Essen. Für das Heimspiel des Tusem Essen gegen den VfL Lübeck-Schwartau steht Ellwanger erstmals wieder nach elfmonatiger Verletzungspause im Kader.

Die Handballer des Tusem Essen sind von ihrem Kurs abgekommen. In der 2. Bundesliga kassierten sie zuletzt drei verdiente Niederlagen in Folge und haben den Anschluss zu den Spitzenplätzen erst einmal verloren. Jetzt kehrt aber der Kapitän zurück und soll das Schiff wieder auf Kurs bringen: nach langer Verletzungspause steht Jonas Ellwanger erstmal wieder im Kader und könnte beim Heimspiel gegen den VfL Lübeck-Schwartau (Anwurf 19.30 Uhr, „Am Hallo“) schon eine wichtige Rolle einnehmen.

„Wir freuen uns sehr auf die Rückkehr von Jonas, der uns deutlich mehr Optionen gibt“, sagte Trainer Jamal Naji nach der jüngsten Niederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Im Rückraum hat der Tusem somit eine weitere Möglichkeit auch qualitativ hochwertig zu wechseln. Auch wenn Ellwanger selbst noch etwas auf die Bremse tritt, nachdem er wegen eines Kreuzbandrisses elf Monate pausieren musste: „Man kann keine außergewöhnliche Leistung erwarten, aber wenn sie kommt, dann freue ich mich natürlich umso mehr“, sagt er mit einem Schmunzeln.

Es war der 23. Dezember 2020, als Jonas Ellwanger im Auswärtsspiel beim Bergischen HC in einem Zweikampf unglücklich mit dem Knie hängen blieb. Der 28-Jährige ahnte in diesem Moment bereits, dass es keine leichte Verletzung sein würde, was sich wenige Tage später dann bewahrheitete: Kreuzbandriss, die Saison in der ersten Liga war für ihn noch in der Hinrunde beendet. Doch Ellwanger trauerte dem nicht lange hinterher, versuchte sich schnellstmöglich wieder an das Team heranzukämpfen. „Seit Januar war ich in der Reha und wir hatten einen guten Plan. Ich habe maximales Vertrauen in unsere medizinische Abteilung und spüre auch Sicherheit. Jetzt überwiegt die Vorfreude“, sagt das Tusem-Eigengewächs.

Der Optimismus Ellwangers soll ansteckend wirken

Und der Kapitän kommt genau zur richtigen Zeit zurück, kann mit seinem Optimismus vielleicht auch seine Kollegen anstecken. Zuletzt fehlte es der Mannschaft an Mut im Angriff und an Stabilität in der Defensive, was sich von nun an wieder ändern muss. Ellwanger: „Jeder muss seinen Beitrag dazu leisten, dass wir wieder in die richtige Spur kommen. Ich werde mein Bestes geben und das Team unterstützen, wo es nur geht.“

Trainer Jamal Naji wird Ellwanger voraussichtlich nicht direkt 60 Minuten lang durchspielen lassen, vielmehr geht es darum, die anderen Spieler auch mal zu entlasten. Also wechseln und ihnen eine Pause geben zu können, ohne direkt einen großen Bruch im Spiel zu riskieren. Das dürfte gegen die Lübecker durchaus wichtig sein, denn „wir müssen uns auf einen Kampf einstellen“, betont Jonas Ellwanger, „und wir müssen diesen Kampf nicht nur annehmen, sondern ihn auch dominieren.“

Lübeck kommt als Tabellenelfter

Lübeck kommt als Tabellenelfter nach Essen und hat bislang einige Schwankungen in seiner Leistung. Den Topteams aus Gummersbach (22:31) und Hagen (30:35) war man recht klar unterlegen, Mannschaften wie Emsdetten (28:22) oder Dresden (29:27) konnten jedoch geschlagen werden. Erfolgreichster Schütze des VfL ist Rückraumspieler Niels Versteijnen mit 53 Treffern.

„Sie stehen nicht da, wo man sie vor der Saison erwartet hätte. Sie haben viel Qualität und können jeden Gegner schlagen“, warnt Ellwanger. Der Rückraumspieler berichtet davon, dass sich seine Mannschaft über die aktuelle Lage sehr bewusst ist und weiß, dass sie es besser kann. Nun gilt es, dies zu beweisen und zu überzeugen: „Wir wollen das Publikum wieder mitnehmen und dafür belohnen, dass sie in die Halle kommen. Wir haben zuletzt schlecht performt, aber wenn wir unsere Stärken wieder zeigen, dann werden wir Lübeck schlagen.“

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