Bottrop. Der SV 1911 spielt eine gute Saison in der Kreisliga B. Während der Kunstrasen-Bau voranschreitet, entwickelt sich der Klub in viele Richtungen:

Wenn dieser Tage der Ball über den Ascheplatz in den Weywiesen kullert, dann werden Trainingseinheiten zur Glückssache. Der Winter ist eingebrochen und mit ihm auch die frostig-kalten Temperaturen, die nicht nur den Tennenplatz in einen Spielgrund voller Überraschungen verwandeln. Unbespielbarkeit mit inbegriffen.

„Da hoffen wir darauf, dass das Wetter in den kommenden Wochen ein wenig mitspielt“, lässt Daniel Thiele den Blick zaghaft in die nahe Zukunft schweifen. Eigentlich hätten sich die Kreisliga-B-Kicker vom SV 1911 schon längst mit ihrem Trainer für eine erste Einheit im neuen Jahr zusammenfinden wollen, doch die Bedingungen machten den Elfern einen Strich durch die Rechnung.

So stand für den Tabellenneunten der B-Liga erst mit dreitägiger Verspätung am Sonntag ein erster gemeinsamer Aufgalopp an. „Natürlich kann ich die Jungs auch in den nächsten sechs bis acht Wochen zu Laufeinheiten in den Wald schicken“, schmunzelt Thiele, „aber Spaß hätte daran keiner. Und es führt ja auch zu nichts, da wir uns spielerisch entwickeln wollen. Wir haben uns für die Wintervorbereitung einen Plan gesteckt und einige Testspiele bis zum Wiederbeginn in der Meisterschaft vereinbart. Davon wollen wir jetzt möglichst viele absolvieren.“

Ordentlicher Saisonverlauf trotz dreier peinlicher Niederlagen

Mit dem bisherigen Abschneiden seiner Fußballer zeigt sich der Trainer indes keineswegs unzufrieden. „Wir hatten Höhepunkte und auch Tiefpunkte im bisherigen Saisonverlauf, keine Frage. Da waren ein paar Niederlagen, die wehgetan haben“, erinnert sich Thiele zurück. So etwa das deutliche 0:14 bei Sterkrade-Nord II, als die Elfer dem personell verstärkten Aufstiegsaspiranten aus Oberhausen deutlich unterlegen waren, oder das 0:13 bei Glück-Auf Sterkrade nur zwei Wochen später.

„Dort haben wir uns allerdings viel besser verkauft. Und wir wissen diese Ergebnisse einzuordnen“, führt Thiele fort. Für das größte Ärgernis habe derweil die bittere 4:5-Pleite bei Kellerkind BV Osterfeld II gesorgt. „Das war mit Abstand unsere schlechteste Leistung“, so der SV-Coach, der umso mehr die darauffolgende Reaktion seiner Elf lobt. „Die Jungs haben gezeigt, dass sie kicken können und eine Einheit sind.“

In Zukunft wird es für den SV 1911 Bottrop keine Spiele mehr auf dem Hartplatz geben. Der Bau des Kunstrasens soll im Sommer abgeschlossen sein.
In Zukunft wird es für den SV 1911 Bottrop keine Spiele mehr auf dem Hartplatz geben. Der Bau des Kunstrasens soll im Sommer abgeschlossen sein. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

So reihten sich gerade in den Wochen bis zur Winterpause auch weitere Siege ein, weshalb die Elfer mittlerweile mit sieben „Dreiern“ bei 22 Punkten und einem soliden Mittelfeldplatz stehen. Thiele: „Damit haben wir ein ordentliches Resultat erzielt und wissen zudem, dass wir hier und da noch Pünktchen haben liegen lassen. Genau daran wollen wir anknüpfen, auch in der Rückrunde mindestens dieselbe Anzahl an Zählern einfahren und schauen, dass wir vielleicht sogar noch etwas besser abschneiden. Ich glaube, dann können wir von einer ganz ordentlichen Saison sprechen.“

Im Sommer soll die neue Sportanlage eingeweiht werden

Wie es für die Elfer über den kommenden Sommer hinaus weitergehen könnte, lässt sich derweil auch bereits in groben Zügen abzeichnen. Denn neben der aktuellen Spielzeit baut der Klub aus den Weywiesen, der etwa in der Saison 2002/03 als klassenhöchstes Bottroper Team noch in der Verbandsliga Niederrhein gegen Teams wie Speldorf, Straelen oder Nettetal spielte, wieder an einer neuen Zukunft.

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Den Grund liefert die neue Platzanlage mit dazugehörigem Kunstrasen, die sich derzeit im Bau befindet und deren Fertigstellung gegen Jahresmitte erwartet wird. Thiele: „Da freuen wir uns natürlich auch drauf. Schön wäre es, wenn wir auf dem neuen Geläuf in die Vorbereitung zur kommenden Saison starten könnten.“

Mit einem positiven Effekt sei ohnehin zu rechnen, da ist sich Thiele sicher. „Wenn es etwa um Gespräche hinsichtlich eventueller Verstärkungen für die kommende Saison geht, ist der neue Platz oft ein Thema. Aber auch so hat sich im Verein ja bereits einiges getan“, verweist der SV-Coach auf die Entwicklung bei den Elfern.

Erste Jugendteams, aber auch eine C-Liga-Reserve seien bereits installiert worden. Zudem werde in Kürze eine Frauenmannschaft den Spielbetrieb in den Weywiesen aufnehmen. Thiele: „Aber wir werden uns treu bleiben. Sicherlich wurde damals Geld in die Hand genommen. Das ist auch legitim, wenn man sich als Verein einen gewissen Status erarbeitet hat. In mancherlei Hinsicht erschließt sich mir das Konzept aber heutzutage nicht. Gleichwohl haben auch wir Ziele und wollen uns vielleicht irgendwann aus der B-Liga rausentwickeln. Das ist aber sehr mittelfristig formuliert. Die Entwicklung stimmt uns in jedem Fall zuversichtlich.“

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