Essen. Nach erfolgreichem Start in Aue hofft Essener Handball-Zweitligist am Freitag auf die nächsten Punkte. Hamm-Westfalen hat ebenfalls Ambitionen.

Der Handball feiert eine Rückkehr. Die Sportart war zwar nie weg, Handball wurde in der Bundesliga auch während Corona gespielt. Doch nun kommt erstmals nach über anderthalb Jahren Zwangspause eine ganz wichtige Zutat hinzu: die Zuschauer. Beim Heimspiel des Tusem Essen gegen den ASV Hamm-Westfalen an diesem Freitag (19.30 Uhr) darf die Halle „Am Hallo“ wieder voll ausgelastet werden.

„Die Emotionen haben mir gefehlt. Darauf freue ich mich am meisten“, betont Rückraumspieler Dennis Szczesny. Zwar konnten auch schon im letzten Erstliga-Heimspiel des Tusem in der vergangenen Saison rund 800 Fans mit dabei sein, doch das ist schon eine Nummer kleiner als das, denn über 2000 Zuschauer dürfen nun in die Halle, sofern sie geimpft, negativ getestet oder genesen sind.

Tusem Essen bietet gleich sportlichen Leckerbissen

Passend dazu gibt es direkt einen Leckerbissen. Zum Zweitliga-Derby kommt der ASV Hamm-Westfalen, der sich ebenfalls Hoffnungen auf den Aufstieg macht. Immerhin konnte der Gast, genauso wie der Tusem, sein Auftaktspiel gewinnen (24:22 gegen Dormagen) und dürfte damit selbstbewusst auflaufen. „Das ist ein harter Brocken“, weiß Szczesny, der den Westfalen zutraut, dass sie bis zum Saisonende um den Aufstieg mitspielen können.

Der 27-Jährige erwartet eine stabile gegnerische Abwehr und gute Einzelspieler im Angriff. Dani Baijens (Neuzugang vom TBV Lemgo) sei so einer, der in der Offensive immer wieder seine Gegenspieler vor Probleme stellen könne. „Und wir dürfen auf keinen Fall die Torhüter warmschießen“, warnt Dennis Szczesny, denn dann würden diese über sich hinauswachsen.

Tusem-Trainer Jamal Naji hat mit seinem Team eine schwere Aufgabe am Hallo zu lösen.
Tusem-Trainer Jamal Naji hat mit seinem Team eine schwere Aufgabe am Hallo zu lösen. © Michael Gohl

Stimmung im Team ist nach Auftaktsieg sehr gut

Die Stimmung in der Essener Mannschaft sei sehr gut, berichtet der Rückraumspieler. Klar, der 32:28-Erfolg in Aue hat Rückenwind gegeben, zumal der Tusem in der zweiten Halbzeit zu überzeugen wusste. „In der ersten Liga konnten wir von der Fitness her mithalten, dieses Mal waren wir dem Gegner aber einen Schritt voraus“, sagt Szczesny.

„Geduldig und diszipliniert“ habe man in Aue gespielt. Darauf dürfte es auch im Derby gegen Hamm ankommen, zumal die Gäste etwas entspannter sein dürften. „Wir sind jetzt die Gejagten. Wir nehmen diese Rolle gerne an, aber das heißt auch, dass jeder Gegner gegen uns extra motiviert ist“, sagt das Essener Kraftpaket mit der Trikotnummer 22.

Essener haben kompletten Kader zur Verfügung

Glücklicherweise kann Trainer Jamal Naji auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Lediglich Jonas Ellwanger wird nach seinem Kreuzbandriss vorerst weiterhin keine Option sein. Auch Naji ist voller Vorfreude auf das Duell: „Wir erwarten ein Spiel auf Augenhöhe, freuen uns aber zuallererst, dass wir wieder vor unseren eigenen Fans spielen dürfen.“

Die Handball-Fans dürfen sich in der Sporthalle „Am Hallo“ jedenfalls auf eine interessante Begegnung einstellen, die durchaus auch einen richtungsweisenden Charakter hat. Sollte der Tusem gewinnen, wäre es der nächste Fingerzeig an die Konkurrenz. Im Falle eines Sieges des ASV wäre klar: das Rennen um den Aufstieg in die erste Liga könnte in dieser Saison so spannend werden wie noch nie zuvor.

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