Essen. Der Ausfall des Point Guards, Devin Peterson, wiegt bei den Essenern schwer, aber sie bauen auf ihre starke Defense und Neuzugang Abel Baptista.

Es könnte alles so schön sein. Mit drei Siegen in Folge haben sich die ETB Miners in die Playoff-Ränge des Basketball-Erstregionalliga-Tableaus gekämpft, doch die kalte Dusche folgte prompt: Mit Devin Peterson, der beim 78:71 nach Verlängerung in Recklinghausen in der 40. Minute umgeknickt war, fällt nicht nur der Point Guard der Miners mit einer schweren Bänder- und Sehnenverletzung mindestens acht Wochen aus, sondern mit ihm auch die im schwarz-weißen Kader mittlerweile rar gesäte Scoring Power. In Recklinghausen punkteten zuletzt nur noch Patrick Carney (28), eben Devin Peterson (20) und Michael Agyapong (11) zweistellig. Jeder mag sich ausrechnen, was der langfristige Ausfall von Peterson für den ETB bedeutet.

An diesem Samstag empfangen die Essener den Tabellenzweiten Ibbenbüren am Hallo (19.30 Uhr), die Optionen für die Miners: Patrick Carney übernimmt den Aufbau, wird dadurch aber zu weniger Abschlüssen kommen. Inwieweit Thomas Szewczyk übernehmen kann, muss sich zeigen, bislang hatte Szewczyk sich nicht unbedingt aufgedrängt. Klar ist: Die Miners, die trotz aller Widrigkeiten zuletzt ins Rollen gekommen waren, sind gegen die bringiton Ballers klarer Außenseiter, zumal auch der Einsatz von Nino Janoschek (Knieprobleme) fraglich ist. „Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand, wir haben eine kleine Chance und wir bereiten uns intensiv vor, um sie nutzen zu können“, so ETB-Headcoach Lars Wendt kämpferisch.

Die Defense der Miners ist überragend

Und diese Chance liegt in der überragenden Defense, mit der die Miners zuletzt so hatten überzeugen können. „Unsere Defense steht auch ohne Devin“, so Wendt. Und dann ist da ja noch Neuzugang Abel Baptista. Die Essener hatten den Wechsel des Belgiers unter der Woche bekannt gegeben, nun liegt eine Woche gemeinsames Training hinter ihm und den Miners. Für Baptista soll in Essen eine lange Leidenszeit zu Ende gehen, zwei verletzungsreiche Jahre liegen hinter ihm. „Und natürlich merkt man ihm das noch an“, so Headcoach Lars Wendt. Er sei noch nicht bei 100 Prozent, brauche noch Vertrauen in seinen Körper. „Aber Abel ist defensiv sehr stark, hat viel Erfahrung und trifft viele richtige Entscheidungen. Er kann offensiv aus dem System heraus scoren, er wird uns ein paar Punkte geben können.“

Sie werden gegen Ibbenbüren dringend benötigt, und darüber hinaus in den so wichtigen Spielen gegen Haspe (Mittwoch am Hallo) in Dorsten und gegen BBA Hagen. Beim ETB sucht man fieberhaft nach einem Ersatz für Devin Peterson, um den Kampf um die Playoffs nicht frühzeitig aufgeben zu müssen und um aufkommende Abstiegsängste im Keim zu ersticken. Es ist – bislang – eine hürdenreiche Saison. Ende offen.

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