Essen. Essener verlieren Spitzenspiel zu Hause 24:33 und rutschen nach dritter Niederlage in Folge ab. Dem Gastgeber fehlt es an allen Ecken und Enden.

Schon zwei Minuten vor dem Ende feierten die Gäste-Fans lautstark ihren „Auswärtssieg, Auswärtssieg“. Die HSG Nordhorn-Lingen war dem Tusem Essen in vielen Bereichen deutlich überlegen und entführt verdient zwei Punkte. Das 24:33 (10:15) fiel etwas zu hoch aus, war jedoch okay und bedeutet für die Mannschaft von der Margarethenhöhe den nächsten herben Rückschlag im Aufstiegskampf.

Eigentlich war um 19.30 Uhr Anwurf „Am Hallo“, doch der Gastgeber schien bis 20.10 Uhr nicht anwesend zu sein. Die erste Halbzeit war aus Sicht der Essener zum Vergessen, nichts funktionierte nach Plan. Die Torhüter bekamen kaum eine Hand oder einen Fuß an den Ball, die Abwehr bekam ihre Gegner nur selten zu packen und im Angriff knüpften die Gastgeber nahtlos an die vergangenen Niederlagen an.

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Tusem Essen vergibt eine Chance nach der anderen

Eine gute Chance nach der anderen blieb auf der Strecke, dazu erlaubten sich Lucas Firnhaber und Co. einige Abspielfehler, weshalb die Abschlussquote nach knapp 20 Minuten gerade mal bei 33 Prozent lag. Zwei von drei Abschlüssen fanden also nicht den Weg ins Nordhorner Tor. Auf der anderen Seite zeigte die HSG, dass sie durchaus eingespielt ist. Es lief deutlich flüssiger und rhythmischer als beim Gegner, weshalb Markus Stegefelt aus dem Rückraum oder der ehemalige Essener Lasse Seidel oft recht unbedrängt zum Wurf kamen

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Auch Rückraumspieler Lucas Firnhaber von Tusem Essen leistete sich gegen Nordhorn zu viele Fehlversuche.
Auch Rückraumspieler Lucas Firnhaber von Tusem Essen leistete sich gegen Nordhorn zu viele Fehlversuche. © Michael Gohl

Die Essener Abwehr wirkte im ersten Durchgang noch zu defensiv, zu zögerlich und eben nicht stabil genug, um die Gäste vor wirklich große Probleme zu stellen. Nordhorn war nur schwer zu überwinden. Zumindest so, wie es der Tusem versuchte. Ihm gelang es nur selten, richtig Fahrt aufzunehmen, vielmehr war jedes Tor das Ergebnis harter Arbeit. Fließende Abläufe waren nur schwer zu erkennen, stattdessen gab es viel Stückwerk. Je länger ihre Angriffe dauerten, umso mehr mussten sie sich einfallen lassen und umso mehr zögerten sie in vielen Situationen.

Eingewechselter Tim Rozmann bringt etwas frischen Wind

Etwas frischen Wind brachte Tim Rozman nach seiner Einwechslung. Der Rückraumspieler zeigte sich entschlossen, ging die tiefen Wege mit Tempo und machte eines besser als seine Mitspieler: Tore werfen. So verkürzte der Tusem immerhin auf 10:15 zur Pause und auf der Tribüne war man sich einig: es kann nur besser werden. Dachte man. Denn so viel besser wurde es im zweiten Durchgang nicht. Ein weiterer ehemaliger Essener, Georg Pöhle, bekam zu viele Freiheiten und dass der 27-Jährige durchaus abschlussstark ist, müssten sie beim Tusem wissen.

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Und Pöhle stieß kaum auf Gegenwehr, auch in Halbzeit zwei waren Torhüterparaden eine Rarität. „Wir können nicht mit unserer Torhüterleistung zufrieden sein, mit vier Paraden kannst du kein Spiel gewinnen“, sagte Trainer Jamal Naji, der sich in der Analyse aber auch das Zusammenspiel mit der Abwehr noch einmal genau anschauen wolle. Der Tusem war im Angriff teilweise zu flach und fand kaum tiefe Wege. Natürlich auch, weil es die HSG sehr gut verteidigte und mit der deutlichen Führung im Rücken viel Selbstbewusstsein ausstrahlte.

Niederlage gegen einen Konkurrenten im Aufstiegskampf

Letztendlich setzte es eine deutliche Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten und die Essener stecken nach drei Pleiten in Folge in der bislang schwierigsten Phase der Saison fest.

Tusem – HSG Nordhorn-Lingen 24:33 (10:15).

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (4/3), Glatthard, Rozman (7), Dangers (2), Homscheid, Becher (1), Ignatow (2), Szczesny (1), Müller (3), Firnhaber (2), Seidel, Morante (1), Klingler (1/1).

Nordhorn: Ravensbergen, Maier; Torbrügge (3), Weber (7/3), Mickal (3), Miedema, Stegefelt (4), Fontaine, Terwolbeck (4), de Boer (1), Visser, Seidel (2), Possehl (2), Wasielewski, Pöhle (7), Kalafut.

Siebenmeter: 3/3 – 3/3. Strafminuten: 6 (Disq. Dangers 45.) – 8 (Disq. De Boer 53.).

Zuschauer: 1423.

Spielfilm: 0:2 (5.), 2:5 (10.), 4:7 (15.), 5:12 (22.), 7:14 (26.), 10:15 (30.) – 12:17 (35.), 15:21 (41.), 17:24 (46.), 20:26 (50.), 21:29 (55.), 24:33 (60.).

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