Essen. Beim Swim Cup in Eindhoven bleiben Lisa Höpink und Kathrin Demler am ersten Tag unter EM-Norm. Fünf Essener Asse wollen Ticket nach Tokio buchen.
Lisa Höpink hatte die Ehre. Beim Swim Cup im niederländischen Eindhoven durfte die Top-Schwimmerin der Startgemeinschaft Essen (SGE) das Meeting über die 100 Meter Schmetterling eröffnen. Und es ist nicht irgendein Schwimmfest, sondern der Wettkampf ist offiziell als Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio angemeldet.
Tokio ist auch das Ziel der fünf SGE-Asse, die am Donnerstag guter Dinge ins Nachbarland gereist sind. „Sie sind alle gut drauf und schnell“, sagt Nicole Endruschat, Cheftrainerin am Bundesstützpunkt Rüttenscheid, zuversichtlich und zufrieden. Wenn möglich, sollen schon an diesem Wochenende die Normen geknackt werden. „Das wäre natürlich super. Aber zum Glück haben ja noch eine zweite Chance in einer Woche in Berlin.“
Weitere Themen rund um den Sport
- Rot-Weiss Essen: DNA scheint entschlüsselt
- Tusem Essen: Angriffswelle in Melsungen
- Corona: Dieser Sport ist erlaubt
Höpink gewinnt Vorlauf und bleibt unter EM-Norm
Doch Lisa Höpink zeigte gleich zum Auftakt, dass ihre Trainerin mit der positiven Einschätzung richtig liegt. Sie schwamm über die 100-m-Schmetterling eine Zeit von 58,13 Sekunden, erreichte damit als Vorlaufschnellste das Finale und unterbot zumindest schon mal die Norm (58,95) für die EM im Mai in Budapest. An die Olympia-Norm kam bis auf 2,3 Zehntel heran, was durchaus machbar wäre für die 22-jährige Studentin. Im Finale konnte sie diese Zeit aber nicht toppen und wurde Zweite (58,90).
Auch interessant
Aber Höpink wird vor allem auch in Eindhoven über die 100 Meter Freistil angreifen. Dort sind die Erfolgsaussichten noch besser, denn es geht über diese Lage nicht nur um die Einzel-Qualifikation, sondern auch um einen Staffelplatz für Tokio.
Freistil-Spezialist Wierling greift über 100 Meter an
Ähnlich ist die Konstellation bei Damian Wierling, Deutschlands bestem Sprinter. Er wird an diesem Samstag über 100 Freistil angreifen. „Darauf habe ich jetzt fünf Jahre hingearbeitet, natürlich ist der Druck da“, sagte er vor der Abreise. Für sein großes Ziel hat er sogar die Zusammenarbeit mit einem Sportpsychologen intensiviert.
Die Drucksituation ist aber nichts Neues. „2016 hatten wir nur einen einzigen Wettkampf, da war sogar jeder Vorlauf ein persönliches Finale“, erinnert sich Wierling, der allerdings im März auch nach einen positiven Corona-Test 14 Tage lang aussetzen musste. „Ich bin auf einem ziemlich guten Niveau und hoffe, dass ich im Wettkampf noch einen Tick schneller sein kann.“
Zellmann will zumindest einen Staffelplatz
Poul Zellmann ist über die längeren Freistil-Strecken gefordert. An diesem Samstag startet er zum Warm-up über die 400 Meter, doch die 200 Meter sind sein Schwerpunkt, dort würde er gerne am Sonntag das Ticket nach Tokio buchen. Und wenn nicht als Einzelkämpfer, so doch kämpft er auch um einen Platz in der deutschen 200-m-Staffel.
Max Pilger hatte am vergangenen Wochenende zum Einstieg bei einem Wettkampf in Heidelberg über 200-m-Brust seine Form getestet und erste Wettkampfpraxis gesammelt. Über die 50 Meter wird der Brustspezilist in Eindhoven den Rhythmus aufnehmen, um am Sonntag über 200 Meter die Olympianorm anzuvisieren.
Kathrin Demler zu einer Olympia-Kandidatin gereift
Zu einer Olympia-Kandidatin hat sich Kathrin Demler entwickelt. Sie ist vor einem Jahr aus den USA zurückgekehrt, wo sie in Ohio studierte und trainierte. „Was sie im Training macht, ist schon sensationell. Sie hat das auf jeden Fall drauf“, lobt Trainerin Endruschat.
Und das bewies Demler zum Auftakt am Freitag in Eindhoven. Über die 200-m-Lagen überzeugte sie mit Vorlauf-Bestzeit (2:13,66 Min.) und knackte ganz nebenbei wie ihre Teamkollegin Höpink die EM-Norm . 2:11,90 Minuten ist die magische Marke für die Olympia-Teilnahme, den Endlauf gewann die Essenerin 2:12,45. Weit entfernt ist sie davon nicht mehr.
Alle aktuellen Nachrichten und Bilder zum Sport in Essen finden Sie hier