Dessau. Essener Zweitligist feiert nach vier Niederlagen in Folge verdienten 36:28-Erfolg beim Dessau-Roßlauer HV. Offensive der Gäste nicht zu stoppen.

Hinter dem ersten Türchen steckten 36 Törchen – der Tusem Essen startet positiv in den Dezember und beendet seine Negativserie in der 2. Handball-Bundesliga. Nach vier Niederlagen in Folge gelang der Mannschaft von der Margarethenhöhe ein verdienter 36:28-Erfolg beim Dessau-Roßlauer HV. Dementsprechend erleichtert zeigten sich die Essener, die nach dem Sieg gemeinsam auf der Platte im Jubelkreis feierten.

Der Tusem musste erneut auf Linksaußen Noah Beyer (krank) verzichten, konnte allerdings etwas überraschend auf Dennis Szczesny zurückgreifen. Der Rückraumspieler hatte zuletzt gegen Lübeck-Schwartau die rote und blaue Karte gesehen. Eigentlich hätte das eine Sperre nach sich ziehen müssen, doch es stellte sich heraus, dass der Zweikampf von den Schiedsrichtern zu hart bestraft worden war und so wurde dem Einspruch der Essener stattgegeben.

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Doch die Gäste kamen in Dessau zunächst ohne Szczesny aus, denn es lief im ersten Durchgang auch mit den anderen Spielern sehr ordentlich. Der Tusem ließ sich keine große Unsicherheit anmerken. Die Basis für diese erfolgreiche erste Hälfte lag in der Defensive. Das Team von Trainer Jamal Naji wurde von Minute zu Minute stabiler und nutzte die Schwächephasen der Gastgeber dieses Mal gut aus. Dessau erlaubte sich einige Fehler und hatte Probleme einen Weg in Richtung Essener Tor zu finden.

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20 Tore als Lohn für Zielstrebigkeit

Auf der anderen Seite war er wieder da: der erfrischende Offensivhandball des Aufstiegskandidaten, der sich sofort bezahlt machte. Satte 20 Tore in der ersten Halbzeit waren die Belohnung für die Zielstrebigkeit, das Durchsetzungsvermögen und die Entschlossenheit, die der Tusem an den Tag legte. Justin Müller fand immer wieder den Weg in die Tiefe und ließ kaum eine Chance aus, zudem war Dimitri Ignatow eiskalt und konnte einige schnelle Gegenstöße vollenden.

Kamen die Essener ins Tempospiel, waren sie nicht zu stoppen. Das Glück des Tüchtigen war ebenfalls ein Faktor, einige Schiedsrichter-Entscheidungen fielen durchaus zugunsten der Gäste aus.

Tim Rozman von Tusem Essen erzielte beim klaren Auswärtssieg in Dessau vier Tore.
Tim Rozman von Tusem Essen erzielte beim klaren Auswärtssieg in Dessau vier Tore. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Fünf Tore Vorsprung zur Pause waren eine gute Ausgangslage für den zweiten Durchgang, der noch einmal umkämpft war. In der Anhalt Arena war die Atmosphäre emotional, der Tusem ist kein gerngesehener Gast. In der Vergangenheit sorgte das dafür, dass die Essener keines ihrer bislang vier Gastspiele dort für sich entscheiden konnten. Doch dieses Mal sollte alles anders kommen.

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Sie ließen nicht nach, hatten immer eine passende Antwort auf die kämpfenden Hausherren und holten sich durch jede gelungene Aktion ein Stück Selbstvertrauen zurück. Das, was zuletzt abhandengekommen war. Die Abwehr verteidigte leidenschaftlich, der Angriff spielte befreit auf und schien sich vor dem gegnerischen Tor dieses Mal keine allzu großen Gedanken zu machen. Der Tusem dachte nicht viel nach, sondern rief einfach seine Stärken ab. Dessau hatte dem nicht viel entgegenzusetzen, agierte oft glücklos und war dann relativ früh gebrochen. Somit gelang es den Gästen aus dem Ruhrgebiet den Negativlauf zu beenden und auch den ersten Sieg überhaupt in Dessau einzufahren – und das souverän.

Dessau-Roßl. HV – Tusem 28:36 (15:20). Dessau: Malek, Ambrosius; Löser (3), Hrstka (6/2), Sohmann (1/1), Bielzer (1), Danneberg (2), Neumann,Scheithauer (1), Emanuel (5), Seidler (3), Pust (5), Leu (1).

Tusem: Bliß, Diedrich; Ellwanger (2), Glatthard, Rozman (4), Dangers (4), Homscheid, Becher (5), Ignatow (9), Szczesny, Müller (7), Firnhaber, Seidel, Morante (5/2), Klingler.

Siebenmeter: 3/4 – 2/3. Strafminuten: 6 – 6. Zuschauer: 682.

Spielfilm: 1:3 (5.), 3:5 (10.), 6:7 (15.), 8:11 (20.), 12:18 (25.), 15:20 (30.) – 18:22 (35.), 19:25 (40.), 22:28 (45.), 24:29 (50.), 26:32 (55.), 28:36 (60.).

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