Essen. Trotz vieler Torchancen muss sich Tabellenführer Rot-Weiss Essen zum Start der Rückrunde mit einem 0:0 begnügen. Engelmann verschießt Elfmeter.

Der SC Wiedenbrück gehört definitiv in dieser Saison nicht zu den Lieblingsgegnern von Rot-Weiss Essen. Auch zum Start in die Rückrunde ließ der Spitzenreiter zwei wichtige Punkte liegen, am Ende scheiterten die Essener an der “One-Man-Show” von Wiedenbrücks Torhüter Marcel Hölscher.

Zum Start in die Rückrunde wollte RWE-Trainer Christian Neidhart mit keiner Überraschung aufwarten, es starteten die “üblichen Verdächtigen”. Einzig vakant war eine Position im Mittelfeld, wo diesmal Amara Condé den Vorzug gegenüber Cedric Harenbrock erhielt.

Condé erhielt den Vorzug gegenüber Harenbrock

Eine taktische Variante gab es dann doch noch: Dennis Grote, der tags zuvor noch seinen Vertrag verlängerte hatte, ließ eine Art Libero wieder aufleben, hielt sich meist noch hinter den Innenverteidigern auf und organisierte von dort das Spiel mit seinen genau getimten Diagonalpässen.

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Ansonsten knüpfte der Tabellenführer nahtlos an die Dominanz aus der Hinrunde an. Das Spiel lief nur in eine Richtung, Wiedenbrück zeichnete sich vornehmlich durch körperliche Robustheit in der Arbeit gegen den Ball aus.

Torhüter Hölscher hatte einen Sahnetag

Trotzdem hätte man das eine oder andere Gegentor in den ersten 20 Minuten kaum verhindern können, wenn nicht Torhüter Marcel Hölscher einen Sahnetag erwischt hätte. Zwischen der achten und neunten Minute ließen die Rot-Weissen drei dicke Chancen liegen.

Ein Freistoß von Kevin Grund ging lang durch auf Simon Engelmann durch, dessen Flachschuss vom SC-Keeper nach vorne abgewehrt wurde, auch beim Nachschuss von Alexander Hahn aus kurzer Distanz war er zur Stelle. Und beim nächsten Angriff schickte Grote Isiah Young auf die Reise, der noch einen geschickten Haken um seinen Gegenspieler schlug, aber dessen Abschluss fand nur die Beine des Torhüters.

Engelmann scheiterte vom Elfmeterpunkt

Nach 13 Minuten schien es so weit zu sein: Joshua Endres, der gute Szenen auf der linken Angriffsseite hatte, kam im Strafraum zu Fall, klare Sache für Schiedsrichter Exuzidis: Elfmeter. Engelmann lief an - und traf auf Hölscher im Eck, ungewöhnlich für die “Tormaschine” von RWE.

Der verschossene Elfmeter zeigte seine Wirkung beim sonst so sicheren Schützen, als er nach 21 Minuten eine schöne Kombination über Condé und Endres frei vor dem Tor abschloss, scheiterte er erneut am überragenden Torhüter.

Der Rasen wurden nach dem Wechsel schlechter

Mit den vergebenen Chancen ging die Souveränität der Anfangsphase etwas verloren, zum Ende der ersten Hälfte kamen die hinten geforderten Wiedenbrücker zu ihren ersten Chancen: Erst zielte Lukas Demming beim Kopfball knapp drüber (38.), dann traf Mittelfeldspieler Bjarne Pudel im Nachstochern nur den Außenpfosten (41.). Zur Pause konstatierte man das alte RWE-Leiden: Viele Chancen, zu wenig Ertrag.

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Nach dem Wechsel kämpften die Essener nicht nur gegen weiterhin aufopferungsvoll verteidigende Gastgeber, sondern auch gegen zunehmend schlechteren Rasen, der ein technisch sauberes Spiel immer mehr erschwerte. Da sich auch die Wiedenbrüker weiterhin stur an ihre Defensivaufgaben hielten und nicht aufmachten, wurden konstruktive Angriffe seitens der Gäste immer schwerer.

Mit dem Punkt konnten die Gastgeber leben

Wenn einmal eine Flanke von Engelmann quer durch den Strafraum schoss, war ein konsequentes Abwehrbein zur Stelle. Mit dem Punkt, das wurde klar, konnten die Gastgeber gut leben.

Nach 65 Minuten erstarb der sichere Torschrei: Grund brachte den Freistoß in den Strafraum, Hahn stieg am Höchsten und traf den Kopfball eigentlich optimal, aber wieder tauchte Hölscher ab und brachte irgendwie noch eine Hand an den Ball. Eine unfassbare Parade.

Platzek scheiterte am Pfosten

Für die letzten 20 Minuten hatte RWE-Coach Neidhart wohl das Gefühl, er müsste personell neue Akzente setzen: Für Endres, der eine ordentliche Partie geboten hatte, kam Oguzhan Kefkir. Zehn Minuten vor Schluss gingen die Gäste offensiv “all in”, mit Marcel Platzek und Cedric Harenbrock für Young und Grund.


Fast hätte sich der Wechsel im Sturm noch ausgezahlt: Platzek zog aus 18 Metern ab (84.), und wer lenkte den präzisen Schuss noch mit einer Hand an den Pfosten? Es war nicht zu fassen.

RWE: Davari, Grund (82. Harenbrock), Hahn, Heber, Plechaty, Grote, Kehl-Gomez, Condé (85. Backszat), Endres (72. Kefkir), Engelmann, Young (82. Platzek).

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