Wolfsburg. Essenerinnen sind unterm Strich beim Titelanwärter chancenlos, aber zumindest kämpferisch können sie mithalten. Endemann setzt einen Glanzpunkt.

Die SGS Essen hat beim VfL Wolfsburg Lehrgeld gezahlt. Mit 5:1 schickte der Spitzenreiter der Frauenfußball-Bundesliga die Elf von Trainer Markus Högner heim und zeigte sich nach der Niederlage in der Champions League unter der Woche wiedererstarkt. Allerdings erwischten die Essenerinnen in Niedersachsen nicht ihren besten Tag und machten es dem VfL mitunter zu leicht, Tore zu erzielen. Für den Ehrentreffer sorgte Vivien Endemann nach einer tollen Einzelleistung.

„Man hat gespürt, dass Wolfsburg nach dem 0:2 gegen Juventus Turin etwas gutzumachen hatte“, befand SGS-Trainer Markus Högner. „Sie waren klar überlegen und hatten immer die Kontrolle. Uns haben ein paar Prozente gefehlt, um überhaupt gefährlich zu werden.“ Und zu allem Überfluss kassierte seine Elf bereits nach fünf Minuten den ersten Dämpfer.

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SGS Essen ist beim ersten Wolfsburger Tor zu schlafmützig

Nach einer Ecke von Rauch köpfte Bremer das 1:0. Ärgerlich aus Sicht der Gäste: Entscheidend war dabei nicht die Klasse des VfL, sondern die eigene Schlafmützigkeit. Denn Bremer kam an der Kante des Fünfmeterraums freistehend an den Ball.

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Auch bei der nächsten Ecke wurde es gefährlich, weil der Ball Essens Torfrau Sophie Winkler durch die Handschuhe rutschte. Doch der VfL war diesmal nicht auf dem Posten (8.).

So ganz sattelfest wirkte auch die Defensive der Gastgeberinnen nicht. Elisa Senß hätte das fast zum Ausgleich genutzt. Aus halbrechter Position steuerte sie auf das Wolfsburger Tor zu, doch Keeperin Schult verhinderte den Einschlag per Fußabwehr (12.). Es blieb die einzige nennenswerte Offensivaktion der Gäste im ersten Durchgang.

Nach einer halben Stunde erhöhte der Spitzenreiter die Schlagzahl wieder: Die Ex-Essenerin Doorsoun schaltete sich offensiv mit ein, ihre Hereingabe schoss Svava aber freistehend aus zehn Metern vorbei. Das hätte das 2:0 sein müssen. Die SGS atmete kurz durch, lange ließ der zweite Treffer aber nicht auf sich warten. Und wieder hatten die Essenerinnen ihre Aktien am Gegentreffer: Roord spielte einen Doppelpass mit Huth und konnte dann völlig unbedrängt einschieben.

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Fehler bestraft der Champions-League-Teilnehmer sofort

Zumindest kämpferisch hielten die Gäste immer wieder gut dagegen, Fehler bestrafte der VfL jedoch umgehend. Und so ging es im zweiten Durchgang weiter. Nach einer Ecke hatte die SGS noch Glück, dass der Ball für Oberdorf etwas zu hoch war (57.). Eine Minute später stand es 3:0. Vorausgegangen war ein Freistoß der SGS, der sich als Bumerang entpuppte.

Der VfL eroberte den Ball und konterte. Van de Sanden war nicht zu halten und legte vor dem Tor noch einmal quer, sodass Bremer ihren Doppelpack schnürte. Und das Ergebnis täuschte nicht. Wolfsburg war in allen Belangen überlegen und blieb durch plötzliche Tempo-Verschärfungen weiter gefährlich. So auch in der 71. Minute, als der VfL den Ball im Mittelfeld führte und urplötzlich in die Tiefe spielte. Blomqvist erkannte die Lücke und stellte auf 4:0.

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Aber einen großen Auftritt hatten die Essenerinnen in Person von Vivien Endemann dann auch noch: Die Angreiferin setzte sich auf dem Flügel stark gegen Wedemeyer durch und zog in die Mitte. Vor VfL-Torfrau Schult blieb sie eiskalt und schob ein ins lange Eck. Eine starke Einzelleistung der 20-Jährigen. Das aber ließ der VfL nicht auf sich sitzen und ging in der Schlussphase auf den fünften Treffer. Und der fiel in der Nachspielzeit: Blomqvist bediente Waßmuth, die den Schlusspunkt setzte.

So haben sie gespielt

VfL Wolfsburg - SGS Essen 5:1 (2:0).

SGS: Winkler – L. Ostermeier (81. Touon), S. Ostermeier, Räcke, Meißner – Baijings (81. Debitzki), Piljic (62. Kockmann) – Wamser (62. Endemann), Senß, Baaß (62. Sterner) - Berentzen.

Tor: 1:0 Bremer (5.), 2:0 Roord (42.), 3:0 Bremer (58), 4:0 Blomqvist (71.), 4:1 Endemann (87.), 5:1 Waßmuth (90.).

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