Essen. Schon bei der bitteren 4:9-Pleite in Erfurt fehlten dem Essener Oberligisten drei „positive“ Spieler. Sonntag gegen Krefeld hält Personalnot an.
Die Wohnbau Moskitos haben einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Bei den Black Dragons Erfurt zeigten die Essener in der ersten halben Stunde eine solide Leistung, verloren dann aber komplett den Faden und unterlagen deutlich und verdient mit 4:9 (2:2, 0:3, 2:4). Schon zuvor hatte der Oberliga-Aufsteiger in dieser Saison nach durchaus überzeugenden Leistungen Klatschen kassiert wie etwa in Herne und Tilburg, doch die Pleite vor der Geisterkulisse in Erfurt ist von anderer „Qualität“, weil die Black Dragons immerhin ein direkter Konkurrent um die Pre-Playoff-Plätze sind.
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Und nun kommt auch noch Corona hinzu. Nachdem am Dienstag und Donnerstag insgesamt drei Essener Spieler positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren, musste sich das komplette Team vor der Anreise nach Erfurt einer PCR-Testreihe unterziehen, die ausschließlich negative Ergebnisse ergab. Glück im Unglück für die Moskitos: Die positiv getesteten Personen hatten seit dem Spiel gegen die Scorpions am vergangenen Sonntag keinen Kontakt zur Mannschaft. Also konnten die Moskitos in Erfurt spielen.
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Moskitos müssen Widrigkeiten vor dem Heimspiel ausblenden
Am Sonntag beim Heimspiel gegen den Krefelder EV werden die Essener die Ereignisse der letzten Tage ausblenden müssen (18.30 Uhr, Westbahnhof). Eine Schnelltestreihe vor dem Spiel soll erneut für zusätzliche Sicherheit sorgen, dass sich keine weiteren Spieler infiziert haben.
„Wir müssen es am Sonntag besser machen, wenn wir die drei Punkte behalten möchten“, fordert Moskitos-Trainer Frank Petrozza. Mit dem Duell gegen den Tabellenvorletzten wächst der Druck auf sein Team, doch leichter wird es nicht. Denn wie in Erfurt stehen wieder nur drei Stammverteidigern zur Verfügung. Raphael Palmeira-Kerkhoff, normalerweise nur Ergänzungsspieler, hatte schon in Erfurt aufgrund der Personalnot regelmäßig Einsatzzeiten erhalten und wird am Sonntag wohl erneut auf dem Eis stehen. Auch, weil die Düsseldorfer Förderlizenzspieler Niklas Hane und Jona Dannöhl wieder nicht dabei sein werden.
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Mangelhafte Defensivarbeit führt in die Pleite
Das gilt auch für Felix Ribarik, der in Erfurt nicht im Kader gestanden hatte. Die Routiniers Kreuzmann, Ziolkowski und Richter fehlen ohnehin. „Wir brauchen jeden einzelnen Spieler“, erklärt Petrozza. „Wir müssen das Erfurt-Spiel abhaken und aus unseren Fehlern lernen.“ Andernfalls dürfte auch das junge Krefelder Team, das in 34 Spielen erst magere 18 Punkte gesammelt hat, den Moskitos Probleme bereiten. „Wir müssen defensiv besser stehen und dann wird alles gut werden“, hofft der Trainer.
In Thüringen scheiterten die Moskitos an einer schwachen Defensivleistung. Knackpunkt in Erfurt war der Überzahltreffer der Gastgeber zum 4:2 drei Minuten vor der zweiten Pausensirene. „Danach sind wir zusammengebrochen“, haderte Petrozza. Die Moskitos wurden förmlich überrannt von den Hausherren. Von der kompakten und dicht gestaffelten Defensive, die einen 5:2-Coup gegen das Topteam Hannover ermöglicht hatte, war vor allem im Schlussdrittel nur noch wenig zu erkennen. Die „Mücken“ gewährten den Gastgebern zu viel Raum, ließen ihnen zu viel Zeit beim Abschluss, sodass diese nicht viel Mühe hatten, ihre Führung innerhalb von elf Minuten auf 9:3 auszubauen.
Nur in den ersten 30 Minuten war Plan bei den Essenern zu erkennen
„Im letzten Drittel haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht“, sagte der Coach. Die dünne Personaldecke dürfe aber nicht als Ausrede gelten, räumte Petrozza ein, „denn wir haben auch Stürmer, die verteidigen könne.“ Anfangs war dieser Plan noch klar zu erkennen. „Wir haben 30 Minuten lang gut gespielt“, fand der Trainer.
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Nach einem wilden Schlagabtausch mit zwei Toren auf beiden Seiten ging es in die erste Drittelpause. Robby Hein traf nach seiner Verletzungspause und einer schönen Fahrt durch die Erfurter Hintermannschaft. Marc Zajic konnte an seine starke Form aus dem Spiel gegen Hannover anknüpfen und zum 2:2 vollenden. In den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts hätten die Essener sogar zum ersten Mal in Führung gehen können. „Leider haben wir die falschen Entscheidungen getroffen.“
So haben sie gespielt
Black Dragons Erfurt – Moskitos 9:4
Drittel: 2:2, 3:0, 4:2.
Tore: 1:0 (7.), 1:1 Hein (9.), 2:1 (11.), 2:2 Zajic (14.), 3:2 (30.), 4:2 (37.), 5:2 (40.), 6:2 (44.), 7:2 (47.), 8:2 (47.), 8:3 Huebscher (47.), 9:3 (48.), 9:4 Glemser (60.).
Strafminuten: Essen 4 – Erfurt 2.
Zuschauer: 0.