Essen. Essener Oberligist leistet sich auch gegen Herford viele Fehler und geht zu Hause mit 2:8 unter. Moskitos-Trainer versucht, die Dinge zu erklären.
Moskitos-Stürmer Marc Zajic ließ seinen Frust in der Schlussminute mit einer Prügelattacke am Herforder Quirin Stocker raus. Einige der Anhänger auf den Rängen verhöhnten die Mannschaft mit „Oh wie ist das schön“-Gesängen und taten ihren Unmut in Form von Pfiffen kund. Die Stimmung am Essener Westbahnhof hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die Wohnbau Moskitos unterlagen den Herforder Ice Dragons nach einem erschreckend schwachen zweiten Drittel deutlich und verdient mit 2:8 (1:2, 0:4, 1:2).
Frank Petrozza, Coach des Essener Eishockey-Oberligisten, forderte das Umfeld im Anschluss auf, realistisch zu bleiben: „Wir brauchen Geduld. Wir sind keine top Sechs- oder top Acht-Mannschaft und haben nur eine Chance, wenn jeder seinen Job zu 100 Prozent erfüllt.“
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Wohnbau Moskitos starten ordentlich in die Partie
Doch das gelang den „Mücken“ an diesem Abend nicht. Sie schafften es erneut nicht, wie bereits in den Spielen gegen Rostock am vergangenen Wochenende, ihre Tiefschlafphasen abzustellen. Dabei starteten sie diesmal ordentlich in die Partie und gingen nach einem schönen Ableger von Mike Glemser auf Dominik Luft nicht unverdient in Führung. „Wir wollten das erste Tor schießen, und das haben wir gemacht“, meinte Petrozza.
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Doch die Gastgeber konnten den Schwung nicht mitnehmen, sondern Herford reagierte gleich im Gegenzug. Mit einem 1:2-Rückstand ging es in die erste Drittelpause, auf die ein wieder mal desolater zweiter Spielabschnitt folgen sollte. „Wir sind rausgekommen und haben vergessen, wie Eishockey eigentlich gespielt werden sollte“, musste der Coach bekennen.
Gastgeber verteidigen schlecht und lassen Offensivgefahr vermissen
Die Moskitos agierten viel zu passiv, ohne Zuordnung und kamen nicht in die Zweikämpfe, sodass die offensivstarken Herforder keine große Mühe hatten, die Essener Defensive zu überwinden und gleich vier Mal die Scheibe zwischen die Pfosten zu setzen. „Wir verlassen die Defensivzone, bevor wir die Scheibe überhaupt herausgespielt haben“, analysierte Petrozza.
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Auf der anderen Seite ließen die „Mücken“ jene Offensivgefahr vermissen und wussten nichts mit der Scheibe anzufangen. Die Köpfe der Spieler hingen früh nach unten. Eine Aufholjagd, wie sie die Moskitos gegen Rostock nach 0:4-Rückstand gestartet hatten, lag zu keinem Zeitpunkt in der Luft. Petrozza nahm vor allem seine bislang enttäuschenden Kontingentspieler Aaron McLeod und Mitch Bruijsten in die Pflicht: „Ich muss keine Namen nennen, aber unsere besten Spieler müssen unsere besten Spieler sein, sonst haben wir keine Chance“, stellte der Deutsch-Kanadier klar.
Herford verwaltet problemlos den klaren Vorsprung
Die Gäste verwalteten die deutliche Führung im Schlussdrittel, ohne, dass die Hausherren ihnen dabei wirklich gefährlich werden konnten. Auch in Überzahl gelang es den Moskitos nicht, noch einmal Hoffnung zu erwecken. Eine weitere Schwäche, die die Essener schleunigst abstellen müssen, um wieder erfolgreich zu sein. Von den letzten 24 Powerplays konnten lediglich zwei in Tore umgemünzt werden.
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Der einzige Hoffnungsschimmer an diesem Abend waren Niklas Hane und Jona Dannöhl, die Förderlizenzverteidiger aus der U20 der Düsseldorfer EG, die „ihren Job super gemacht haben“, fand Petrozza. Eine dünn besetzte Defensive, der die Hälfte des Stammpersonals fehlt, zwei Kontingentspieler, die ihrer Form hinterlaufen, und eine Offensive, die mit der Scheibe keine Lösungen findet: Die Gründe für die schwachen Leistungen liegen auf der Hand, nur gibt es momentan keine Ansätze, wie man es besser machen könnte.
Am Dienstag haben die Essener im Auswärtsspiel bei den Icefighters Leipzig die Chance, eine Reaktion zu zeigen (20 Uhr, Kohlrabizirkus).
Fakten zum Spiel
Moskitos – Herforder EV 2:8 (1:2, 0:4, 1:2).
Tore: 1:0 Luft (11.), 1:1 (12.), 1:2 (18.), 1:3 (25.), 1:4 (27.), 1:5 (34.), 1:6 (39.), 2:6 Zajic (56.), 2:7 (59.), 2:8 (59.).
Strafen: Essen sechs Minuten, Herford acht Minuten.
Zuschauer: 797.
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