Essen. Rot-Weiss Essen hat seine Tabellenführung in der Regionalliga West ausgebaut. Gegen Schalke II gewann RWE am Freitagabend mit 1:0 (1:0).
Drei Tage nach dem Thriller beim Spitzenspiel in Münster legte der Regionalliga-Spitzenreiter nach. Im Revierderby gegen die U23 des FC Schalke 04 gewann Rot-Weiss Essen mit 1:0 (1:0). Knapp, zu knapp angesichts der Torchancen, die die Gastgeber ausließen. Trauriger Schlussakkord: Erolind Krasniqi rutschte mit gestrecktem Bein in seinen Gegenspieler und sah Rot (89.).
RWE-Trainer Neidhart ändert Startelf auf zwei Positionen
Drei Tage danach schon wieder ein Derby. Noch am vergangenen Dienstag schwebten die Rot-Weissen auf Wolke sieben. 3:2 gegen Preußen Münster gewonnen, den vermeintlich härtesten Konkurrenten im Titelkampf. Und das nach einem 0:2 Rückstand - der Adrenalin-Fluss ließ sich da nicht mehr stoppen.
Dass ein solcher Erfolg, der zumindest eine Halbzeit lang garniert war mit einer formidablen Leistung, auch Selbstvertrauen gibt, ist logisch.
Trainer Christian Neidhart änderte dennoch seine Startelf auf zwei Position. In vorderster Front stürmte wieder Simon Engelmann statt Zlatko Janjic, Cedric Harenbrock ersetzte Oguzhan Kefkir auf der linken Seite.
Und der Neidhart hatte seinen Spielern offensichtlich eine klare Anweisung gegeben, die in etwa so gelautet haben könnte: "Jungs, es ist Derby, also haltet euch dran." Will heißen: Biss, Zweikampfstärke, gleich mal zeigen wer Herr im Haus.
Doch die Schalker waren unbeeindruckt und zogen sich keineswegs zurück vor Ehrfurcht, sondern spielten munter mit und suchten ihrerseits den Weg nach vorn. Das Eckenverhältnis zur Pause von 5:2 für Königsblau ist ein Indiz dafür. Und bei solchen Standards weiß man ja nie.
Die Kontrahenten neutralisierten sich zunächst, es passierte herzlich wenig, viel spielte sich im Mittelfeld ab, richtige Chancen gab’s nicht. Es war zwar recht lebendig, aber die klaren Aktionen fehlten.
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Nach zwanzig Minuten roch es schon mal ein wenig nach Torgefahr. Isaiah Young hatte einen seiner gefürchteten Sprints angesetzt, Engelmann legte den Querpass ab auf Harenbrock, der aber aus der Distanz deutlich das Ziel verfehlte.
Doch dann geriet das Stadion an der Hafenstraße in Verzückung. Luca Dürholtz hatte geflankt, der Ball wurde abgewehrt, kam zu RWE-Kapitän Dennis Grote und der nahm die Kugel aus 18 Metern volley. Was für ein Strahl. Kein Spin, keine Flugkurve, einfach nur halbhoch und direkt ins Schalker Netz zur 1:0-Führung (33.). Und dass mit dem schwachen rechten Fuß – das ist Selbstvertrauen pur.
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Verdiente Essener Führung zur Pause
RWE wollte nachlegen und den Gegner „fressen“. Nun war Druck auf dem Kessel, und Torjäger Engelmann hatte gleich drei dicke Chancen. Aus acht Metern reagierte Schalkes Torhüter Martin Faisl klasse und lenkte den Ball über das über das Tor (35.). Dann verpasste „Engel“ eine Plechaty-Vorlage (39.). Wiederum zwei Minuten später lenkte Faisl einen Flachschuss von Engelmann an den Pfosten. Wieder fehlte dem Essener ein Schuss Fortune beim Abschluss.
Kurz vor der Halbzeit prüfte der Schalker Jimmy Kaparos aus 14 Metern, aber RWE-Keeper Davari war bestens postiert und hatte keine Probleme.
Die Führung zur Halbzeit war verdient, aber der Vorsprung war knapp und gefährlich, denn Schalke gab sich keineswegs auf. Nur die Chancen blieben aus, weil RWE konzentriert und zuverlässig verteidigte.
Das mit Engelmann änderte sich auch in Hälfte zwei nicht. Er rutschte in einen Dürholtz-Pass, die Aktion misslang, Erolind Krasniqi passte fein in die Schnittstelle, doch „Engel“ versprang der Ball erneut. Nach 70. Minuten wurde der Angreifer erlöst und von Janjic abgelöst. Aber irgendwie fehlte dem Essener Spiel Präzision, um mehr aus der Überlegenheit zu machen. Möglich wäre es allemal gewesen.
Rot-Weiss Essen - Schalke 04 II 1:0 (1:0)
RWE: Davari - Plechaty, Alonso, Heber, Bastians (77. Herzenbruch) - Grote, Dürholtz – Holzweiler (70. Kefkir), Harenbrock (57. Krasniqi), Young – Engelmann (70. Janjic).
S04: Fraisl - Frenkert, Hanraths (64. Liebnau), Scheller, Müller – Mende (82. Tehe), Kaparos, Berisha – Balouk (68. Aramburú), Bruk (60. Kyerewaa), Scienza.
Schiedsrichter: Weller.
Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Grote (33.).