Essen. Essener empfangen den Mitabsteiger aus der Bundesliga, mit dem es viele Parallelen gibt. Trainer Naji verspürt „großes Selbstvertrauen im Team“.

An diesem Freitag (19.30 Uhr) treffen sich in der Sporthalle „Am Hallo“ zwei Parallelen. Was der Mathematiker ausschließt, ist im Sport durchaus möglich. Denn tatsächlich treffen mit dem Tusem Essen und dem HSC 2000 Coburg zwei Teams aufeinander, die einen ähnlichen Weg hingelegt haben und viel Gleiches parallel erlebt haben. Die Franken und die Essener haben sich in den vergangenen Jahren regelmäßig duelliert, sind dann Hand-in-Hand in die 1. Liga aufgestiegen und zuletzt genauso wieder abgestiegen.

Jetzt wollen sie beide unbedingt die Rückkehr in das Oberhaus schaffen, was allerdings nicht Hand-in-Hand geschehen muss. Jedenfalls hat Tusem-Trainer Jamal Naji kein Interesse daran, die Coburger als Freunde zu betrachten, sondern ist im direkten Duell klar auf Erfolg aus: „Wir gehen mit einem großen Selbstvertrauen in dieses Spiel und wollen unseren Saisonstart veredeln“, betont der 35-Jährige nach den drei gewonnenen Partien zum Saisonauftakt.

Allerdings muss der Traditionsklub von der Margarethenhöhe die Hürde aus Franken erst einmal überwinden. Mit Florian Billek und Tobias Varvne haben die Gäste große Qualität im Angriffsspiel. Rückraumspieler Varvne ist der Kopf des Teams, Rechtsaußen Billek mit bislang 22 Treffern in nur drei Partien mal wieder einer der besten Torschützen der Liga.

Jamal Naji sieht vor allem den Erstgenannten als potenzielle Bedrohung für den angepeilten Heimsieg: „Coburg verfügt mit Varvne über einen der gefährlichsten Angriffsspieler der Liga. Ihm muss ein besonderes Augenmerk geschenkt werden.“

Lukas Juskenas jüngste Verstärkung in Coburg

Zudem hat sich der Tabellensiebte spontan noch einmal verstärkt. Erst am Donnerstag gab der Verein die Verpflichtung des litauischen Nationalspielers Lukas Juskenas bekannt, der von HC Dragunas Klaipeda aus seiner Heimat nach Coburg wechselte. Ob der 25-Jährige allerdings schon in Essen spielen kann, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden, denn es laufen noch Gespräche zwischen dem Verein und der Europäischen Handball Föderation.

Tusem-Trainer Jamal Naji hat jedenfalls alle seine Männer an Bord, auch Malte Seidel, der in den vergangenen Tagen mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hatte. Und die Essener dürfen erneut auf eine große Fan-Unterstützung hoffen. Für das Heimspiel darf die Sporthalle „Am Hallo“ wieder komplett gefüllt werden, alles unter Einhaltung der aktuell geltenden Corona-Maßnahmen.

Drei Siege zum Auftakt

Die Vorzeichen, am Ende des Heimspiels gemeinsam feiern zu können, stehen sicherlich nicht schlecht. Die drei Siege zum Auftakt hat der Tusem zwar nicht im Vorbeigehen geholt, doch insgesamt überzeugend und in vielen Phasen souverän. Die Abwehr wird immer stabiler, und in der Offensive scheinen sich die Abläufe mehr und mehr einzuspielen. Nach dem zuletzt hart umkämpften Sieg in Dresden (31:29) war Naji nicht nur erleichtert, sondern auch beeindruckt von seiner Mannschaft: „In dieser Liga kann einfach jeder jeden schlagen. Aber meine Jungs haben gezeigt, welche Entwicklung sie im Kopf genommen haben. Sie haben Moral bewiesen und sich den Sieg erkämpft. Noch vor einem Jahr hätten wir so ein Spiel verloren.“

Und die Entwicklung sei noch nicht abgeschlossen, weshalb der HSC Coburg jetzt die nächste harte Prüfung im Kampf um den Aufstieg sein dürfte.

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