Bottrop. Dem fast schon sensationellen Auswärtssieg in Dingden folgte am Sonntag die große Ernüchterung. Das Heimspiel gegen Sterkrade 72 wird zur Farce.
„Es ist eine Farce, wenn ich jetzt sage, dass wir gegen keinen übermächtigen Gegner gespielt haben, bei einem 0:4 und einer Begegnung, in der wir selbst keinen Schuss auf das gegnerische Tor abgeben”, brachte Marco Hoffmann seine Ernüchterung auf den Punkt. „Aber ohne dem FC Sterkrade etwas zu wollen, war das ein Gegner, den wir bespielen müssen, zu Hause und nach einem solchen Auswärtssieg, wie wir ihn vor ein paar Tagen hatten. Aber davon war nichts zu sehen und zu spüren.”
Das Auf und Ab, mit dem sich der SV Fortuna Bottrop in dieser Bezirksligasaison bisher präsentiert, hat ein weiteres Kapitel hinzubekommen. Gegen den unmittelbaren Verfolger, den FC Sterkrade 72, der vor der Partie um einen Punkt schlechter als die Bottroper in der Tabelle stand, waren die Gastgeber so gut wie chancenlos.
Fortuna Bottrop kommt kaum zu Torchancen
Erst in der Schlussviertelstunde hatte Danny Schrödl die einzige Fortunen-Chance: Mit einem fulminanten 25-Meter-Freistoß traf er allerdings nur die Latte. Doch selbst wenn dieser Schuss noch das 1:4 eingebracht hätte - es hätte wohl kaum eine Wende zum Besseren ausgelöst.
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Die Fortuna zeigte sich auf Rheinbaben ungewohnt harmlos; zudem leisteten sich die Bottroper zahllose Fehler in der Ballannahme. Ein Spielfluss mochte in keiner Phase aufkommen. Das lag auch daran, dass die Gäste den Fortunen mit großer Entschlossenheit und Biss auf die Pelle rückten. Hoffmann hätte sich zwar schon früh im Spiel ein Eingreifen durch Schiedsrichter Raffael Beier gewünscht, als Entschuldigung für den eigenen Leistungsabfall wollte Fortunas Coach diese Spielweise nicht anführen.
Fortuna Bottrop lädt zu den Gegentreffern ein
Viel mehr ärgerte ihn die Art und Weise, wie die Gegentore zustande gekommen waren. In der fünften Minute war das Glück noch auf Fortunas Seite, als ein Freistoß nur an die Latte ging. Doch nach einer Viertelstunde versuchten die Gastgeber, dem Nachsetzen Sterkrades mit einem Querpass am eigenen 16-Meter-Raum zu entgehen. Doch die Aktion wurde zur regelrechten Vorlage für Ugochukwu Akubuike, der Torhüter Cedric Lohe keine Abwehrchance ließ.
Auch in der 38. Minute agierten die Gastgeber viel zu unbeholfen im eigenen Strafraum, attackierten ihren Gegner ungestüm. Beier zeigte ohne zu zögern auf den Punkt und Jan-Niklas Fogrer verwandelte den Strafstoß sicher. Selbst diese Aktion vermochte die Fortuna nicht aufzurütteln.
Schon die nächste Szene führte zum 0:3 - nach einem Fehlpass im Spielaufbau am eigenen Strafraum, vermochten die Gastgeber den Angriff des FC nur mit einem Foul zu stoppen. Wieder gab es Elfmeter, wieder traf Forger.
FC Sterkrade 72 lässt sich in der zweiten Halbzeit nicht aus der Reserve locken
Dass die Fortuna gerade im eigenen Stadion zu Aufholjagden in der Lage ist, hatte sie in der Vergangenheit immer wieder beweisen können. An diesem Tag vermochte die Kabinenansprache von Hoffmann und Wisniowki nicht zu zünden. Auf Kosten von mehr Risiko waren die Bottroper im zweiten Durchgang zwar bemüht, so etwas wie Druck auf den Gegner auszuüben, gefährlich wurde es für Sterkrade nicht.
Im Gegenteil: In der 62. Minute schloss Marcel Brenne einen Konter der Gäste erfolgreich ab, nachdem eine Ecke der Fortuna auf der Gegenseite ohne Wirkung geblieben war.
Marco Hoffmann ärgert sich über die beiden Strafstöße
„Wie wir die beiden Elfmeter bekommen haben, das killt dich natürlich”, meinte Hoffmann im Anschluss. „Wir hätten heute punktmäßig zu Platz acht aufschließen können. Dass wir uns diese Luft wieder nicht verschaffen konnten, ist schon ermüdend. Ein Faktor ist sicher, dass wir uns mit immer wechselnder Innenverteidigung noch nicht einspielen konnten.”
Derweil drückte der Bottroper Trainer der Gäste, Patrick Wojwod, seine immense Erleichterung über den Erfolg aus. „Mir sind heute sechs Steine vom Herzen gefallen. Ich habe mit Angst und Bange an dieses Spiel gedacht, nachdem ich gesehen habe, wie Fortuna am Mittwoch das Auswärtsspiel gewonnen hat. Wir hatten in den letzten Wochen so eine hohe Fehlerquote. Doch die Jungs haben meine Erwartungen Lügen gestraft, haben die Galligkeit, die ich von ihnen habe sehen wollen, richtig gut auf den Platz gebracht. Und es war letztlich ein verdienter Sieg.”
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