Sand. Essener Fußballfrauen halten den Verfolger SC Sand mit einem Unentschieden auf Distanz. Für Spannung ist aber in den nächsten Wochen noch gesorgt.

Auf den ersten Rückrundensieg muss die SGS Essen zwar weiter warten. Doch immerhin hat sich die Ausgangslage der Bundesliga-Fußballerinnen durch das 1:1 beim Verfolger SC Sand nicht weiter verschlechtert. Bei noch drei ausstehenden Partien beträgt der Vorsprung auf den Abstiegsplatz weiter fünf Punkte. Und damit muss die SGS zufrieden sein: Wenn eine Mannschaft dem Sieg näher war, dann waren es die Gastgeberinnen. Für Spannung ist im Saisonfinale jedenfalls gesorgt.

„Gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir zu viele Freistöße gegen uns. Da kann auch schnell mal einer hinten reinfallen“, monierte SGS-Trainer Markus Högner. Weil das aber nicht passiert ist, kann er mit dem Ergebnis ganz gut leben: „Wir haben den Abstand gehalten und damit die bedeutend bessere Ausgangslage. Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen. Aber ich bin optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“

SGS Essen hält beim SC Sand auch körperlich gut dagegen

Den Kampf nahmen die Essenerinnen in Sand sofort an. Torgefahr ging von der SGS erstmals nach 13 Minuten aus: Elisa Senß setzte Berentzen ein, doch SC-Torfrau Esson war bei dem Schuss aus spitzem Winkel zur Stelle. Ansonsten begegneten sich beide Mannschaften überwiegend im Mittelfeld und arbeiteten sich in etlichen Zweikämpfen ab.

Und wie von Trainer Högner gefordert, zeigten die Essenerinnen sich durchaus verbessert. Körperlich hielten sie gut dagegen. Nur bei hohen Bällen war die SGS anfällig. Bei einer Flanke von George brannte es im Schönebecker Strafraum: Sands Hoppius verlängerte per Kopf auf Loos, die den Ball wieder in Richtung Hoppius brachte, aber von SGS-Torfrau Sindermann abgeräumt wurde. Die Pfeife blieb stumm - und Sindermann klärte gerade noch vor der einschussbereiten Hoppius.

Antonia Baaß (re.) gewann mit der SGS Essen das Hinspiel an der Hafenstraße gegen den SC Sand mit 2:1; links Victoria Bruce vom SC Sand.
Antonia Baaß (re.) gewann mit der SGS Essen das Hinspiel an der Hafenstraße gegen den SC Sand mit 2:1; links Victoria Bruce vom SC Sand. © Michael Gohl

Beiden Seiten merkt man die Bedeutung des Spiels an

Die Gefahr war damit aber noch nicht gebannt: Nach dem folgenden Eckstoß köpfte Plasmann an den Pfosten, Brandenburger staubte ab – aber Abseits (24.)! Durchatmen bei den Gästen. Mehr ließen die Essenerinnen im ersten Durchgang nicht zu. Dafür prüfte Senß Esson im Sander Tor noch einmal aus der Distanz (29.). Insgesamt aber standen beide Defensivreihen kompakt.

Die Bedeutung dieses Spiels merkte man beiden Klubs an. Auch auf den Trainerbänken, wo praktisch durchgehend aktiv und lautstark gecoacht wurde. So klingt Abstiegskampf. Verlieren verboten.

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Der Druck auf die Gastgeberinnen war größer. Und für einen kleinen Moment fiel er von ihnen ab, als Sand direkt nach Wiederanpfiff in Führung ging. Spielerisch fanden der SC zwar weiter keine Mittel, doch es half ein Standard: Hoppius kam nach einem Eckball an den Ball, scheiterte im ersten Versuch noch an Torfrau Sindermann, den Nachschuss versenkte sie aber zum 1:0. Sand hatte die SGS kalt erwischt.

Kopfkino bleibt bei Essenerinnen nach dem 0:1-Rückstand aus

Die Essenerinnen zeigten aber eine Reaktion. Das Kopfkino blieb aus, stattdessen suchten sie die Flucht nach vorn. Und nur fünf Minuten später stand es 1:1. Vorausgegangen war ein Geistesblitz von Beke Sterner, die einen öffnenden Pass auf Berentzen spielte. Deren durchaus anspruchsvolle Hereingabe versenkte Endemann mit zwei Kontakten sehenswert. Sand monierte zwar ein Handspiel der Torschützin, doch selbst in Zeitlupe war das nicht eindeutig zu erkennen.

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Nun war Sand erneut gefordert. Leidenschaft und Kampf zeigte der Gegner, doch spielerisch war der SC limitiert. Nach weiteren 20 Minuten ohne Torchance forderte SC-Trainer Fischinger „volles Risiko“ für die Schlussphase. Es wurde hektisch, weil Sand immer wieder anlief. Doch es blieb bei zwei Abschlüssen von Green und Triendell (85., 88.), die keine ernsthafte Gefahr brachten. Nach fast fünf Minuten Nachspielzeit hatte die SGS zumindest ihr Minimalziel erreicht.

So haben sie gespielt

SC Sand - SGS Essen 1:1 (0:0).

SGS: Sindermann – Touon, S. Ostermeier, Meißner, Sterner – L. Ostermeier (75. Debitzki), Senß – Berentzen (75. Laurier), Wamser (56. Baijings), Kockmann (63. Baaß) – Endemann.

Tore: 1:0 Hoppius (49.), 1:1 Endemann (54.).

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