Essen. Mannschaft von Trainer Högner holt zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt, doch Leistung gegen Schlusslicht war nicht immer überzeugend.

Aufatmen bei der SGS Essen: Gegen Schlusslicht SC Sand gewannen die Bundesliga-Fußballerinnen von der Ardelhütte mit 4:1 und verschaffen sich durch den zweiten Saisonsieg ein beruhigendes Sechs-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge. So klar wie das Ergebnis war der Spielverlauf aber nicht. Denn die Leistung der Essenerinnen war lange wenig überzeugend. Aber anders als in den vergangenen Wochen, als sich die SGS für gute Auftritte nicht belohnt hatte, stimmte diesmal aus Schönebecker Sicht das Ergebnis.

„Das war das bisher wichtigste Spiel der Saison“, befand SGS-Trainer Markus Högner. „Und ich bin froh, dass es diesmal kein Lob vom gegnerischen Trainer gab. Drei Punkte sind mir lieber.“ Dabei wirkte die SGS zu Beginn überrascht vom forschen Anlaufen der Gäste. Zwei Mal eroberte Sand in den ersten drei Minuten den Ball in gefährlichen Zonen, doch Essens Innenverteidigerin Selina Ostermeier war bereits hellwach.

SGS Essen findet nur schwerfällig ins Spiel

Kollegin Elisa Senß brauchte länger, um auf Temperatur zu kommen. Einen verunglückten Rückpass auf SGS-Torfrau Sophie Winkler hätte Höppius zum 0:1 nutzen müssen. Die Angreiferin kam aber an der Schlussfrau nicht vorbei. „Insgesamt sind wir sehr schwerfällig ins Spiel gekommen“, monierte Högner.

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Nach rund zehn Minuten wurde es besser. Chancen ergaben sich durch die offensive Ausrichtung der Gäste fast automatisch. Estelle Laurier setzte den ersten Versuch noch übers Tor (12.), fünf Minuten später aber klingelte es: Lena Ostermeier hatte Maike Berentzen in Szene gesetzt, und die blieb vor dem Tor eiskalt: 1:0. „Super herausgespielt war das“, freute sich Essens Trainer. Nach einer verunglückten Kopfballrückgabe von Brandenburg hätte Essens Carlotta Wamser fast für den Doppelschlag gesorgt: SC-Torfrau Pal verhinderte es.

Elisa Senß erzielte zwei Tore für die SGS Essen beim Sieg über den SC Sand.
Elisa Senß erzielte zwei Tore für die SGS Essen beim Sieg über den SC Sand. © Michael Gohl

Gastgeberinnen kontrollieren aber legen nicht nach

Die Essenerinnen kontrollierten die Partie nun, verpassten es aber nachzulegen. Laurier hätte die Begegnung fast schon entscheiden können: Aber erst parierte Torfrau Pal ihren Schuss (23.), dann sprang der Ball vom Rücken der Französin knapp am kurzen Eck vorbei (33.). Auf der Gegenseite mussten die Essenerinnen in Hälfte eins noch einen kritischen Moment überstehen, als Sands George Nina Räcke davonlief. Aber auf Torfrau Winkler war erneut Verlass.

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Nach der Pause wendete sich das Blatt dann wieder. Der SC Sand begann druckvoll und verlagerte das Geschehen in die gegnerische Hälfte. Nach rund 50 Minuten fehlte zum Ausgleich nicht mehr viel: Selina Ostermeier verlor den Ball am eigenen Strafraum an George, die sofort auf Loos ablegte. Deren Schuss aber konnte die SGS abblocken. Offensiv fehlte es den Gästen an Qualität. So blieb es lange eine chancenarme Partie.

Trainer Högner zweifelt an Elfmeter-Entscheidung

Bis in der 70. Minute Höppius im Essener Strafraum zu Boden ging. Schiedsrichterin Laura Duske zeigte zum Entsetzen von Nina Räcke auf den Punkt. Georgieva ließ sich diese Chance nicht nehmen und traf zum 1:1. „Das war kein Elfmeter“, befand Högner. Und doch konnte er dem Pfiff etwas Positives abgewinnen: Es war ein Weckruf für seine Elf. Nur fünf Minuten nach dem Ausgleich führte Schönebeck wieder.

Berentzen hatte sich im Zweikampf zwar verzettelt, doch der Ball sprang zu Wamser, die aus 18 Meter draufhielt und ins lange Ecke traf: 2:1. Und diesmal ließen die Gastgeberinnen nicht mehr locker. Senß sorgte kurz vor Schluss für die Entscheidung und legte auch noch das 4:1 nach. „Da hat sie ihrem Spitznamen Messi alle Ehre gemacht“, flachste Högner.

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So haben sie gespielt

SGS Essen- SC Sand 4:1 (1:0).

SGS: Winkler – L. Ostermeier, S. Ostermeier, Räcke, Meißner (90. Touon) – Senß, Baijings – Wamser (90. Sterner), Laurier (65. Piljic), Baaß (76. Kockmann) – Berentzen (90. Endemann).

Zuschauer: 535. Tore: 1:0 Berentzen (17.), 1:1 Georgieva (72.), 2:1 Wamser (77.), 3:1 Senß (87.), 4:1 Senß (90.).

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