Gastgeberinnen kämpfen um die letzte Chance um den Klassenerhalt. Danach hätten die Essenerinnen aber noch drei Möglichkeiten.

So schnell wie möglich den Klassenerhalt in der Frauenfußball-Bundesliga sichern: Mit diesem Saisonziel ist die SGS Essen gestartet. Am Sonntag (13 Uhr) fällt wohl vier Spieltage vor dem Ende die Entscheidung, ob sich die Essenerinnen im Schlussspurt zurücklehnen können oder doch bis zum letzten Spiel zittern müssen. Schönebeck reist zum direkten Verfolger: dem SC Sand, der aktuell mit fünf Punkten Rückstand auf einem Abstiegsplatz liegt.

Rechnerisch wäre SGS bei Sieg noch nicht gerettet

Rechnerisch wäre die SGS bei einem Auswärtserfolg zwar noch nicht gerettet, Sand bräuchte dann aber schon ein Fußballwunder, um noch an Schönebeck vorbeizuziehen. Nämlich drei eigene Sieg in den verbleibenden drei Partien, während die SGS nicht mehr punkten dürfte. Und daran glaubt nicht einmal der Sands Trainer Alexander Fischinger: „Alles andere als ein Sieg bedeutet den sicheren Abstieg.“

Essens Trainer Markus Högner sieht das anders: „Auch bei einem Unentschieden fällt die Entscheidung über den Abstieg erst ganz am Ende. Gerade in den letzten Spielen passieren ja manchmal die dollsten Dinge.“ Eine besondere Anspannung verspürt der Fußballlehrer trotz der richtungsweisenden Partie nicht: „Ich gehe optimistisch in dieses Spiel. Wir haben in der Hinrunde 4:1 gewonnen und liegen fünf Punkte vor Sand.“ Aber er weiß auch: „Wir dürfen auf keinen Fall verlieren.“ Denn dann wäre die SGS mittendrin im Abstiegskampf.

Letzter Platz in der Rückrundentabelle

Die Alarmglocken schrillen an der Ardelhütte ohnehin schon seit ein paar Wochen. Denn die zweite Saisonhälfte läuft so gar nicht nach den eigenen Vorstellungen: Zwei Punkte bedeuten den letzten Platz in der Rückrundentabelle. Und auf einen Torerfolg warten die Essenerinnen nun schon seit vier Spielen. Trotzdem haben die Essenerinnen einen wichtigen Vorteil gegenüber Sand: Selbst bei einer Niederlage hätten sie bei dann noch zwei Punkten Vorsprung alles in der eigenen Hand. Und am letzten Spieltag ist ja auch noch das abgeschlagene Schlusslicht Carl-Zeiss Jena zu Gast. Vor allem Maike Berentzen und Vivien Endemann dürfte es vor so einem Saisonfinale allerdings grauen. Denn sie sind vorbelastet.

In der zurückliegenden Spielzeit stiegen sie nach einem dramatischen Saisonfinale noch ab. Damals liefen sie noch für den SV Meppen auf und mussten den SC Sand kurz vor knapp noch an sich vorbeiziehen lassen. Der SC blieb nur in der Liga, weil er elf Punkte aus den letzten fünf Partien holte. Meppen brachte es nur noch auf einen Zähler. „Sie wollen auch jetzt ihre letzte Chance nutzen“, weiß Högner und schickt an Warnung gleich hinterher. „Sand hat keine schlechte Mannschaft. Sie kommen über den Kampf. Wir müssen an unsere Grenzen gehen. Aber wer das noch nicht verstanden hat, ist fehl am Platz.“

Total konzentrierte Trainingsleistung bei der SGS

Allerdings wirkte seine Mannschaft unter der Woche alles andere als das. Eine total konzentrierte Trainingsleistung bescheinigt Högner seinen Spielerinnen. Mit dabei war auch wieder Lena Ostermeier, die damit auch am Sonntag wieder eine Option sein dürfte. Eng wird es bei Torfrau Kim Sindermann. Beide Essenerinnen waren zuletzt an Corona erkrankt. In Maike Kämper hat die SGS aber eine erfahrene Torhüterin reaktiviert. Vor ihr dürfte Högner am Sonntag wieder seinem bewährten Duo aus Selina Ostermeier und Nina Räcke vertrauen, die zuletzt beim FC Bayern eine Pause erhielten.

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