Essen. Essener Zweitligist erkämpft sich gegen Emsdetten den ersten Heimsieg seit Ende Oktober. Abwehr war wieder einmal der Schlüssel zum verdienten Erfolg.

„Sweet Caroline – oh, oh, oh!“ sangen die Fans des Tusem Essen gut gelaunt nach dem 28:24 (15:10)-Heimsieg gegen den TV Emsdetten. Es war ein Spiel, das nicht nur den Fans gefallen hatte, sondern offenbar allen Beteiligten auf Essener Seite: „Ich durfte mein erstes Tor in dieser Halle machen, das bedeutet mir sehr viel“, freute sich etwa Kreisläufer Viktor Glatthard, kurz bevor er die gemeinsame „Humba“ mit den Fans anstimmte.

Schon in der ersten Halbzeit machten die Gastgeber einen guten Eindruck. Im Angriff fanden sie immer wieder den Weg zum Kreis, wo Markus Dangers freigespielt wurde und eiskalt verwandelte. Auch wenn längst nicht alles gelang, was man sich für das Offensivspiel vorgenommen hatte, erspielte sich der Tusem einen kleinen Vorsprung. Emsdetten war zwar bemüht, erlaubte sich allerdings einige ungenaue Zuspiele oder Abschlüsse, zudem scheiterten die Gäste hin und wieder am gut aufgelegten Essener Torhüter Sebastian Bliß.

Weitere Themen

Spiel drohte in Hälfte zwei noch zu kippen

Die Essener 15:10-Führung zur Pause war verdient und sollte eigentlich Selbstvertrauen für die zweite Halbzeit geben, zumal die Gastgeber zuletzt beim Auswärtserfolg in Dessau schon viele gute Ansätze gezeigt hatten. Allerdings war davon zunächst nicht viel zu sehen. Auch, weil Emsdetten noch einmal viel investierte. Es wurde umkämpfte Begegnung mit vielen Zweikämpfen, teilweise recht hart geführt. Unfair wurde es allerdings selten.

Erleichterung und Freude auf der Bank von Tusem Essen: Der Essener Zweitligist siegte erstmals seit Ende Oktober in eigener Halle.
Erleichterung und Freude auf der Bank von Tusem Essen: Der Essener Zweitligist siegte erstmals seit Ende Oktober in eigener Halle. © Michael Gohl

Der Tusem brauchte ein paar Minuten, um in diesen Kampf hineinzufinden. Immerhin kam Emsdetten unter anderem durch den treffsicheren Yannick Terhaer auf ein Tor heran (16:15, 39.). Begünstigt wurde dies durch einige vergebene Chancen der Essener. Immer wieder war Lukas Becher zum schnellen Gegenstoß aufgebrochen und hatte nur noch Oliver Krechel vor sich, doch oft behielt der TVE-Torhüter die Oberhand im direkten Duell. Becher und seine Kollegen hätten den Ausgang des Spiels deutlicher gestalten können.

Auch interessant

Gastgeber verteidigen Vorsprung relativ souverän

Dass die Partie nicht kippte, war auch Torhüter Bliß zu verdanken, der in der wichtigen Phase einige Paraden zeigte. Seine Vorderleute dankten es ihm endlich wieder mit Treffern, auch Becher schraubte seine Torzahl auf sieben hoch. Die Zuschauer sahen in der Schlussphase kein hoch dramatisches Spiel, weil der Tusem es insgesamt doch recht souverän verteidigte, aber es gab einige Kabinettstückchen. Unter anderem traf Dennis Szczesny von der Mittellinie das leere Tor, nachdem er sich einmal um die eigene Achse gedreht hatte.

Großer Jubel ging auch durch die Halle, als plötzlich Kreisläufer Viktor Glatthard zum Tempogegenstoß auf die Reise geschickt wurde und er sich tatsächlich durchsetzen und treffen konnte. Es war sein erstes Tor für den Tusem in eigener Halle.

Auch interessant

Nach dem ersten Heimsieg seit dem 27. Oktober war die Freude dementsprechend groß beim Tusem, auch bei Torhüter Bliß: „Es war superwichtig, dass wir das zweite Spiel in Folge gewonnen haben. Es war schlecht, dass wir drei Heimspiele hintereinander verloren haben. Deswegen ist dieser Erfolg umso wichtiger. Und die verlorenen Punkte müssen wir dann in der Rückrunde eben auswärts einsammeln.“

So haben sie gespielt

Tusem – TV Emsdetten 28:24 (15:10).

Tusem: Bliß, Diedrich; Ellwanger, Glatthard (1), Rozman (2), Dangers (4), Homscheid, Becher (7), Ignatow (3), Szczesny (3), Bergner, Müller (3), Firnhaber, Seidel, Morante (3), Klingler (2/1).

Emsdetten: Paske, Krechel; Terhaer (8/2), Dimietrievski (1), Schwabe (1), Kolk (1), Schliedermann, Thomas, Holzner (2), Jansen (3), Stüber (5), Mihaljevic, Runarsson (1), Nowatzki (3).

Siebenmeter: 1/3 – 2/2. Strafminuten: 4 – 10. Schiedsrichter: J. Lier (Korntal)/M.Lier (St. Gallen). Zuschauer: 1002.

Spielfilm: 3:2 (5.), 5:4 (10.), 7:5 (15.), 12:6 (20.), 13:9 (25.), 15:10 (30.) – 15:12 (35.), 16:15 (39.), 20:16 (45.), 22:17 (50.), 24:19 (55.), 28:24 (60.).