Essen. Die altgediente Spielerin der SGS Essen will sich trotz des Sieben-Punkte-Polsters nicht in falscher Sicherheit wiegen. Sonntag in Frankfurt.
Gerne erinnert sich Jacqueline Meißner nicht an den vergangenen Sonntag. Aber nach dem deftigen 0:5 gegen Turbine Potsdam konnten die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. „Es war eine eindeutige Niederlage, die noch viel höher hätte ausfallen können“, erklärt die Kapitänin. Unmittelbar nach Spielende bestellte Trainer Markus Högner seine Spielerinnen für eine Teambesprechung ein. Und dort gab es keine zwei Meinungen. „Das waren gute Gespräche. Wir als Mannschaft sind einer Meinung mit dem Trainerstab: Wir müssen uns bewusst machen, dass wir für den Klassenerhalt noch Punkte sammeln müssen“, berichtet Meißner.
Der Heimpleite wurde auf den Grund gegangen
Um die Ursachen der Heimpleite ging es weniger, für die 28-Jährige liegen sie ohnehin auf der Hand: „Einige hatten noch die 120 Minuten aus dem vorangegangenen Pokalspiel, das wir leider gegen Leverkusen verloren haben, in den Knochen. Wir haben so leider den Fokus verloren und sind dann auch noch auf einen bärenstarken Gegner getroffen.“
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Das kann vorkommen. Und doch sind die an der Ardelhütte vorgewarnt, jetzt nicht in einen Negativstrudel zu geraten. Denn aus dem Abstiegskampf möchten sie sich auch in ihrem 18. Erstliga-Jahr raushalten. „Ich war bisher noch nicht in so einer Situation“, gesteht die Kapitänin. Dabei spielt sie seit elf Jahren für die SGS und kommt auf mehr als 200 Erstliga-Partien. Allerdings fand sie sich bisher stets im gesicherten Mittelfeld wieder. Die Blickrichtung auf die Tabelle hat sich nun aber geändert. „Natürlich gucke ich nach unten und rechne. Aber das war uns vor der Saison klar.“
SGS Essen steckt in einem Übergangsjahr
Nach einem personellen Umbruch steckt die SGS in einem Übergangsjahr. Immerhin hat sich die Situation auch nach Potsdam tabellarisch aber nicht verschlechtert. Nach wie vor haben die Essenerinnen ein scheinbar komfortables Polster von sieben Punkten auf die Abstiegsränge. Doch davon wollen sie sich nicht in falscher Sicherheit wiegen lassen. „Vielleicht war das Spiel gegen Potsdam für einige ein Weckruf“, findet Meißner. Auf eine Kampfansage vor dem nächsten schweren Spiel am Sonntag (13 Uhr) bei Eintracht Frankfurt verzichtet sie allerdings. „Das ist ein ähnlicher Gegner wie Potsdam, der auch um die Champions League kämpft“, weiß die Außenverteidigerin. Aber eine Reaktion ihrer Mannschaft verspricht sie doch: „Wir werden fokussierter sein, mehr Aggressivität an den Tag legen und insgesamt eine andere Leistung zeigen.“
SGS Essen hat personell wieder mehr Optionen
Personell dürfte die SGS wieder mehr Optionen haben. Nina Räcke kehrt nach abgesessener Gelbsperre zurück. Bei Elisa Senß und Ella Touon entscheidet sich ein Einsatz kurzfristig. Die Außenseiterrolle nimmt Schönebeck gerne an. „Dass Frankfurt aber nicht unbezwingbar ist, hat das erste Spiel in diesem Jahr gezeigt. Da unterlagen sie 1:2 gegen Freiburg“, sagt SGS-Trainer Högner.
Für seine Kapitänin wäre ein Punktgewinn am Main ein schöner Bonus. „Entscheidend sind für uns dann die Spiele gegen die direkten Konkurrenten Sand, Jena, Bremen und Freiburg.“ Und die punktgleichen Hansestädterinnen sind schon in der kommenden Woche in Essen zu Gast. „Da müssen wir dann auf jeden Fall punkten“, weiß Meißner. Ihren Fokus haben sie bei der SGS in jedem Fall wiedergefunden. Und zumindest in Sichtweite ist der Klassenerhalt ja auch schon.
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