Erle. .

Die Jahresendrallye des FC Schalke 04 in der 1. Regionalliga der Basketballer geht weiter. Mit dem 84:67 im Derby gegen die BG Dorsten landeten die königsblauen Korbjäger vor 220 Zuschauern den fünften Sieg hintereinander und haben vor den folgenden Partien beim SV Hagen-Haspe und gegen die BBG Herford glänzende Aussichten, diese stolze Serie auszubauen. Schalkes Head-Coach Raphael Wilder war mit dem Aufritt seines Teams sehr zufrieden, vor allem mit der Defense: „Die Jungs sind über weite Strecken sehr souverän aufgetreten und haben hochverdient gewonnen.“

Um genau zu sein: 53 Minuten boten die Schalker eine ganz starke Vorstellung. Nach der Schlusssirene wurden allerdings zunächst einmal über jene sieben Minuten zu Beginn des dritten Viertels diskutiert, in denen die Begegnung aus Schalker Sicht zu kippen drohte. Mit einem lockeren 47:34-Vorsprung im Rücken kamen die Gastgeber vielleicht etwas zu selbstsicher aus der Halbzeitpause. Auf jeden Fall robbten sich die Gäste aus Dorsten immer näher ran, und erst, als es auf einmal nur noch 49:48 stand, kehrten die Schalker zurück in ihre Erfolgsspur.

Maßgeblich dafür verantwortlich: Thomas Szewczyk, ein immer zuverlässiger und solider, aber selten spektakulärer Aufbauspieler. An diesem Samstag trumpfte er just in jener Phase groß auf, in der Nervenstärke gefragt war. Mit einem Dreier zum 52:48 beendete er den Dorstener Höhenflug, anschließend legte er zwei weitere Punkte aus dem Feld sowie zwei Freiwürfe zum 56:48-Zwischenstand nach.

„Thomas hat sich in dieser Phase ein Herz gefasst und groß aufgespielt“, lobte Raphael Wilder. Thomas Szewczyk kommentierte seinen Gala-Auftritt in der für ihn gewohnten Zurückhaltung: „Ich habe einfach ruhig weitergespielt, nachdem die Dorstener näher herangekommen waren. Vom Ergebnis habe ich mich nicht beeinflussen lassen. Ich fühle mich schon seit einigen Wochen in einem guten Rhythmus.“ Mit 17 Punkten war der 23-Jährige diesmal der beste Scorer des Gastgebers.

Dank Thomas Szewczyk zogen sich auch die anderen Schalker Akteure nacheinander an den eigenen Haaren wieder aus dem Sumpf. Sie legten nach dem Einbruch einen 25:6-Lauf hin, was Raphael Wilder sehr stolz machte. „Und das gegen einen so starken Gegner! Das macht eine Mannschaft aus“, lobte er. „Wir haben richtig gute Spieler.“

So gute Spieler, dass es sich eigentlich verbietet, von einer ersten Fünf zu sprechen. „Es spielt eigentlich keine Rolle, wer bei uns in der Starting Five steht“, so der Coach. Der tiefe Kader war auch ein wichtiger Grund dafür, dass die Punkte an der Mühlbachstraße blieben. Insgesamt 44 der 84 Schalker Punkte gingen auf das Konto von Spielern, die zu Beginn nicht auf dem Parkett standen. Zum Vergleich: Auf Seiten der von Ivan Rosic trainierten Dorstener kamen fünf von 67 Punkten von der Bank.

Über den siebenminütigen Einbruch zu Beginn der zweiten Halbzeit wollte Raphael Wilder am Tag danach nicht mehr nachdenken. „Es kann 1000 Gründe dafür geben“, teilte er mit. „Ich suche sie allerdings nicht und hoffe, dass die Mannschaft die Lehren daraus gezogen hat. In dieser ausgeglichenen und starken Liga darf man sich keine Schwächeperiode erlauben, wenn man keine böse Überraschung erleben möchte.“