Dresden. Essener Zweitligist gewinnt umkämpftes Spiel beim HC Elbflorenz Dresden mit 31:29. Auch Torwart Diedrich hat großen Anteil an drittem Saisonsieg.

Zum dritten Mal in Folge hieß es: kräftig durchatmen. Der Tusem Essen hat es in der 2. Handball-Bundesliga erneut spannend gemacht, konnte sich aber wieder durchsetzen und das Auswärtsspiel beim HC Elbflorenz Dresden mit 31:29 (19:20) gewinnen. Der dritte Sieg im dritten Saisonspiel war hart erkämpft und wurde erst kurz vor dem Ende entschieden.

Die knapp 650 Zuschauer in der Dresdner Ballsportarena erlebten eine packende Schlussphase, in der alles möglich war. 50 Minuten lang hatten sich beide Mannschaften bekämpft, viele Fehler gemacht, aber auch reichlich Treffer erzielt und damit für ein Spektakel gesorgt.

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Tusem Essen über Rückraum und Kreis erfolgreich

Von Beginn an drückten beide Teams aufs Tempo und ließen sich gegenseitig kaum Pausen zum Durchatmen. Der Tusem war immer wieder aus dem Rückraum erfolgreich, unter anderem durch Lucas Firnhaber, suchte aber auch den Weg über den Kreis. Das Zusammenspiel zwischen Justin Müller und Kreisläufer Markus Dangers funktionierte dieses Mal besser als in den vergangenen Partien und war daher nicht so leicht für die Abwehr der Sachsen zu verteidigen.

Doch es lief aus Essener Sicht längst nicht alles nach Plan. Die Abwehr hatte große Probleme, die Torhüter hatten in der ersten Hälfte nahezu nichts vorzuweisen. Dresden dagegen war mutig im Angriff und in vielen Situationen hellwach. Sebastian Greß war einer der Profiteure und sorgte dafür, dass seine Mannschaft mit einer knappen Führung in die Pause ging.

Kopf-an-Kopf-Rennen sorgt für Spannung

Der Tusem musste sich steigern, um punkten zu können. Trainer Jamal Naji schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Abwehr wirkte nun etwas stabiler, auch weil Malte Seidel mehr Spielanteile bekam. Es blieb aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen, denn auch die Gastgeber machten es ihren Gegnern schwer. Die Essener ließen sich zu einigen Abspielfehlern hinreißen und hätten um ein Haar die Partie aus der Hand gegeben. Zumal die Torausbeute in der zweiten Halbzeit zwischenzeitlich zu wünschen übrig ließ.

Doch in der Schlussphase bewiesen die Gäste, dass sie in der vergangenen Erstliga-Saison reichlich Erfahrung gesammelt hatten. Die Abwehr ließ in den letzten neun Minuten kein Gegentor mehr zu, auch weil Torwart Lukas Diedrich gleich drei wichtige Paraden beisteuern konnte. Sie waren Gold wert, denn sie ließen Dresden verzweifeln und gaben dem Tusem Rückenwind für die letzten Minuten.

So haben sie gespielt

Elbflorenz – Tusem 29:31 (20:19).

Dresden: Huhnstock, Meinl; Zobel (1), Wucherpfennig (5/3), Emanuel, Dierberg (4), Buschmann (2), Dumcius (3), Kretschmer (2), Jungemann (2), Stavast (2), Gress (6), Vanco, Schulz, Wellner (2), Neuhold. Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (3/2), Glatthard, Rozman (1), Dangers (3), Becher (2), Ignatow (1), Szczesny (4), Bergner (2), Müller (4), Firnhaber (4), Seidel, Morante (3), Klingler (4/1).

Siebenmeter: 3/4 – 3/5.

Strafminuten: 6 (Disq. Jungemann 54.) – 6.

Schiedsrichter: Standke (Ronnenberg)/ Heine (Wendeburg).

Zuschauer: 642. Spielfilm: 2:1 (5.), 6:5 (10.), 13:10 (16.), 15:14 (20.), 16:17 (23.), 20:19 (30.) – 20:20 (35.), 23:21 (40.), 26:24 (45.), 29:27 (51.), 29:30 (56.), 29:31 (60.).

Felix Klingler sorgt für den entscheidenden Treffer

25 Sekunden vor dem Ende spitzte sich die Lage in der Ballsportarena zu, als Felix Klingler per Siebenmeter die große Chance hatte, den Deckel für die Mannschaft von der Margarethenhöhe draufzumachen. Wäre er gescheitert, hätte der HC Elbflorenz noch ausgleichen können.

Doch der Essener Rechtsaußen blieb cool und verwandelte – ganz zur Freude seiner Teamkollegen, die allesamt nach der Schlusssirene im Kreis tanzend feierten. Es war insgesamt keine Glanzleistung des Aufstiegsfavoriten, doch er demonstrierte an diesem Abend immerhin Nervenstärke.

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