Grafenwald. Der VfL hat leichtes Spiel, weil sich Middelich-Resse verbal nicht im Griff hat und verabschiedet Tim Schnieder mit sechs Toren Richtung Süden.

Als Sebastian Stempel die aktuellen Wochen als Standortbestimmung für den VfL Grafenwald ausgemacht hatte, hatte er bei den herausfordernden Gegnern auch die Spielvereinigung Middelich-Resse 71/81 auf dem Zettel. Nach dem Abpfiff musste er ein 6:0 seiner Mannschaft gegen die Gäste aus Gelsenkirchen „erklären”.

„Ich habe mir das sehr viel schwerer vorgestellt. Aber sie haben sich schon in der ersten Halbzeit selbst dezimiert. Das hat uns eine Menge Platz gegeben und meine Mannschaft hat das auch genutzt, indem sie das Spiel immer wieder breit gemacht hat, um gegen den natürlich tief stehenden Gegner, der nur noch auf Schadensbegrenzung aus war, Lösungen zu finden.”

Jens Bergforth bringt den VfL Grafenwald früh in Führung

Den ersten Treffer setzten die Gastgeber allerdings schon in der zehnten Minute, als noch elf gegen elf spielten. Jens Bergforth verlängerte einen Freistoß von Nico Haufe auf Dean Peters, der per Kopf vollendete. Nach den zwei Platzverweisen - eine Rote Karte wegen einer Beleidigung (43.), eine Gelb-Rote wegen Meckerns (44.) - stellte Hendrik Bromkamp auf 2:0 (44.), nachdem Tim Schnieders Freistoß an die Latte geprallt war.

VfL Grafenwald gegen SpVgg Middelich-Resse
Sah eine überzeugende Leistung seiner Mannschaft: VfL Grafenwalds Trainer Sebastian Stempel. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

In Überzahl schraubten die Wöller nach dem Seitenwechsel das Ergebnis kontinuierlich hoch. Tobias Knipping schloss einen sehenswerten Angriff zum 3:0 ab (55.), Schnieder markierte das 4:0 per Handelfmeter (60.). Mit einer feinen Einzelaktion gelang Haufe, der mehrere Gegenspieler austanzte, das 5:0 (81.). In der 86. Minute setzte Bromkamp nach einer Knipping-Flanke von der rechten Außenbahn den Schlusspunkt.

Sebastian Stempel: Die Jungs zeigen Charakter, eine tolle Mannschaft

„Ich bin total zufrieden mit dem, was die Jungs zeigen, wie sie spielen, mit dem Charakter, den sie zeigen, wie sie im Training mitziehen. Es ist eine tolle Mannschaft”, lobte Stempel nach dem siebten Sieg im achten Spiel. „Es tut mir nur leid, dass nicht alle so zum Zug kommen. Das ist die Kehrseite der Medaille.” Doch der Übungsleiter weiß auch, dass die sehr lange Saison alle Kräfte brauchen wird.

So trug auch das 6:0 einen kleinen Wermutstropfen in sich. Der sich in großartiger Form befindliche Tim Schnieder verabschiedet sich Richtung FC Bayern München, hat dort eine Stelle bei der U19 für sechs Monate. „Die Mannschaft hat darauf bestanden, dass er eine Auswechslung bekommt, um gebührend verabschiedet zu werden.” Dies geschah denn auch unter standing ovations. „Da sind mir schon die Tränen gekommen. Er hat gesagt, dass er so oft wie möglich bei uns sein wird, aber wir wissen ja auch, dass das nicht immer klappen kann. Ich vertraue der Mannschaft, dass sie das auffängt.”

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