Essen. In einer stimmungsvollen Halle „Am Hallo“ startet Tusem Essen schwungvoll ins Derby gegen den ASV Hamm – nimmt dann aber zu früh das Tempo raus.

Der Tusem Essen hat sich das Heimspiel gegen den ASV Hamm-Westfalen unnötig schwer gemacht.

Nach einer überragenden ersten Halbzeit schalteten die Hausherren einen Gang zurück und wurden dafür fast noch bestraft. Letztendlich war der 29:26 (17:8)-Heimsieg im Derby allerdings verdient.

Welle der Begeisterung schwappt durch die Essener Halle

Von Beginn an rollte eine Welle der Begeisterung durch die Sporthalle „Am Hallo“. Zwar hätten an diesem Abend durchaus mehr Zuschauer dabei sein können, doch die knapp 1600 schienen den Tusem schon deutlich zu beflügeln.

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Diese Welle überrollte die Gäste aus Hamm, die in den ersten Minuten nervös wirkten und kaum etwas zu melden hatten. Die Essener Abwehr verteidigte stark, hatte in Lukas Diedrich einen starken Rückhalt. Der Torwart kam in der ersten Halbzeit auf eine Quote von 38 Prozent gehaltener Abschlüsse.

Tusem Essen zu Beginn sehr variabel

Auf der anderen Seite des Spielfeldes war das komplette Gegenteil zu sehen: der ASV war in der Abwehr vollends überfordert, weil sich der Tusem sehr variabel zeigte und erfrischenden Offensivhandball spielte. Es war ein perfekter Start für den Erstliga-Absteiger, der seine Gäste sofort in die Schranken wies.

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Hamms Trainer Michael Lerscht nahm beim Stand von 6:1 (10.) die erste Auszeit, die allerdings nicht half. Es brauchte schon eine weitere Unterbrechung, um seine Mannschaft etwas besser in Fahrt zu bekommen. Bei 11:1 (17.) war klar, dass dieser Abend für die Westfalen schon fast gelaufen war.

Tusem schaltet zu früh einen Gang herunter

Doch immerhin steigerten sie sich etwas, auch weil der Tusem einen Gang herunterschaltete und nicht mit der letzten Konsequenz verteidigte. Am deutlichen Vorsprung zur Halbzeitpause änderte dies jedoch nicht mehr allzu viel, das 17:8 war schon sehr komfortabel für die Mannschaft von der Margarethenhöhe.

Nun galt es nicht schleifen zu lassen, sondern die Führung souverän über die Zeit zu bringen. Zunächst sah es auch danach aus, denn die Hausherren zeigten sich weiter treffsicher. Allerdings schlich sich tatsächlich der Schlendrian ein, in der einen oder anderen Situation agierten sie zu sorglos. Mal scheiterten die Gastgeber zu einfach am gegnerischen Torhüter Vladimir Bozovic, erlaubten sich Abspielfehler und waren vor allem in der Abwehr nicht mehr aggressiv genug.

Hamm kämpft sich in der Schlussphase heran

Hamm steigerte sich und kämpfte sich heran. Der im Vorfeld als gefährlicher Spieler markierte Dani Baijens kam zu einigen Treffern, auch weil den Essenern nun die Torhüter-Leistung fehlte. Sebastian Bliß bekam keine Hand an den Ball und auch der später wieder eingewechselte Lukas Diedrich hatte nun etwas mehr Probleme.

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Jedoch waren nicht die Torhüter allein, sondern das mangelnde Zusammenspiel mit den Vorderleuten daran schuld, dass der Vorsprung in der Schlussphase immer kleiner wurde.

Tusem Essen bekommt noch einmal die Kurve

Der ASV schöpfte noch einmal Hoffnung und war entschlossen das Spiel zu drehen, doch der Tusem bekam die Kurve und brachte die Führung über die Zeit. Eine starke Willensleistung von Dennis Szczesny im Eins-gegen-Eins und die starke Ausbeute vom flinken Lukas Becher waren am Ende wichtig.

Letztendlich standen wichtige zwei Punkte und der erste Heimsieg der Saison auf der Habenseite des Aufstiegskandidaten. Doch er dürfte gemerkt haben, dass es auch in der zweiten Liga schwierig wird, wenn er nur ein paar Prozentpunkte nachlässt.

So haben sie gespielt

Tusem Essen – ASV Hamm29:26 (17:8)
Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer, Glatthard, Rozman (2), Dangers (1), Homscheid, Becher (9), Ignatow, Szczesny (1), Bergner, Müller (2), Firnhaber (3), Seidel, Morante (5), Klingler (6/2).
Hamm: Storbeck, Bozic; Genz (3), Huesmann (6/6), Fuchs, Reimann (1), Engelhardt (4), Kooij (1), Südmeier (2), Pretzewofsky (1), Orlowski (1), Moussa, Baijens (6), Mikita, von Boenigk, Wieling (1).
Siebenmeter: 2/3 – 6/7.
Strafminuten: 8 – 14 (Disq. Mikita, 46.).
Schiedsrichter: Cesnik/Konrad (beide Gummersbach).
Zuschauer: 1573.
Spielfilm: 2:0 (5.), 5:1 (10.), 9:1 (15.), 13:3 (20.), 15:6 (25.), 17:8 (30.) – 20:11 (35.), 21:13 (40.), 22:16 (45.), 25:19 (50.), 26:22 (55.), 29:26 (60.).