Essen. Essener kämpfen sich gegen Herne nach 0:2 zurück und gewinnen im Penaltyschießen 3:2. Einen Moskito dürfte das besonders gefreut haben.
Derbysieg und Saisonziel erreicht - was für ein Eishockey-Abend am Essener Westbahnhof. Die Wohnbau Moskitos besiegten den Herner EV am Freitagabend in einem dramatischen Eishockey-Duell mit 3:2 (0:1, 1:1, 1:0, 0:0) und sicherten sich somit die Teilnahme an den Pre-Playoffs der Oberliga Nord. Der entscheidende Essener Treffer fiel dabei erst im Penaltyschießen. Moskitos-Kapitän Enrico Saccomani traf als einziger von insgesamt acht Schützen.
Nach der Partie wurde aber vor allem ein Essener Spieler gefeiert: André Huebscher hatte am Freitagmittag sein Karriereende nach der Saison über die sozialen Netzwerke bekanntgegeben. Mit den Worten „Liebes Eishockey, mach´s gut, wir werden uns bestimmt wiedersehen“ schloss der 33-Jährige, der unter anderem in der ersten deutschen Spielklasse (DEL) für die Krefeld Pinguine auf dem Eis stand, sein emotionales Statement.
Wohnbau Moskitos finden zu Beginn überhaupt nicht ins Spiel
Einen besseren Rahmen als den des Revierderbys hätte es für das erste Spiel nach der Bekanntgabe wohl kaum geben können. Doch für die Moskitos lief im vierten Pflichtspielduell mit dem HEV in dieser Saison zu Beginn nur wenig nach Plan. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten kamen die Gäste immer mehr in Fahrt, erarbeiteten sich die besseren Chancen und hatten mehr Spielanteile. In der zwölften Minute musste Moskitos-Goalie Fabian Hegmann, der erstmals nach drei Spielen wieder das Essener Tor hütete, zum ersten Mal hinter sich greifen, als Marcus Marsall die Scheibe mit der Rückhand an ihm vorbei ins Essener Tor schlenzte.
Die Herner Führung war verdient und hätte nach den ersten 20 Minuten durchaus höher ausfallen können, doch die Miners ließen zwei Überzahlsituationen ungenutzt.
Aber auch die Hausherren näherten sich dem gegnerischen Tor im ersten Drittel immer wieder an und im zweiten Spielabschnitt durften die Essener Fans am Westbahnhof jubeln. Sie hatten die Scheibe bereits im Tor gesehen, doch das Schiedsrichtergespann war der Meinung, dass André Huebscher in Überzahl aus spitzem Winkel am Aluminium gescheitert war. Nachher stellte sich jedoch heraus, dass der Treffer wohl hätte zählen müssen.
Aaron McLeod erlöst die Gastgeber mit dem Ausgleichstreffer
Statt des Ausgleichs setzte es drei Minuten später den nächsten Rückschlag für die „Mücken“. Der Herner Christoph Ziolkowski konnte ungehindert zum 2:0 einschieben. Den Essenern gelang in der Folge nicht mehr allzu viel. So musste eine Überzahl herhalten, und Dominik Luft sorgte nach einer feinen Bewegung aus kurzer Distanz für den Anschlusstreffer.
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Die Moskitos schöpften neue Hoffnung, bemühten sich im Schlussdrittel um den Ausgleich, der ihnen aber auch im Powerplay vorerst nicht gelang. Der Ex-Herner Aaron McLeod belohnte die Moskitos schließlich für den Aufwand und traf sechs Minuten vor dem Ende per Bauerntrick zum 2:2.
Die fünfminütige Verlängerung brachte keine Entscheidung, sodass es ins Penaltyschießen ging. Saccomani setzte den entscheidenden Stich für die Moskitos und versetzte den Westbahnhof in Ekstase.
So haben sie gespielt
Moskitos – Herner EV Miners 3:2.
Drittel: 0:1, 1:1, 1:0, 0:0.
Tore: 0:1 Marsall (12.), 0:2 C. Ziolkowski (29.), 1:2 Luft (40.), 2:2 McLeod (55.), 3:2 Saccomani (PS, 65.).
Strafminuten: Essen 4 – Herne 6.
Zuschauer: 998.
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