen.
Eishockey-Oberligist Moskitos: Petrozza bewertet die Lage
Durch die befristeten Verträge geht der Verein nicht ins Risiko – auch finanziell nicht – und ist flexibel bei der Besetzung der Importstellen. „Wenn ich der Meinung bin, dass sie uns nicht helfen, werde ich reagieren“, kündigt Petrozza an. Flexibel sind die „Mücken“ auch im Umgang mit Nolan Redler. Der 26-Jährige hat pünktlich zum Vorbereitungsstart einen Tryout-Vertrag am Westbahnhof erhalten, konnte sich bislang allerdings nicht in den Vordergrund spielen und für einen festen Vertrag empfehlen.
„Er braucht auch ein bisschen Zeit, und die werde ich ihm geben“, erklärt der Moskitos-Coach. Bis zum Ende der Vorbereitung wird er diese bekommen.
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Sollte sich Redler bis dahin allerdings nicht gesteigert haben, könnte seine Zeit in Essen schnell wieder vorbei sein. Eine potenzielle Alternative trainiert bereits bei den Moskitos mit: Kevin Bruijsten, Bruder von Mitch Bruijsten, hält sich aktuell am Westbahnhof fit, nachdem er nach fünf Jahren bei den Tilburg Trappers keinen neuen Vertrag beim niederländischen Oberligisten erhalten hat, und hinterließ bislang einen guten Eindruck.
Revierderby gegen den Herner EV Miners wartet auf die Moskitos Essen
Der 35-Jährige spielt zwar nicht auf der gewünschten Center-Position, durch Umstellungen könnte aber auch für ihn der Weg frei werden – sollte Redler den Coach nicht überzeugen. Die nächsten Gelegenheiten, sich zu zeigen, hat Redler am Freitag (20 Uhr, Hannibal-Arena) im Revierderby bei den Herner EV Miners und am Sonntag im Heimspiel gegen den Krefelder EV (18.30 Uhr, Westbahnhof).