Grafenwald. Nach dem tragischen Tod von Sebastian Wolpers versuchen die Fußballer des VfL Grafenwald das Erlebte zu verarbeiten. Sie erleben großen Rückhalt.
Das Leben von Sebastian Wolpers endete am vergangenen Donnerstag auf tragische Weise. Der junge Fußballer des VfL Grafenwald sackte während des Mannschaftstrainings zusammen. Alle Versuche, sein Leben zu retten, scheiterten. Der 22-Jährige verstarb, nachdem ihn der Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht hatte.
Wolpers hinterlässt eine Familie, viele Freunde, aber auch seine Vereinskameraden beim VfL Grafenwald in großer Bestürzung und Trauer. Der Verein sagte umgehend alle Seniorenspiele des Wochenendes ab. „In diesen schweren Stunden denkt niemand von uns an Fußball“, sagt Uwe Bromkamp.
Der VfL Grafenwald schafft einen Raum für die Trauerbewältigung
Der Abteilungsleiter schuf am Sonntag zusammen mit seinen Vorstandskollegen einen Raum für Gespräch und Begegnung. Die Türen des Vereinsheims wurden geöffnet, um allen im Verein die Möglichkeit zum Austausch und zur gemeinsamen Trauerbewältigung zu geben.
„Der plötzliche Tod von Sebastian hat uns alle im Verein mitgenommen. Und jeder hat seine ganz persönliche Art, das zu verarbeiten. Auch mir geht das sehr nahe. Wir wollten ein Gesprächsangebot machen, und unsere Mitglieder in dieser Situation nicht allein mit sich lassen.“
Gut drei Dutzend Spieler und Freunde kamen. Vereinspräsident Dr. Peter Scheidgen, Kirchhellens Pater Christoph Potowski, Uwe Bromkamp, aber auch ein Spieler der Mannschaft richteten Worte an die Besucher. Potowski forderte auf, Erinnerungen an Sebastian Wolpers wachwerden zu lassen, Sorgen und Trauer zu teilen. Ein grün-weißes Trikot ging durch die Reihen, auf dem sich alle mit einer Unterschrift symbolisch von ihrem Freund und Mitspieler verabschieden konnten.
VfL Grafenwald wird nicht zur Tagesordnung übergehen
„Das war eine ganz wichtige Zusammenkunft für uns“, erklärte Uwe Bromkamp später, „Der plötzliche Tod von Sebastian hat uns alle im Verein mitgenommen. Und jeder hat seine ganz persönliche Art, das zu verarbeiten. Auch mir geht das sehr nahe. Wir wollten ein Gesprächsangebot machen, und unsere Mitglieder in dieser Situation nicht allein mit sich lassen.“
Wie es genau beim VfL Grafenwald weitergeht, dazu wollte der Abteilungsleiter am Montag nur wenig sagen: „Wir können und werden jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Ob es am Dienstag ein Mannschaftstraining geben wird, wissen wir noch nicht. Auch nicht, ob unsere Mannschaften am Sonntag schon wieder in den Spielbetrieb gehen. Diese Entscheidungen werden die Beteiligten spontan und für sich allein fällen. Wir als Verein tragen jede Entscheidung zu 100 Prozent mit.“
Den VfL Grafenwald erreichen viele Nachrichten des Mitgefühls
Mit Dankbarkeit reagiert Bromkamp auf die große Welle des Mitgefühls. Dorfnachbar VfB Kirchhellen gedachte am Freitag vor seinem Bezirksligaspiel gegen den SV Zweckel in einer Gedenkminute nicht nur an sein kürzlich verstorbenes Vereinsmitglied Udo Leon, sondern auch an Sebastian Wolpers. Viele Vereine, Freunde, aber auch völlig unbekannte Menschen schickten über die unterschiedlichsten Kanäle Worte der Anteilnahme.
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„Das hat uns alle sehr berührt. Und diese Worte geben uns Kraft“, sagt Bromkamp, „dass sich selbst Vereine gemeldet haben, mit denen wir uns sportlich immer nur bekämpfen, zeigt, dass es diese oft beschworene Fußballfamilie tatsächlich gibt. In der Not halten wir zusammen. Das spendet Trost.“
Am Sonntag wurde auch eines deutlich: Sebastian Wolpers wird den Verein nicht spurlos verlassen. „Wir werden etwas machen. Ein Gedenkspiel oder ein Gedenkturnier. Das ist noch nicht entschieden. Aber wir werden Sebastians Namen in Ehren halten“, sagt Bromkamp.
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